Frankfurt kämpft gegen digitale Gewalt: Neues Projekt startet jetzt!

Frankfurt kämpft gegen digitale Gewalt: Neues Projekt startet jetzt!
In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für digitale Gewalt und deren Auswirkungen auf Frauen stark zugenommen. Ein neues Projekt, das vom Frauen-Softwarehaus e.V. in Frankfurt am Main ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, Fachkräfte in hessischen Schutz- und Beratungseinrichtungen im Umgang mit dieser Form der Gewalt weiterzubilden. Wie hessen.de berichtet, werden von Juli 2023 bis Ende 2025 Online-Schulungen angeboten, die sich auf die Unterstützung betroffener Frauen konzentrieren. Diese Schulungen beinhalten unter anderem auch „digitale erste Hilfe“ und werden durch Praxistage sowie zusätzliche Online-Sprechstunden ergänzt.
Finanziell unterstützt wird das Projekt durch eine Förderung von 60.000 Euro aus dem Etat des Digital- und Innovationsministeriums. Die Notwendigkeit für solche Maßnahmen liegt auf der Hand: Der Anstieg der Opfer digitaler Gewalt seit 2019 ist alarmierend. Es zeigt sich, dass unerwünschte Anrufe, die Veröffentlichung intimer Fotos und die Überwachung durch Tracking-Apps massiven Einfluss auf das Leben der Betroffenen haben. Die hessische Ministerin Hofmann hat unterstrichen, wie wichtig es ist, digitale Gewalt in den Schutzmaßnahmen gegen alle Formen von Gewalt gegen Frauen zu integrieren.
Fortbildung für Fachkräfte
Doch nicht nur in Hessen wird an dem Thema gearbeitet. In ganz Deutschland wird 2025 eine Fortbildungsreihe mit dem Titel „Handlungssicher gegen digitale Gewalt“ angeboten, die laut frauenhauskoordinierung.de letztmalig stattfinden wird. Diese Schulungen richten sich an Mitarbeitende von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen, die, unabhängig von ihrer Mitgliedschaft bei der FHK, teilnehmen können. Die Fortbildungsinhalte umfassen praxisnahe, interaktive Schulungen, die sich mit technischen, psychosozialen und rechtlichen Aspekten von digitaler Gewalt beschäftigen.
Zusätzlich werden neue Veranstaltungen veröffentlicht, sodass Fachkräfte von Januar bis Juni 2025 die Möglichkeit haben, das nötige Wissen für ihren Alltag zu erwerben. Dabei bleibt auch Raum für den Austausch mit Kolleg:innen. Die Anmeldung erfolgt über ein Ticketportal, und wer schnell ist, kann sich noch Restplätze sichern.
Seminare in Nordrhein-Westfalen
Ein weiterer Aspekt der Bekämpfung digitaler Gewalt ist ein Seminar über geschlechtsspezifische Gewalt und Digitalisierung, das von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen veranstaltet wird. Wie frauen-gegen-gewalt.de berichtet, findet dieses Seminar am 2. und 3. November 2023 statt und richtet sich an Fachkräfte in Beratung und Betreuung. Die Referentin Cordelia Moore bringt ihre Expertise in friedens- und konfliktforschenden Ansätzen sowie in traumapädagogischer Beratung ein.
Die Themen dieses Seminars beinhalten Cyber-Stalking, die unbefugte Weitergabe digitaler Aufnahmen und digitale Angriffe am Arbeitsplatz, wodurch Teilnehmer:innen konkrete Strategien im Umgang mit digitaler Gewalt erlernen können. Die Teilnahme ist ohne technische Vorkenntnisse möglich, und die Kosten belaufen sich auf 150 Euro inklusive Verpflegung.
Insgesamt zeigt sich, dass das Thema digitale Gewalt in der Gesellschaft angekommen ist. Es wird viel unternommen, um Fachkräfte auszubilden, damit sie den betroffenen Frauen besser helfen können. Gemeinsam gehen wir die Herausforderung an, das Bewusstsein für digitale Gewalt zu schärfen und diese Form der Gewalt wirksam zu bekämpfen.