Klinikum Schwabach: Diakoneo beantragt Insolvenz – Was nun?

Diakoneo beantragt Insolvenz für das Klinikum Schwabach. Ursachen sind finanzielle Verluste und Patientenzahlrückgang seit Corona.

Diakoneo beantragt Insolvenz für das Klinikum Schwabach. Ursachen sind finanzielle Verluste und Patientenzahlrückgang seit Corona.
Diakoneo beantragt Insolvenz für das Klinikum Schwabach. Ursachen sind finanzielle Verluste und Patientenzahlrückgang seit Corona.

Klinikum Schwabach: Diakoneo beantragt Insolvenz – Was nun?

Die Insolvenz des Klinikums Schwabach hat in der Region hohe Wellen geschlagen. Der evangelische Sozialkonzern Diakoneo hat kürzlich Insolvenz in Eigenverwaltung für seine Einrichtung beantragt. Laut Sonntagsblatt hat das Insolvenzgericht in Nürnberg bereits am 11. Juli die Insolvenzverwaltung angeordnet. Betroffen sind etwa 500 Mitarbeiter, die jedoch bis September dank Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert sind.

Diese Entwicklung kommt nicht überraschend: Die Klinik hat seit Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Diakoneo hatte im letzten Jahr versucht, das defizitäre Krankenhaus besser zu verkaufen, nachdem man die restlichen Anteile der Stadt Schwabach für einen Euro erworben hatte. Doch die Bemühungen, einen Käufer zu finden, waren bis zuletzt nicht erfolgreich. „Die wirtschaftliche Situation hat sich über die Jahre hinweg immer weiter verschärft“, äußerte Geschäftsführer Dr. Walter Förtsch. Gründe dafür sind, wie bereits vermutet, der Rückgang der Patientenzahlen seit der Corona-Pandemie und inflationsbedingte Kostensteigerungen.

Aussichten für das Klinikum Schwabach

Obwohl die Insolvenz angemeldet ist, läuft der Klinikbetrieb unverändert weiter, und die Patientenversorgung bleibt unberührt. Die Diakoneo plant, ein tragfähiges betriebswirtschaftliches Konzept für die Klinik in Schwabach sowie die Kreisklinik Roth zu entwickeln. Aktuell scheint ein Verkauf der Gesundheitssparte an neue Träger eine Option zu sein, da es bereits mehrere ernsthafte Kaufangebote für das Gesundheitszentrum Mittelfranken gibt.

Die Herausforderungen rund um die Insolvenz sind nicht einzigartig für Schwabach. Die Anzahl der Insolvenzen im Gesundheits- und Sozialwesen ist im Jahr 2023 stark gestiegen. Laut Ärzte Zeitung belief sich die Insolvenzhäufigkeit auf 12,6 pro 1000 Unternehmen, was einen Anstieg von über 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. 673 Unternehmen meldeten in diesem Sektor Insolvenz an, was die prekäre wirtschaftliche Lage in vielen Einrichtungen verdeutlicht.

Verbleibende Optionen und Zukunftsperspektiven

Die finanziellen Probleme des Klinikums Schwabach sind symptomatisch für die gesamte Branche. Diakoneo, das seit seinem Einstieg über zweistellige Millionenbeträge samt Managementunterstützung investiert hat, könnte sich nun bald ganz von seiner Gesundheits-Sparte trennen. Der Verkaufsprozess für mehrere Klinikstandorte, einschließlich der Rangau-Klinik in Ansbach und des Klinikums Schwabach, zieht sich aufgrund der angespannten Verhandlungen in die Länge.

Wie sich die Situation weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten, allerdings ist klar, dass ein erfolgreicher Verkauf an eine neue Trägerschaft für die langfristige Stabilisierung der Einrichtung entscheidend sein wird. Die kommenden Monate werden über die Zukunft des Klinikums Schwabach mit Sicherheit entscheidend sein.