Hamburgs Millionen-Toilette nach nur drei Monaten endgültig dicht!
Hamburg schließt nach nur drei Monaten eine teure unterirdische Toilette am Gerhart-Hauptmann-Platz aufgrund massiver Wasserschäden.

Hamburgs Millionen-Toilette nach nur drei Monaten endgültig dicht!
In Hamburg ist ein weiteres Kapitel in der Geschichte der öffentlichen Toilettenanlagen aufgeschlagen worden, und das ist sicherlich nicht das, was sich die Stadtväter erhofft hatten. Die hochpreisige unterirdische Toilette am Gerhart-Hauptmann-Platz, die erst im Oktober 2023 nach aufwendiger Sanierung für satte 2,08 Millionen Euro wiedereröffnet wurde, wird nun endgültig geschlossen und sogar verfüllt. Der Grund? Bauprobleme und massive Wasserschäden, die sich als unüberwindbare Hindernisse erwiesen haben. Welt berichtet, dass die Entscheidung getroffen wurde, um Verkehrs- und Einzelhandelsbeeinträchtigungen in der Innenstadt zu vermeiden.
Aber die Geschichte fängt nicht erst jetzt an. Die Toilette sollte als Prestigeprojekt der Stadt hervorgehoben werden, ausgestattet mit einem modernen Fahrstuhl, einem genderneutralen Bereich sowie einem Wickeltisch. Doch die Realität sah anders aus: Bereits nach drei Monaten in Betrieb musste die Anlage im Januar 2024 aufgrund eines massiven Wasserschadens geschlossen werden, der durch die unzureichende Abdichtung der Wände verursacht wurde. Ein Gutachten ergab, dass die beauftragte Baufirma keine wasserdichte Wanne installiert hatte, was natürlich den zuständigen Behörden ganz und gar nicht passte.
Die Folgen der Fehlplanung
Die Stadtverwaltung hat sich nun entschlossen, die defekte Toilettenanlage nicht wiederherzustellen. Ralf Neubauer, Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte (SPD), bestätigte, dass keine Möglichkeit zur Sanierung gefunden wurde. Es steht nun fest, dass die defekte Anlage überflüssig geworden ist und in absehbarer Zeit durch die geplante oberirdische „Toilette für alle“ ersetzt werden soll, die langfristig in der Innenstadt realisiert werden soll. Tagesschau hebt hervor, dass die Kosten der öffentlichen Toilette beträchtlich waren und im Schwarzbuch für Steuerverschwendung des Bundes der Steuerzahler aufgeführt werden.
Die Instandsetzung der defekten Toilette hätte zudem massive Beeinträchtigungen im Innenstadtbereich mit sich gebracht, was letztlich einen weiteren Grund für die Schließung darstellt. Teile der Mönckebergstraße hätten für die Sanierungsmaßnahmen gesperrt werden müssen, was aus Sicht der Stadt natürlich zu vermeiden ist. Die Hamburger Stadtreinigung prüft nun Regressansprüche gegen die verantwortliche Baufirma, weil die Fehler offensichtlich nicht toleriert werden können.
Ein teures Missverständnis
Für Hamburg bedeutet dieser Vorfall nur einen weiteren finanziellen Rückschlag in einer Zeit, in der die Stadt ohnehin in zahlreiche milliardenschwere Projekte investiert, darunter der Neubau der Oper und ein geplantes Hafenmuseum. Der Bund der Steuerzahler kritisiert mittlerweile die Fehlplanung und die hohen Kosten, die für die Stadt wohl ein weiteres Beispiel für Misswirtschaft darstellen. Die Stadt steckt in einem ständigen Kreislauf von hohen Ausgaben und fragwürdigen Entscheidungen. t-online nennt die laufenden Untersuchungen zur Schadensermittlung durch Architekturbüros und Sachverständige, die noch nicht abgeschlossen sind, ein besorgniserregendes Zeichen für die Verantwortlichen und die Bürger der Stadt.
In der Hoffnung, dass sich die Stadtverwaltung aus ihren Fehlern lernt, bleibt abzuwarten, wie die Situation um die zukünftige Toilette am Gerhart-Hauptmann-Platz weitergeht. Aktuell ist jedoch klar, dass diese teure Evolution in der Hamburger Stadtkultur eine ernüchternde Wendung genommen hat.