Schweinfurt unter Druck: Arbeitszeitabsenkung und Zukunftsangst bei ZF!

Schweinfurt senkt Arbeitszeit auf 32,5 Stunden zur Kostenreduktion. IG Metall kritisiert fehlendes Zukunftskonzept.

Schweinfurt senkt Arbeitszeit auf 32,5 Stunden zur Kostenreduktion. IG Metall kritisiert fehlendes Zukunftskonzept.
Schweinfurt senkt Arbeitszeit auf 32,5 Stunden zur Kostenreduktion. IG Metall kritisiert fehlendes Zukunftskonzept.

Schweinfurt unter Druck: Arbeitszeitabsenkung und Zukunftsangst bei ZF!

In Schweinfurt sieht es momentan alles andere als rosig aus. Ab Dezember 2024 wird die Arbeitszeit für nahezu alle Mitarbeiter am ZF-Standort auf 32,5 Stunden pro Woche abgesenkt. Dies wurde in einer gemeinsamen Verhandlung zwischen der IG Metall, dem Betriebsrat und dem Unternehmen beschlossen, um einer schwachen Konjunktur und dem Wandel zur E-Mobilität Rechnung zu tragen. Allerdings geht diese Anpassung zulasten des Entgelts der Beschäftigten, sodass es hier sicherlich grüne Wiesen braucht, um mit den kommenden Herausforderungen umzugehen. Laut IG Metall und ZF soll die Absenkung vom 1. Dezember 2024 bis zum 30. Juni 2025 gelten.

Die Beschäftigten haben sich intensiv mit der Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsfelder beschäftigt, doch eine positive Perspektive für den Standort bleibt aus. Thomas Höhn, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Schweinfurt, sieht die Notwendigkeit, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, das der Wertschöpfung und der zukünftigen Entwicklung Rechnung trägt. Die geplante Absenkung scheint damit nicht nur eine vorübergehende Lösung zu sein, sondern ist vielmehr ein Zeichen für eine Strategie, die sich im Nebel der Unsicherheiten hinsichtlich Elektromobilität und Marktveränderungen abspielt.

Konstruktive Verhandlungen und ihre Grenzen

Die Verhandlungen haben das Ziel, Kosten zu senken und gleichzeitig betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Ein solidarischer Beitrag soll von außertariflichen Arbeitnehmern und Führungskräften geleistet werden, indem es zu einer Reduzierung des Jahresentgelts und zu verpflichtenden freien Tagen kommt. Doch die IG Metall und der Betriebsrat sind sich einig: Eine Verlängerung der Absenkung über den angegebenen Zeitraum hinaus wird nicht akzeptiert. Grund dafür ist das fehlende Gesamtkonzept, das die Divisionen untereinander berücksichtigt und eine klare Perspektive für die Zukunft vorgibt.

Die Standortleitung plant aktiv, die Zukunftsfähigkeit des ZF-Standortes zu sichern. Ausgenommen von diesen Maßnahmen sind Auszubildende, duale Studenten und Mitarbeiter in Altersteilzeit. Es bleibt abzuwarten, ob die bereits eingeleiteten Schritte, wie das Auslaufen von befristeten Verträgen, ausreichen werden, um die Herausforderungen zu meistern.

Ein Blick über den Tellerrand

Die Situation in Schweinfurt steht nicht alleine da. Auch bei Volkswagen gab es jüngst ähnliche Bestrebungen. In einer langwierigen Tarifrunde, die über 70 Stunden in Anspruch nahm, konnte die IG Metall Werksschließungen und einen massenhaften Abbau von Arbeitsplätzen abwenden. Dies wurde durch massive Proteste von rund 100.000 Beschäftigten unterstützt. Ein neuer Tarifabschluss sichert nicht nur die Arbeitsplätze bis Ende 2030, sondern hält auch umfangreiche Investitionen in die Zukunft des Unternehmens bereit. All dies ist notwendig, um die Transformation in der Automobilindustrie zu meistern. IG Metall hebt hervor, dass die Beschäftigten temporäre Zugeständnisse machen, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.

Wie so oft gibt es auch hier einen belastbaren Fahrplan: VW hat zukünftige Produktionsstandorte und Modelle, darunter den ID.Golf und den ID.3, festgelegt und trägt somit zur Longterm-Strategie des Unternehmens bei.

Insgesamt bleibt zu hoffen, dass sowohl die ZF in Schweinfurt als auch Volkswagen auf einem soliden Fundament weitermachen, um nicht nur die Belegschaften, sondern auch die gesamten Standorte nachhaltig zu sichern. Es bleibt spannend, auf welche Entwicklungen wir in der Zukunft blicken werden, wenn die Unternehmen beginnen, sich aus der derzeit schwierigen Lage herauszuarbeiten.

ZF zeigt, dass man sich nicht nur in Krisenzeiten bewegen, sondern auch proaktiv die Zukunft gestalten kann.