Murenabgang im Radurscheltal: Bergsee verschwunden, Hütte geschlossen!

Murenabgang im Radurscheltal: Bergsee verschwunden, Hütte geschlossen!
Besorgniserregende Nachrichten aus dem Radurscheltal: In der Nacht auf Dienstag, den 6. Juli 2025, kam es in der Nähe des Hohenzollernhauses zu einem dramatischen Murenabgang. Bei diesem Vorfall, der etwa 500 Meter oberhalb der Hütte zu verzeichnen war, wurde ein idyllischer Bergsee vollständig verschüttet.
Die unerwartete Naturgewalt entblößte einmal mehr die Verwundbarkeit der Alpenregion unter dem Einfluss extremer Wetterereignisse. Das Unwetter, das am Montagabend hereinbrach, brachte nicht nur starke Regenfälle, sondern auch Blitz und Donner mit sich. Bereits in den frühen Morgenstunden des Dienstags bemerkte der Hüttenwirt Daniel Wanek, dass der Wasserfluss im Bach zum Stillstand gekommen war und hörte lautes Geröllgerissen. Diese erste Wahrnehmung sollte sich bald als Vorbote der verheerenden Mure herausstellen, die vom Granitgestein des ungefähr 3353 Meter hohen Glockturms herabgerutscht war. Kurz darauf wurde das Hohenzollernhaus, welches am 1. Juni 2025 die Saison eröffnet hatte, vorläufig geschlossen.
Vorübergehende Sperrung des Tals
Die Polizei hat das gesamte Tal für zunächst drei Tage gesperrt und alle Gäste mussten unverzüglich abreisen. Einzig die Hüttenwirte Daniel Wanek (32) und Marissa Gruber (29) blieben vor Ort, um mithilfe eines Notstromaggregats Lebensmittelvorräte zu retten und die Folgen des Murenabgangs besser zu bewältigen, während sie auf die Alpinpolizei und die Gemeinde warteten, um die nächsten Schritte einzuleiten. Sektionsvorsitzender Dominik Dreyer hat erneut die Bedenken bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels geäußert und betont, dass solche Ereignisse, wie dieser Murenabgang, nicht unüblich sind – bereits im Jahr 2019 gab es ähnliche Vorfälle in der Region.
Ein Geologen-Gutachten wird in den kommenden Tagen erwartet, um das Ausmaß der Schäden zu ermitteln und die Stabilität des Gebiets zu bewerten. Besonders besorgt ist man über die Alm und die Wohnbebauung weiter unten im Tal, da der Radurschelbach derzeit viel Schmelzwasser führt. Dies könnte nicht nur den Bachverlauf verändern, sondern auch die gesamte Hüttentechnik gefährden.
Hintergrundinformationen zu Muren
Wie Experten berichten, sind Muren im Sommer in gebirgigen Regionen ein häufiges Phänomen. Sie bestehen aus einer gefährlichen Mischung von Wassermassen, Sand, Erde und Geröll und können sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h bewegen. Die Hauptursachen für Muren sind starker Regen und die Schmelze von Schneedecken, die durch klimatische Veränderungen verstärkt werden. Man beobachtet in den Alpen, wie Nachrichten über steigende Temperaturen und extreme Wetterereignisse an der Tagesordnung sind. Dies könnte die Häufigkeit von Muren weiter erhöhen, was eine ernsthafte Herausforderung für die Sicherheit in diesen sensiblen Gebieten darstellt, wie auch ARD Alpha erläutert.
In dieser angespannten Situation bleibt zu hoffen, dass die kommenden Tage Licht ins Dunkel bringen, sowohl für die Hüttenwirte als auch für die Anwohner im Tal, die unter den Folgen dieser Naturgewalt leiden.