Kampf gegen die Vertagung: Oberallgäu fordert Entscheidung zum Heubethof!

Landkreis Oberallgäu kritisiert vertagte Entscheidung über Heubethof als Unterkunft für Geflüchtete; Bürgerproteste und Infrastrukturbedenken.

Landkreis Oberallgäu kritisiert vertagte Entscheidung über Heubethof als Unterkunft für Geflüchtete; Bürgerproteste und Infrastrukturbedenken.
Landkreis Oberallgäu kritisiert vertagte Entscheidung über Heubethof als Unterkunft für Geflüchtete; Bürgerproteste und Infrastrukturbedenken.

Kampf gegen die Vertagung: Oberallgäu fordert Entscheidung zum Heubethof!

Die Situation rund um die geplante Nutzung des Heubethofs in Gunzesried als Unterkunft für Geflüchtete sorgt weiterhin für Spannungen im Oberallgäu. Heute wurde bekannt, dass der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags die Entscheidung zum dritten Mal vertagt hat. Der Landkreis Oberallgäu zeigt sich darüber äußerst enttäuscht, da Landrätin Indra Baier-Müller den Zustand als untragbar bezeichnet und betont, dass diese Verzögerung das Vertrauen in politische Entscheidungsprozesse untergräbt. Die Entscheidung ist nicht nur eine Abwägung der Anliegen lokaler Bürger, sondern auch eine Frage der Verantwortung gegenüber den Steuerzahlern und der Solidarität mit den Geflüchteten, wie allgaeuhit.de feststellt.

Der Landkreis hat den Heubethof, eine frühere Unterkunft für Gruppenreisen, seit März 2025 angemietet, mit dem Ziel, bis zu 45 Geflüchtete unterzubringen. Diese Maßnahme soll helfen, Geflüchtete aus teuren Not- und Zeltunterkünften zu verlegen. Dennoch gibt es in der kleinen Siedlung Gunzesried-Säge, die nur 79 Einwohner zählt, Widerstand. Viele Anwohner sehen den abgelegenen Standort als problematisch an, da die nächstgelegene Ortschaft fast 4 km entfernt ist und es keinerlei Ärzte, Schulen oder Kindergärten in der Nähe gibt. Bürgermeister Christof Endreß äußert ebenfalls Bedenken zur Infrastruktur. Supermärkte sind mehr als 8 km entfernt in Blaichach, und die Busverbindungen sind rar. Dies erschwert die Mobilität der Geflüchteten erheblich, was auch viele Bürger dazu bewegte, fast 700 Unterschriften gegen die Unterkunft zu sammeln, wie br.de berichtet.

Politische Herausforderungen und lokale Reaktionen

Das Landratsamt hält die Einrichtung der Unterkunft nach wie vor für notwendig, selbst bei rückläufigen Asylbewerberzahlen. Laut Landrätin Baier-Müller gibt es keine sachliche Grundlage für weitere Verzögerungen, und dies erschwert die Situation für die Geflüchteten und die Gemeinden erheblich. Der Landkreis wird in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich rund 600 Plätze verlieren, was die Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung unterstreicht. Der Blaichacher Gemeinderat hat, wenn auch aus formalen Gründen, ein Bürgerbegehren gegen die Unterkunft abgelehnt, sich aber dennoch einstimmig einer Petition angeschlossen, die die Eignung des Standorts hinterfragen soll, so allgaeuhit.de.

Eine zivilgesellschaftliche Perspektive zeigt sich in der Analyse von protestinstitut.eu, die die Herausforderungen der Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland beleuchtet. Diese Studie unterstreicht die Schwierigkeiten bei der Integration und Betreuung der Geflüchteten sowie die oft gespaltene Meinung in der Bevölkerung. Eine transparente Planung der Unterkünfte und die Einbeziehung der Bürgerschaft können helfen, Vorurteile abzubauen und Vertrauen zu schaffen. Die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit zwischen Kommunen und der Zivilgesellschaft wird als entscheidend erachtet, um die Akzeptanz zu fördern und die Geflüchteten in das Gemeinschaftsleben zu integrieren.

Während die nächste Sitzung des Ausschusses nach der Sommerpause geplant ist, bleibt abzuwarten, ob die politischen Vertreter Antworten auf die drängenden Fragen zur Unterkunft geben können. Der Landkreis appelliert eindringlich an den Bayerischen Landtag, baldmöglichst eine verbindliche Entscheidung zu treffen, um insbesondere Klarheit für die Menschen vor Ort und für die Geflüchteten zu schaffen.