Bären-Albtraum im Chiemgau: Neue Sichtung sorgt für Nervosität!
Nach Bärensichtungen im Chiemgau warnen Politiker und Landwirte vor möglichen Auswirkungen auf die Almwirtschaft.

Bären-Albtraum im Chiemgau: Neue Sichtung sorgt für Nervosität!
In den Chiemgauer Alpen sorgt eine mögliche Bärensichtung für Aufregung. Am 16. August berichtete ein Wanderer, in der Nähe der Winklmoosalm einen Bären gesehen zu haben. Er war mit seinem Hund unterwegs und informierte die Behörden über seine Beobachtung. Vor Ort wurden Trittabdrücke und eine Wetzstelle gesichert, während Haarproben zur genetischen Untersuchung an das Landesamt für Umwelt (LfU) übermittelt wurden.
Wie das bayerische Landesamt für Umwelt am 28. August mitteilte, liefert die Probenqualität der Haare jedoch keine Anhaltspunkte zur Bestimmung der Art. Somit kann die Anwesenheit eines Bären vorerst nicht bestätigt werden. Dennoch bleibt die Sorge, die diese Meldung ausgelöst hat, nicht unbeachtet, insbesondere von örtlichen Landwirten und Politikern. Der letzte wilde Bär in Deutschland, der als Bruno bekannt wurde, wurde 2006 trotz seiner Rückkehr nach Bayern erschossen.
Besorgnis unter den Landwirten
Der Traunsteiner Bundestagsabgeordnete Siegfried Walch äußerte gemischte Gefühle hinsichtlich der Meldung. Trotz der unklaren Situation zeigt er sich besorgt über die potenziellen Auswirkungen auf die Sicherheit von Weidetieren und die Almwirtschaft in der Region, die durch die mögliche Rückkehr eines Bären bedroht werden könnte. Am vergangenen Wochenende wurde die Meldung über die Bärensichtung vom Landratsamt Traunstein veröffentlicht, was besonders in Anschluss an die Hauptalmbegehung im August zu weiteren Protesten gegen die Rückkehr von Beutegreifern führte.
Örtliche Almbauern scheinen sich einstimmig gegen die zunehmenden Meldungen über Bären und Wölfe in der Region zu positionieren. Die Süddeutsche berichtet, dass die Mitglieder des „Netzwerks Große Beutegreifer“ die Gegend abgesucht haben, um Spuren zu sichern. Allerdings gibt es bislang keine definitiven Ergebnisse aus den Laboruntersuchungen.
Einblicke in die Monitoring-Prozesse
Die Überwachung von Bären in Bayern unterliegt strengen Vorgaben. Das SCALP-Programm (Status and Conservation of the Alpine Lynx Population) dient als maßgebliche Grundlage. Meldungen werden in drei Kategorien eingeteilt: Bestätigte Nachweise, bestätigte Hinweise und nicht bestätigte Sichtungen. Seit 2019 gab es mehrere Beobachtungen und Hinweise zu Bären in Bayern, aber gesicherte Beweise sind selten.
Besonders im Jahr 2023 fand eine Aufregung statt, als ein Bär im Salzburger Land überfahren wurde, nachdem er zuvor Schafe in Bayern gerissen hatte. Im Mai wurden sowohl Fotobeweise als auch genetische Spuren von Bären in verschiedenen Regionen erfasst, darunter Traunstein und Oberallgäu.
Während der Verdacht eines Bären weiterhin die Gemüter erhitzt, bleibt die spannende Frage: Wie wird sich die Situation weiterentwickeln? Die Rückkehr von großen Beutegreifern wie Bären wird wohl auch zukünftig ein heiß diskutiertes Thema in unseren Alpengemeinden bleiben.