Kaktus-Aufführung begeistert: Schüler überwinden Barrieren und blühen auf!

Am 10. Juli 2025 bringt die Franziskus-Schule in Schweinfurt das inklusive Theaterstück „Der kleine bunte Kaktus“ auf die Bühne.

Am 10. Juli 2025 bringt die Franziskus-Schule in Schweinfurt das inklusive Theaterstück „Der kleine bunte Kaktus“ auf die Bühne.
Am 10. Juli 2025 bringt die Franziskus-Schule in Schweinfurt das inklusive Theaterstück „Der kleine bunte Kaktus“ auf die Bühne.

Kaktus-Aufführung begeistert: Schüler überwinden Barrieren und blühen auf!

Die spannende Aufführung „Der kleine bunte Kaktus“ hat am vergangenen Wochenende im Gemeindesaal Maria Hilf in Schweinfurt für Aufsehen gesorgt. Das Theaterstück, das auf dem gleichnamigen Buch von Stefanie Weber basiert, wurde von der Klasse M4 der Franziskus-Schule einstudiert und fesselte mehr als 440 Zuschauer, die aus Kindergärten und Schulen kamen. Ursprünglich in der Aula der Schule geplant, konnte die Aufführung aufgrund eines privaten Kontakts im größeren Rahmen stattfinden, was eine großartige Gelegenheit für die Schüler darstellte.

Der kleine Kaktus in der Geschichte wünscht sich eine Blüte, um seine Wüste ein wenig bunter zu machen. Doch trotz voller Bemühungen regt sich zunächst nichts. Stattdessen ermutigen seine Freunde ihn, seinen Wunsch loszulassen, Geduld zu haben und Vertrauen zu finden. Nach einem Gewitter mit Regen ändert sich die Perspektive des kleinen Kaktus und beleuchtet die Gelegenheit, neue Wege zu entdecken. Diese Botschaft war nicht nur für die Darsteller von Bedeutung, sondern auch für das Publikum, welches die Entwicklung der Charaktere hautnah miterleben durfte.

Inklusion auf der Bühne

Eine wichtige Facette der Aufführung war die inklusive Beteiligung. Lehrer Stefan Gutwerk und andere Betreuer begleiteten Schüler mit unterschiedlichen Behinderungen – sie traten nicht nur vor einem inklusiven Publikum auf, sondern wuchsen über sich hinaus. Die Kulissen, Kostüme und Requisiten wurden im Kunst- und Werkunterricht gestaltet, während das finanzielle Fundament, insbesondere für den Bühnenhintergrund, durch den Verkauf von Kuchen gelegt wurde. Dies zeigt, wie sehr die lokale Gemeinschaft hinter dem Projekt steht und sich für die Integration von Kindern mit Behinderungen einsetzt.

Doch die Herausforderungen der Inklusion sind nicht nur lokal spürbar. Theater in Deutschland haben sich im Laufe der Jahre stark verändert. Während einige Stadttheater wie das Staatstheater Darmstadt bereits festangestellte Schauspieler mit körperlichen Behinderungen in ihren Ensembles begrüßen, gibt es noch viel Entwicklungsbedarf, wie etwa das Kölner Performancekollektiv SEE!, das bisher keine inklusiven Projekte umgesetzt hat. Hier scheint ein Umdenken stattzufinden, das dringend notwendig ist, um die Bedürfnisse aller Spieler zu berücksichtigen und das veraltete Verständnis von Normalität zu hinterfragen. Inklusionstheater ist nicht nur ein Trend, sondern ein Muss, um Chancengleichheit auf den Bühnen zu fördern.

Herausforderungen und Möglichkeiten

Die Pandemie hat den Weg zur Inklusion noch komplexer gemacht. Digitale Proben sind für einige Spieler eine Hürde, da technische und kognitive Einschränkungen die Teilnahme erschweren können. Dennoch zeigen viele kreative Kollektive, wie wichtig Kommunikation ist: in Projekten wie „Leute wie die“ wird bilingual in Gebärden- und Lautsprache gearbeitet, was ein Vorbild für zukünftige Entwicklungen im Theater darstellt. Jana Zöll, eine der festen Größen in der Theaterlandschaft, hebt hervor, dass Barrierefreiheit nicht nur bei den Aufführungen, sondern auch in der Ausbildung für Schauspieler*innen mit Behinderung verankert sein sollte.

Die Anstrengungen für eine verbesserte Ausbildungssituation sind im Gange. Der Dachverband EUCREA und die Kooperation „ART+“ verfolgen das Ziel, Künstler*innen mit Behinderungen langfristige und nachhaltige Ausbildungsmöglichkeiten außerhalb der Behindertenhilfe zu bieten. Auf diese Weise möchte man die Kunstszene diversifizieren und den Zugang zum Theater für alle Menschen zugänglich machen.

Die gemeinsame Präsentation des Stücks „Der kleine bunte Kaktus“ ist das Ergebnis einer tollen Zusammenarbeit, die nicht nur Talente zeigt, sondern auch die Herzen aller Zuschauer berührt. Die Botschaft von Geduld, Vertrauen und Loslassen könnte kaum passender sein. Das Theater lebt, und es ist klar, dass inklusive Projekte wie diese einen bedeutenden Teil der Zukunft gestalten werden.