Frauenfußball im Aufwind: Fankultur und Emotionen feiern Comeback!

Frauenfußball im Aufwind: Fankultur und Emotionen feiern Comeback!
Im Herzen der Fußball-Europameisterschaft wird die Rolle des Frauenfußballs beleuchtet. Die Kolumnistin Rafaela Roth, mittlerweile ganz im EM-Fieber, reflektiert die bewegte Geschichte und Entwicklung dieser Sportart, die, wie sie feststellt, vor mehr als hundert Jahren als echtes Massenphänomen begann, aber bald in der Versenkung verschwand. In einem Beitrag auf NZZ führt Roth ihre Gedanken über emotional aufgeladene Medienberichte und die spannende SRF-Serie „Kick It Like Trudi“ aus. Diese Auseinandersetzung mit dem Frauenfußball, ergänzt durch Roths Engagement für das neue Frauenfußballmagazin „Frau Müller“, lässt keinen Stein auf dem anderen.
Das aktuelle Turnier hat Roth dazu gebracht, sich intensiver mit der Women’s Euro zu beschäftigen.Nicht nur als Zuschauerin, sondern auch als Lokalreporterin hat sie das Geschehen in Zürich stets im Blick und ist tief berührt von den Emotionen, die der Frauensport heraufbeschwören kann. Sie plant sogar, ein turbulentes Duell zwischen Holland und Frankreich im St.-Jakob-Park live mitzuerleben.
Traditionen und Herausforderungen
Die Diskussion über Frauen im Fußball ist auch untrennbar mit der Fankultur verbunden. Laut einem Bericht auf Deutschlandfunk zeigt sich, dass die Fankulturen traditionell von Männern geprägt sind, die mit ihrem Team oft eine tiefe emotionale Bindung eingehen. Studierte Fans sehen ihr Team nicht nur als Freizeitvergnügen, sondern integrieren es in ihr Identitätsbild. Obwohl der weibliche Anteil im Stadion wächst, müssen Frauen oft noch unsichtbar bleiben, um in der oft rauen Fan-Szene Gehör zu finden.
Junge Männer dominieren die Ultra-Gruppen, wo Männlichkeit und Aggression ausgelebt werden. Doch während immer mehr Frauen auch hier aktiv werden, gestaltet sich ihr Weg in Führungspositionen nach wie vor schwierig. Fachleute wie Robert Claus heben hervor, dass es eine kreative und öffentliche Rolle von Fans gibt, die auch für Frauenteams an Relevanz gewinnen könnte, wenn sich die Medienberichterstattung und gesellschaftliche Wahrnehmung weiter wandeln.
Ein Wandel in der Wahrnehmung
Diese Veränderungen sind besonders bemerkenswert, wenn man die Vergangenheit des Frauenfußballs betrachtet. Die historische Marginalisierung und die teils unverständliche Ablehnung, die viele Spielerinnen erfahren haben, sind Teil des Erbes, aus dem sich die moderne Szene entwickelt hat. Der Frauenfußball hat in den letzten Jahrzehnten eine eindrucksvolle Reise hinter sich, wie es auf bpb beschrieben wird.
Von den frühen Anfängen im Mittelalter, über die beeindruckenden Auftritte während des Ersten Weltkriegs bis hin zum ersten offiziellen DFB-Pokal-Titel im Jahr 1981, hat sich viel getan. Tatsächlich hat der DFB im Jahr 2010 mehr als eine Million weibliche Mitglieder in 14.000 Teams registriert. Dennoch bleibt der Frauenfußball oft im Schatten des Männerfußballs stehen, auch wenn er immer mehr Anerkennung findet.
Die große Frage bleibt, ob der Frauenfußball eine ähnliche Fankultur wie seine männlichen Pendants entwickeln kann. Roth stellt sich vor, dass in naher Zukunft auch Ultras für das Frauenfußball kämpfen und Familien die Spielerinnen tatkräftig unterstützen werden. Die emotionale Bindung und die Fankultur könnten, so die Hoffnung vieler, eine neue, integrative Facette des Fußballs gestalten, die über Geschlechtergrenzen hinweg verbindet.