Ghost in Gefahr: Wunsiedler Firma kauft das Schicksal der Fahrradmarke!

Ghost in Gefahr: Wunsiedler Firma kauft das Schicksal der Fahrradmarke!
Die Fahrradmarke Ghost, bekannt für ihre hochwertigen Bikes, steht vor einer ungewissen Zukunft. Laut einem Bericht der Frankenpost hat eine Firma aus Wunsiedel das Gelände des Unternehmens in Waldsassen erworben. Ghost selbst ist nur noch Mieter in den eigenen Räumlichkeiten, was die Situation nicht weniger angespannt macht. Geschäftsführer Harald Kosalla empfängt Besucher in einem fast leeren Büro, das minimalistisch eingerichtet und ohne jegliche Dekoration ist. Seine Mitarbeiter haben bereits den Umzug in die neuen Geschäftsräume im ehemaligen Ghost-Gebäude vollzogen, doch die Unsicherheit bezüglich der Marke bleibt bestehen.
In den letzten Monaten gibt es immer wieder gerüchteweise Anzeichen für ein mögliches Ende von Ghost. Während Geschäftsführer Christoph Mannel solche Gerüchte heftig zurückweist, ist die Realität nicht weniger beunruhigend: Seit November 2023 werden im Werk in Waldsassen keine Ghost-Fahrräder mehr montiert. Dies ist das Ergebnis der Verlagerung der Produktion nach Ungarn und in die Türkei, was mitten in der Krise um die Accell-Group stattfindet. Die Gründer von Ghost, Uwe Kalliwoda und Klaus Möhwald, zeigen sich besorgt über die Entwicklung ihrer ehemals florierenden Marke, die aktuell noch 120 Mitarbeiter am Standort beschäftigt, für die jedoch eine ungewisse Zukunft droht.
Produktion unter Druck
Die herausfordernde Lage in der Fahrradindustrie wirkt sich auch auf Ghost aus. Die Verkaufszahlen, die während der Corona-Jahre einen Boom erlebten, sind in den Wintermonaten von 2024/25 stark zurückgegangen. So berichtet das Bike-Magazin, dass viele Hersteller unter enormem Druck stehen, da überzogene Lagerbestände und sinkende Verkaufszahlen die Märkte überschwemmen. Rabatte sind für viele Unternehmen an der Tagesordnung, und viele aus der Bike-Industrie haben bereits Insolvenz beantragt.
Die Probleme sind nicht auf Ghost allein beschränkt. Die Accell-Group, zu der Ghost gehört, hat gesehen, wie ihre Umsätze um etwa 10% gefallen sind, während Unternehmensschulden eine Milliarde Euro übersteigen. Trotz dieser Herausforderungen betont Mannel die Bedeutung der Marke Ghost für den europäischen und deutschen Markt. Ein Unternehmensschließungsplan, der sogar die Schließung des Werks in Waldsassen betrifft, wird derzeit diskutiert. Es scheint, als ob die Zukunft von Ghost auf der Kippe steht, während gleichzeitig die Brancheweite mit hohen Lagerbeständen und massiven Entlassungen kämpft.
Die Bedrohungen sind also vielfältig: Eine Verlagerung in die Marke Haibike, die ebenfalls zur Accell-Group gehört, wird in den Medien diskutiert. Die Unsicherheit über die Identität und den Fortbestand von Ghost nimmt stetig zu. Auch wenn die firmeneigenen Verantwortlichen in Waldsassen noch optimistisch wirken, zeigen die Entwicklungen der letzten Monate, dass die Radbranche vor einer grundlegenden Transformation steht. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Ghost als Marke bestehen bleibt oder ob es an der Zeit ist, sich neu zu erfinden.