Glasfaserausbau in Taunusstein: UGG kündigt offene Verträge!

In Taunusstein gibt es Verzögerungen beim Glasfaserausbau; Telekom schränkt Partnerverträge ein und plant eigene Netzprojekte.

In Taunusstein gibt es Verzögerungen beim Glasfaserausbau; Telekom schränkt Partnerverträge ein und plant eigene Netzprojekte.
In Taunusstein gibt es Verzögerungen beim Glasfaserausbau; Telekom schränkt Partnerverträge ein und plant eigene Netzprojekte.

Glasfaserausbau in Taunusstein: UGG kündigt offene Verträge!

In Taunusstein ist der Glasfaserausbau erneut ins Stocken geraten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, kündigte die Firma „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) den Kooperationsvertrag mit der Stadt. Der Grund dafür ist, dass die Deutsche Telekom aktiv Kunden akquiriert und zudem plant, ein eigenes Netz in einem der fünf unversorgten Ortsteile aufzubauen. Dies hat zur Folge, dass der zuvor gemeinsam geplante Ausbau in den Stadtteilen Wehen, Neuhof, Wingsbach, Seitzenhahn und Watzhahn gefährdet ist.

Der Glasfaserausbau in Taunusstein wurde seit der Kooperation mit UGG angestrebt, und das Ziel war eine flächendeckende digitale Infrastruktur. Doch die Telekom hat bereits im März den Ausbau in Wehen gestartet und damit UGG das Wasser abgegraben. Die Unsicherheiten über den weiteren Ausbau in Neuhof, Wingsbach, Seitzenhahn und Watzhahn sind beträchtlich, da die Telekom auf Anfragen der Stadt nicht reagiert hat. Der Rückzug der UGG sorgt nun dafür, dass die bestehenden Verträge in vier Stadtteilen aufgelöst werden müssen. Obendrein blieben auch die Pläne der GVG Glasfaser, die sich vor zwei Jahren aufgrund fehlender Unterstützung durch die Telekom zurückzogen, ein großes Ärgernis.

Die Wettbewerbssituation verschärft sich

Die Lebensader des Glasfaserausbaus in der Region wird durch das ständige Werben der Telekom für ihre Angebote weiter untergraben. Die UGG sieht die parallele Ausführung von zwei Ausbauprojekten als unwirtschaftlich an und möchte daher auf in Aussicht gestellte Zuschüsse verzichten. Dies macht deutlich, dass die Wettbewerbsbedingungen in Taunusstein alles andere als rosig sind.

Betroffene Bürger in Wehen können weiterhin Verträge mit der Telekom abschließen, während in den anderen Stadtteilen Unklarheit herrscht. Die Stadt Taunusstein plant allerdings, sich um staatliche Förderungen für den Glasfaserausbau zu bemühen. Dies könnte langfristig die Grundlage für eine zeitnahe und umfassende Digitalisierung in der Region legen, was für den Standort und die Lebensqualität gleichermaßen wichtig ist.

Fakten zur Digitalisierung im Telekommunikationsmarkt

TK-Marktanalyse zeigt, dass der Markt für digitale Infrastrukturen in Deutschland im Wandel ist. Über 86 % aller Haushalte und kleinen sowie mittleren Unternehmen werden bis Ende 2025 von einem gigabitfähigen Anschlussnetz profitieren können. Die Vergabe von Glasfaseranschlüssen wird maßgeblich durch zahlreiche Wettbewerber vorangetrieben, die bereits fast 62 % der verfügbaren Anschlüsse anbieten. Im Vergleich dazu hat die Telekom nur eine Take-up-Rate von 15,9 %, während Wettbewerber deutlich über 33 % liegen.

Die Telekom hat im Festnetzbereich einen Marktanteil von 58 % und wird voraussichtlich Ende 2025 fast 70 % im Geschäftskundenmarkt erreichen. Ob sich diese Marktposition jedoch auf positive Veränderungen für die Verbraucher auswirkt, bleibt abzuwarten. Es ist mehr denn je erforderlich, bürokratische Hindernisse abzubauen und den Ausbau der digitalen Infrastrukturen zu unterstützen, damit der konkurrenzfähige Glasfaserausbau in Taunusstein nicht zum Stillstand kommt und die Bürger in der Region weiterhin Anschlussmöglichkeiten haben.