Bayerns Geburtenrate sinkt auf Rekordtief: Wo die meisten Babys geboren werden

Bayerns Geburtenrate sinkt auf Rekordtief: Wo die meisten Babys geboren werden
Im Jahr 2024 ist die zusammengefasste Geburtenziffer in Bayern auf 1,39 Kinder pro Frau gesunken. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung. Es ist der niedrigste Wert seit 2011, als die Ziffer bei 1,36 lag. Der Rückgang um 0,03 gegenüber dem Vorjahr 2023 (1,42 Kinder je Frau) ist ein Indiz dafür, dass sich die Trends der vergangenen Jahre fortsetzen. Besonders auffällig ist die Entwicklung, denn im Jahr 2021 kletterte die Geburtenziffer noch auf 1,61, dem höchsten Wert seit 1972.
Der Rückgang ist nicht gleichmäßig über ganz Bayern verteilt. Insbesondere in Schwaben zeigt die Statistik mit einer Geburtenziffer von 1,48 Kindern pro Frau den höchsten Wert aller Regierungsbezirke. Demgegenüber kämpft Oberbayern mit 1,34 Kindern je Frau, was den niedrigsten Wert ausmacht. Wie die Statistik Bayern mitteilt, verzeichneten sechs von sieben Regierungsbezirken und 59 von 96 kreisfreien Städten sowie Landkreisen einen Rückgang.
Regionale Unterschiede und Höchstwerte
Besonders aufschlussreich ist die Betrachtung einzelner Landkreise. Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab hat mit 1,81 Kindern je Frau die höchste Geburtenziffer in ganz Bayern, während Memmingen unter den kreisfreien Städten mit 1,59 Kindern an der Spitze steht. Der Kreis hat sich somit als ein echter „Babenberg“ positioniert, wo das Leben nach wie vor gut läuft.
- Höchste Geburtenziffer in Bayern: Neustadt an der Waldnaab – 1,81 Kinder pro Frau
- Höchste Geburtenziffer unter kreisfreien Städten: Memmingen – 1,59 Kinder pro Frau
- Schwaben: 1,48 Kinder pro Frau
- Oberbayern: 1,34 Kinder pro Frau
Die Statistik zeigt zudem, dass die zusammengefasste Geburtenziffer besser geeignet ist, die Unterschiede im Geburtenverhalten zu beurteilen als die allgemeine Geburtenrate. Sie liefert ein klares Bild darüber, wie viele Kinder eine Frau durchschnittlich in ihrem Leben bekommen würde, sollten die Verhältnisse konstant bleiben.
Die gesellschaftlichen Auswirkungen
Über die rein zahlenmäßigen Aspekte hinaus sind die Entwicklungen auch ein Ausdruck gesellschaftlicher Trends. Erfreulicherweise zeigen sich Unterschiede je nach Herkunft. Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit bringen im Schnitt 1,29 Kinder zur Welt, während es bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit 1,78 Kinder sind. Diese Unterschiede können auf soziale und wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen sein.
Insgesamt ist die Geburtenentwicklung in Bayern ein wichtiges Thema, das Einfluss auf die demografische Struktur der Region hat. Mit einem Bestandserhaltungsniveau von 2,07 Kindern pro Frau ist man noch weit entfernt von der Ersetzung der Elterngeneration durch die Kindergeneration. Umso mehr liegt es an der Gesellschaft, Bedingungen zu schaffen, die junge Familien zur Gründung von Nachwuchs ermutigen.