Jurassic Campus: Abriss oder Erhalt des Juridicums in Frankfurt?

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Frankfurt am Main diskutiert den Erhalt oder Abriss des Juridicums der Goethe-Universität bis Herbst 2026. Experten erarbeiten Lösungen.

Frankfurt am Main diskutiert den Erhalt oder Abriss des Juridicums der Goethe-Universität bis Herbst 2026. Experten erarbeiten Lösungen.
Frankfurt am Main diskutiert den Erhalt oder Abriss des Juridicums der Goethe-Universität bis Herbst 2026. Experten erarbeiten Lösungen.

Jurassic Campus: Abriss oder Erhalt des Juridicums in Frankfurt?

Die Verantwortlichen in Frankfurt stehen vor einer wegweisenden Entscheidung: Der Abriss oder Erhalt des ehemaligen Juridicums der Goethe-Universität wird ab dem nächsten Herbst neu besprochen. Bis dahin soll in einem „Zukunftslabor“ das weitere Vorgehen mithilfe von Experten und Interessengruppen entwickelt werden. Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) betont, dass bisher keine vorläufige Festlegung getroffen wurde und verschiedene Optionen zur Debatte stehen.

Die Bandbreite reicht von einem vollständigen Erhalt und Umbau in Wohnungen über Mischnutzungen bis hin zu einem möglichen Abriss des Gebäudes. Vier Varianten stehen zur Auswahl:

  • Vollständiger Erhalt und Umbau in Wohnungen
  • Mischnutzung des Gebäudes
  • Teilweise Nutzung des Gebäudes
  • Abriss des Gebäudes

Eine Machbarkeitsstudie, die gemeinsam von der ABG Frankfurt Holding, dem Planungsbüro AS+P und dem Ingenieurbüro Bauart erstellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass eine Umnutzung des Juridicums grundsätzlich möglich ist, jedoch mit hohen Kosten und Herausforderungen verbunden. So könnten im Juridicum bis zu 143 klassische Wohnungen eingerichtet werden, auch wenn das Verhältnis von Wohnfläche zur Gesamtfläche suboptimal ist. Innovativ clusters könnte die Ausnutzung verbessern – doch seien zusätzliche Brandschutzmaßnahmen erforderlich.

Grundwassermanagement und energetische Aspekte

Ein weiteres Problem stellt das Grundwassermanagement dar. Aktuell werden 50 Liter pro Sekunde abgepumpt, was angeblich im Widerspruch zum Wasserschutzgesetz steht. Ein Abriss könnte zur Anstieg des Grundwasserspiegels führen, was zusätzlich Schäden am Juridicum nach sich ziehen könnte. Langfristig könnten Neubauten, die bei einem Abriss errichtet werden, energetische Vorteile bieten. Die hohen Decken im Juridicum erhöhen den Heizbedarf und machen den Betrieb über die Jahre teuer. Frank Junker, Geschäftsführer der ABG Holding, äußert, dass das Juridicum sich nicht zur Wohnnutzung eignet und der Umbau nicht wirtschaftlich rentabel sei.

Ein Bürgerbeteiligungsprozess in 2011 und 2012 hatte das Juridicum als „trennende Scheibe“ identifiziert, wobei ein Erhalt nicht befürwortet wurde. Ab Januar wird eine sechsköpfige Expertengruppe die Diskussionen weiterführen und zusätzliche Perspektiven in den Entscheidungsprozess einbringen.

Verlängerung der U-Bahn und Mobilitätsimpulse

SBEV berichtet, wurde Variante 3i als Vorzugsvariante ermittelt. Diese schließt den Campus Westend der Goethe-Universität an das Stadtbahn-Netz an und zeigt dabei die besten Ergebnisse in Ökologie und städtebaulichem Potenzial im Vergleich zu anderen Varianten.

Die Entscheidung über die weitere Planung liegt nun bei der Stadtverordnetenversammlung. Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert stellte die Ergebnisse gemeinsam mit der SBEV vor, und interessierte Bürger haben die Gelegenheit, sich bei einer offenen Veranstaltung am 26. September 2024 in den Mainarcaden über die Machbarkeitsstudien zu informieren.

Während sich Frankfurt in diese richtungsweisenden Entwicklungen stürzt, gibt es zudem internationale Neuigkeiten, die betroffen sind: Das US-Heimatschutzministerium plant, den Temporary Protected Status (TPS) für Staatsangehörige aus Südsudan zu beenden, was mehr als 5.000 Menschen betrifft, die seit über einem Jahrzehnt in den USA leben. Diese Entscheidung könnte zahlreiche Herausforderungen mit sich bringen, da der Südsudan weiterhin mit den Folgen des Bürgerkriegs kämpft und die humanitäre Lage kritisch bleibt.