Nürnberg unter Schock: 21.000 Menschen evakuiert wegen Fliegerbombe!
In Nürnberg wurden am 14. November 2024 aufgrund einer gefundenen Fliegerbombe 21.000 Menschen evakuiert. Helfer sorgten für schnelle Maßnahmen.

Nürnberg unter Schock: 21.000 Menschen evakuiert wegen Fliegerbombe!
In einer dramatischen Nacht vom 14. auf den 15. November 2024 wurde Nürnberg von einer großen Evakuierungsaktion erschüttert. Grund war die Entdeckung einer amerikanischen Fliegerbombe mit einem Gewicht von rund 450 Kilogramm, die bei Bauarbeiten in der Avenariusstraße 35 im Stadtteil Großreuth hinter der Veste gefunden wurde. Fast 21.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, ein Schritt, der durch die omnipräsente Gefahr von Weltkriegsblindgängern, wie sie in Deutschland immer noch zu finden sind, notwendig wurde. Laut Süddeutscher Zeitung verlief die Evakuierung nicht ganz reibungslos; es gab eine Verzögerung von zehn Stunden zwischen der Entdeckung und der vollständigen Evakuierung des betroffenen Quartiers.
Die Dramatik eines solchen Einsatzes zieht viele Helfer an. So waren rund 1.500 Einsatzkräfte vor Ort, die durch präzise Planung und große Einsatzbereitschaft dafür sorgten, dass niemand in Gefahr geriet. In der Not ging es auch um Improvisation: Ein 14-Etagen-Hotel am Nürnberger Hauptbahnhof bot während der Evakuierung 150 gestrandeten Gästen Unterkunft. Die Situation war nicht ganz einfach, da das Hotelpersonal mit einer erhöhten Auslastung konfrontiert war und das Frühstück in Konferenzräumen serviert werden musste, da die reguläre Frühstücksetage geschlossen bleiben musste.
Das Leben der Menschen im Evakuierungsbereich
Die Reaktion der Bewohner war gemischt – viele waren skeptisch gegenüber den Evakuierungsanordnungen, da sie sich in der Nähe des Evakuierungsradius befanden. Diese Unsicherheit ist verständlich, bedenkt man, dass Weltkriegsbomben, die vor Jahrzehnten abgeworfen wurden, durch Alterung und Korrosion durchaus noch gefährlich werden können, wie Ithy erklärt.
Um 3.30 Uhr wurde schließlich Entwarnung gegeben: Der Blindgänger konnte erfolgreich entschärft werden. Nur zehn Minuten später informierte die Stadt die vorübergehend evakuierten Bewohner darüber, dass sie wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Es war die größte Evakuierungsaktion in Nürnberg seit dem Fund einer Weltkriegsbombe, und die koordinierte Arbeit verschiedener Behörden, Feuerwehr, Polizei und Zivilschutz wurde von vielen, auch in den Seniorenheimen, sehr gelobt, wie Nordbayern festhielt.
Die Gefahren der alten Bomben
Warum ist eine Evakuierung bei solchen Vorfällen so wichtig? Weil der Sprengstoff in alten Bomben, wie beispielsweise bei dieser Fliegerbombe, potenziell instabil werden kann. Unkontrollierte Detonationen erzeugen Druckwellen und Splitter, die verheerende Schäden verursachen können. Der gesetzlich vorgeschriebene Evakuierungsradius variiert je nach Bombentyp und Zustand und kann bis zu 1000 Meter betragen. In Köln-Deutz etwa mussten sogar über 20.000 Menschen wegen der Entschärfung von Weltkriegsbomben evakuiert werden.
Für die Menschen, die während der Evakuierung im Hotel waren, gab es jedoch auch positive Momente: Unter den Gästen fanden sich strickende Frauen aus Nordwürttemberg, die sich anfreundeten, Adressen austauschten und über die aktuelle Situation diskutierten. Schließlich wurde dieser Vorfall nicht nur ein Test für die Notfallhilfe Nürnbergs, sondern auch für das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Betroffenen.