Tiergarten Nürnberg: Guinea-Paviane ohne neue Zuhause! Was jetzt?

Tiergarten Nürnberg: Guinea-Paviane ohne neue Zuhause! Was jetzt?
Die Frage, was mit den Guinea-Paviane des Kölner Tiergartens geschehen soll, bleibt weiterhin ungeklärt. Wie der Tiergarten Nürnberg berichtet, gab es in den letzten Monaten zahlreiche Versuche, mit dem Great Ape Project (GAP) und dem Wales Ape and Monkey Sanctuary (WAMS) in Kontakt zu treten, jedoch blieb eine konkrete Antwort aus. Diese Situation wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Tiergärten in der heutigen Zeit konfrontiert sind, wenn es um das Wohl von Primaten geht.
Im Februar 2024 wandte sich der Tiergarten in einer ersten Anfrage an Dr. Colin Goldner vom GAP mit einem Fragebogen. Bis heute blieb jedoch nicht nur der Fragebogen, sondern auch die gesamte Kommunikation ohne Antwort. Selbst die E-Mails des Tiergartens blieben von GAP unbeantwortet. Am 17. Mai 2025 kam erneut eine Anfrage des GAP, die jedoch lediglich um die Erneuerung des Fragebogens bat. Die Frist zur Rücksendung der Antworten bis zum 31. Mai wurde ohne Kommentar verstreichen gelassen, und jeglicher Kontakt nach dieser Frist blieb aus.
Die Rolle von WAMS und GAP
Das Wales Ape and Monkey Sanctuary (WAMS) ist als neues GAP-Sanctuary in Europa bekannt und setzt sich für die Rechte von Primaten ein. Es verfolgt eine strikte Politik, die ein Zurück zu Zoos ausschließt, was es von anderen Auffangstationen unterscheidet. Dennoch hat WAMS seit Februar 2025 keine Kapazitäten mehr, um weitere Primaten aufzunehmen, was die Situation des Kölner Tiergartens zusätzlich dramatisiert. Trotz der Angebote von Influencern, den Transport der Tiere zu unterstützen, besteht aktuell keine Übernahmemöglichkeit für die Guinea-Paviane.
Die Initiative „Grundrechte für Primaten“, die 2017 im Kanton Basel-Stadt ins Leben gerufen wurde, thematisiert die Rechte von nicht-menschlichen Primaten. Diese Bewegung zielt darauf ab, grundlegende Rechte wie das Recht auf Leben und Unversehrtheit für Primaten zu etablieren. Obwohl die Initiative im Jahr 2022 in der Volksabstimmung scheiterte, hat sie einen wichtigen Diskurs über das Verhältnis von Mensch und Tier angestoßen. Gerade hier zeigt sich, warum der Schutz und die Rechte von Primaten in den Fokus gerückt werden müssen: Primaten sind hochintelligent und emotional komplexe Wesen, die in der freien Wildbahn und in menschlicher Obhut oft leidtragend sind.
Wie geht es weiter?
Die aktuelle Situation im Kölner Tiergarten verdeutlicht die dringende Notwendigkeit eines grundlegenden Umdenkens im Umgang mit Primaten. Der Tiergarten hat bereits versucht, Kooperationen mit großen Auffangstationen einzugehen, musste jedoch enttäuscht feststellen, dass niemand bereit ist, die Tiere aufzunehmen. In einer Zeit, in der sich viele für das Wohl von Tieren einsetzen, bleibt zu hoffen, dass konstruktive Lösungen gefunden werden, um den Guinea-Paviane eine artgerechte und sichere Zukunft zu ermöglichen.
Die Verantwortlichen im Tiergarten setzen alles daran, eine Lösung zu finden. Die Geschehnisse rund um WAMS und GAP zeigen jedoch, dass es weiterer Gespräche und vielleicht eines Umdenkens bedarf, um den Anforderungen an den Schutz und das Wohlergehen dieser faszinierenden Tiere gerecht zu werden.
Für weiterführende Informationen sei auf die FAQs des Tiergartens verwiesen, die auf die aktuelle Thematik eingehen und möglicherweise neue Entwicklungen aufzeigen können.
Weitere Details können bei Tiergarten Nürnberg, GAP, und Sentience nachgelesen werden.