Insolvenz-Schock im Thermalbad: Restaurant sucht neuen Pächter!

Insolvenz-Schock im Thermalbad: Restaurant sucht neuen Pächter!
In den letzten Wochen hat die Gastronomie in Bad Saulgau eine herausfordernde Wende genommen. Die Sonnenhof-Therme hat bekannt gegeben, dass das Restaurant, welches bis Ende Juni diesen Jahres betrieben wurde, vorübergehend geschlossen bleibt. Die frühere Pächterin, Manuela Frick, meldete Insolvenzantrag, wodurch nun eine neue Bewirtschaftung des Restaurants nötig ist. Laut schwaebische.de scheiterte das Restaurant nicht zuletzt aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten, welche weitreichende Folgen der Corona-Pandemie und Rückzahlungsforderungen für staatliche Corona-Hilfen nach sich zogen.
Nachdem die Kündigungen der insgesamt 16 Mitarbeitenden vor dem Insolvenzantrag ausgesprochen wurden, war eine Fortführung des Betriebs nicht mehr möglich. Das Insolvenzverfahren wurde Ende Juli eröffnet und nun ist der Insolvenzverwalter gefordert, die Vermögenswerte des Unternehmens zu verwerten. Die Geschäftsführung der Therme hat bereits mit der Suche nach einem neuen Pächter begonnen und mehrere Interessenten haben ihr Interesse bekundet.
Neues Konzept in Planung
Das Restaurant wird nach dem aktuellen Stand umgebaut und modernisiert. Bis zur Neueröffnung möchten die Verantwortlichen einen eingeschränkten Service anbieten, der Salate, Snacks, Eis und Kuchen umfasst. Die neuen Pächter haben die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen einzubringen, wobei die Therme Wert auf gesunde, frisch zubereitete Speisen legt, die aus regionalen und biologischen Produkten stammen.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der kulinarischen Ausrichtung: Die Geschäftsführung hat angedeutet, dass das kulinarische Angebot schwäbisch inspiriert sein und internationale Geschmackserlebnisse bieten soll, einschließlich vegetarischer, veganer und glutenfreier Gerichte. Ein Schritt, der vor dem Hintergrund der anhaltenden Herausforderungen in der Gastronomiewelt für frischen Wind sorgen könnte.
Branchensituation und Herausforderungen
Die Gastronomie in Deutschland befindet sich derzeit in einer kritischen Phase. Im Jahr 2023 stellten etwa 6.100 Betriebe Insolvenzanträge, während rund 48.000 Gastronomiebetriebe aufgaben. Diese Zahlen verdeutlichen die schwerwiegenden Auswirkungen von Inflation und den erhöhten Mehrwertsteuersätze, die viele Gastronomen unter Druck setzen. Besonders betroffen sind Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Angestellten, von denen 88 % der Insolvenzen ereilten. ZDF heute berichtet von einem Anstieg der Insolvenzfälle um 27 % im Vergleich zur Gesamtwirtschaft, wobei die Aussichten für das kommende Jahr nicht optimistisch erscheinen.
Ein weiteres Dilemma könnte die Rückkehr zu höheren Mehrwertsteuersätzen auf Speisen ab Anfang 2024 sein. Der bisher reduzierte Satz von 7 % soll auf 19 % steigen, was die Preise um etwa 11,2 % erhöhen könnte und somit die gesamte Branche zusätzlich belasten würde. Die Diskussion darüber wird im November dieses Jahres geführt, und der Ausgang ist für viele Betroffene entscheidend. Wollring Law hebt hervor, dass insbesondere hoteleigene Restaurants bereits mit einer geringen Umsatzrendite zu kämpfen haben.
Die Sonnenhof-Therme nutzt die Gelegenheit, strukturell und kulinarisch neu aufzustellen. Mit frischen Ideen und einem engagierten neuen Pächter könnte das Restaurant schon bald wieder im neuen Glanz erstrahlen und den Gästen ein unvergessliches Erlebnis bieten. Die Weichen sind gestellt, jetzt heißt es: Abwarten und Tee trinken! Doch laut den aktuellen Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich die Gastronomie insgesamt entwickeln wird.