Spargel-Saison 2025: Preisexplosion und drohende Existenzen!

Erfahren Sie alles zur Spargelsaison 2025 im Landkreis Weilheim-Schongau: Herausforderungen, Erntepreise und Zukunftsperspektiven.

Erfahren Sie alles zur Spargelsaison 2025 im Landkreis Weilheim-Schongau: Herausforderungen, Erntepreise und Zukunftsperspektiven.
Erfahren Sie alles zur Spargelsaison 2025 im Landkreis Weilheim-Schongau: Herausforderungen, Erntepreise und Zukunftsperspektiven.

Spargel-Saison 2025: Preisexplosion und drohende Existenzen!

Die Spargelsaison 2025, die am 24. Juni, dem Johannistag, endete, brachte im Landkreis Weilheim-Schongau zwar eine witterungsbedingt problemlosen Ernte, doch viele Landwirte stehen vor ernsthaften Herausforderungen. Simon Schumacher, Sprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer, hebt hervor, dass einige Betriebe die Spargelproduktion aufgrund wirtschaftlichen Drucks bereits eingestellt haben. In der Region gibt es zwar keine großen Anbauflächen, aber die heimischen Erzeuger bieten dennoch Spargel aus Eigenproduktion an. Der Preis für Spargel schwankt zwischen zehn und zwanzig Euro pro Kilo; vereinzelt ist deutsche Ware im Supermarkt für rund fünf Euro zu finden. Dieser Preis sorgt jedoch für eine spürbare Kaufzurückhaltung bei den Kunden, wie Merkur berichtet.

Im Hintergrund dieser prekären Situation steht die Erhöhung des Mindestlohns, die ab Januar 2026 auf 13,80 Euro und ab Januar 2027 auf 14,60 Euro angehoben werden soll. Diese anstehenden Lohnerhöhungen machen den Spargel- und Erdbeeranbauern Sorgen, da sie die Erntekosten weiter erhöhen werden. Agrar Heute berichtet von Ängsten unter Landwirten, die befürchten, dass solche Veränderungen ihre Existenz gefährden könnten. Während die Union, vertreten durch Bundesagrarminister Rainer, für eine Ausnahmeregelung für ausländische Saisonbeschäftigte eintreten möchte, lehnt der SPD-Fraktionschef Matthias Miersch diese ab, da sie dem europarechtlich verankerten Diskriminierungsverbot widerspräche.

Der Wandel der Spargelproduktion

Die Herausforderungen für den heimischen Spargelanbau sind nicht nur durch steigende Lohnkosten geprägt. Der Anbau von Grünspargel nimmt zu, und neue Betriebe kultivieren eine dunkelgrüne Sorte, die von Anfang Mai bis Ende Juni geerntet werden kann. Gleichzeitig beklagen viele Bauern, dass die Bürokratie und die Nachfolgeproblematik ihre Betriebe belasten. Laut Land und Forst haben sich seit 2015 die Anbauflächen für Erdbeeren um 24 % und die für Spargel um 33 % verringert. Jeder vierte Spargelbetrieb hat die Produktion eingestellt, was ein besorgniserregender Trend ist.

Eine interessante Entwicklung zeigt sich auch bei den Saisonarbeitskräften. Der Anteil der polnischen Arbeitskräfte sinkt, während immer mehr Rumänen nach Deutschland kommen, um auf den Feldern zu arbeiten, wo der Stundenlohn in Rumänien lediglich bei 4,87 Euro liegt. In 2023 waren rund 243.000 Menschen als Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig, was 27 % aller Beschäftigten ausmacht. Die IG BAU spricht sich zwar für die Mindestlohnerhöhung aus, lehnt aber Sonderregelungen für die Landwirtschaft ab. Daher wird der Druck auf inländische Produkte durch steigende Produktionskosten und die Konkurrenz durch günstigere Importe erhöht.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Zukünftige Ernteverfahren und Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Saisonarbeiter werden als Lösungsansätze angestrebt. Dazu zählt auch die Einführung neuer Produktionsverfahren, wie Erdbeeren auf Stellagen, die jedoch kapitalintensiv sind. Die niedersächsische Landesregierung plant zudem eine zentrale Fachkräftevermittlungsstelle, um die Gewinnung ausländischer Arbeitskräfte zu erleichtern. Politische Maßnahmen werden dringlich benötigt, um die heimische Produktion zu sichern und faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Der heimische Markt ist in Bewegung, und die Landwirte müssen ihre Rentabilität immer wieder neu hinterfragen, um im Wettbewerb bestehen zu können.