Bauchaos um das Haus der Erde : Kosten explodieren auf 400 Millionen Euro!

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Hamburgs "Haus der Erde" für Klimaforschung verzögert sich stark. Über Kostenexplosion und Wasserschäden wird berichtet.

Hamburgs "Haus der Erde" für Klimaforschung verzögert sich stark. Über Kostenexplosion und Wasserschäden wird berichtet.
Hamburgs "Haus der Erde" für Klimaforschung verzögert sich stark. Über Kostenexplosion und Wasserschäden wird berichtet.

Bauchaos um das Haus der Erde : Kosten explodieren auf 400 Millionen Euro!

Das „Haus der Erde“ an der Universität Hamburg, ein Projekt, das in die Annalen der problematischen Bauvorhaben eingehen dürfte, zieht sich schon seit Jahren wie Kaugummi. Ursprünglich sollte der Neubau für Klimaforschung und Geowissenschaften bis 2016 fertiggestellt werden, doch aufgrund von Planungsfehlern, Bauverzögerungen und letztlich einem schwerwiegenden Wasserschaden haben sich die Bauarbeiten massiv verzögert. Die Kosten sind seither explodiert und liegen nun bei satten 373 Millionen Euro, weit mehr als die ursprünglich veranschlagten 177 Millionen Euro. So berichtet Welt.

Die Stadt Hamburg steht derzeit in der Warteschleife, bis letzte Gutachten zum Wasserschaden vorliegen. Ein finanzieller Albtraum zeichnet sich ab: Die Universität Hamburg muss mit einer Erhöhung ihrer jährlichen Mietkosten von 11 Millionen Euro auf nunmehr 17 Millionen Euro rechnen. Diese Steigerung wird in erster Linie durch die explodierenden Baukosten verursacht, die sogar über 400 Millionen Euro liegen. Ursprünglich war die Übergabe des Gebäudes für 2024 angedacht, doch dies ist mittlerweile auch in weite Ferne gerückt.

Baustellenpsychodrama

Die Probleme des „Hauses der Erde“ sind weitreichender als befürchtet. So flutete im Sommer 2024 Wasser aus dem Sprinklersystem den Keller und sorgte für massive Schäden. Berichte von NDR sprechen von 1.900 Quadratmetern entferntem Fußboden, die bereits aufgestemmt wurden. Inklusive Reinigung und Desinfektion kamen weitere 10.000 Quadratmeter betonierter Fläche dazu. Die Ausbreitung von Pilzen und Bakterien ist eine weitere dramatische Folge des Wasserschadens.

Die mangelnde Planung und die resignierten Antworten auf die Probleme werfen nicht nur Schatten auf das Projekt, sondern schneiden auch in die Budgets und Abläufe der Universität ein. Finanzsenator Andreas Dressel hat noch keine konkreten Zahlen zu den Folgekosten veröffentlicht, scheint aber mehr denn je die Notwendigkeit zu betonen, dass aus diesen gravierenden Fehlern gelernt werden muss: „Ein solches Gebäude wird sich nicht wiederholen“, ließ er verlauten.

Kritik an Planung und Kosteneffizienz

Ein Lichtblick könnte aus der Studie der Hertie School of Governance kommen, die gezeigt hat, dass bei deutschen Großbauprojekten die Kosten im Durchschnitt um 73 Prozent steigen. Bei weiteren 51 laufenden Projekten liegt die Kostensteigerung schon bei 41 Prozent. Die Ursachen sind vielfältig: von Planungsdefiziten über schlechte Projektberatung bis hin zu mangelnder Kontrolle. Dies zeigt, wie wichtig eine frühzeitige und fundierte Planung ist (ARGE Baurecht).

Die Erfahrungen mit dem „Haus der Erde“ könnten als Lehrstück für zukünftige Neubauvorhaben dienen. Finanzbehörden und Bauverantwortliche sind aufgerufen, eine verstärkte Kontrolle und bessere Koordination zwischen den beteiligten Firmen sicherzustellen. Denn die gesellschaftlichen und finanziellen Folgekosten solcher Pannen sind nicht zu unterschätzen.

Wenn es um so komplexe Bauvorhaben geht, ist oftmals ein gutes Händchen gefragt, was die Stadt Hamburg mehr als deutlich gezeigt hat. Ein bisschen mehr Planung und weniger Improvisation könnte in Zukunft den Erfolg solcher Projekte sichern.