Fulda feiert 250 Jahre Spätlesereiter: Weintrubel im Schloss!

Fulda feiert 250 Jahre Spätlesereiter: Weintrubel im Schloss!
Ein ganz besonderes Fest steht der Stadt Fulda bevor: 2025 wird der 250. Geburtstag des Spätlesereiters gefeiert. Das Jubiläumsjahr erinnert an die Entdeckung der Spätlese im Jahr 1775, die zur weltweiten Berühmtheit des Weins beitrug. Auf diese Feierlichkeiten freut sich nicht nur die Stadt, sondern auch Weinliebhaber aus der Region und darüber hinaus, wie die Vogelsberger Zeitung berichtet.
Die ganze Sache nimmt ihren Anfang im April mit einem spannenden Vortragsabend und einer Weinverkostung im Vonderau-Museum. Hier wird die Zusammenarbeit zwischen lokalen Weinhandlungen und der Gastronomie zelebriert, die den besonderen Wein auf vielfältige Weise ins Rampenlicht stellt. Ein Highlight ist das Fuldaer Weinfest, das vom 27. August bis zum 6. September im Innenhof des Fuldaer Stadtschlosses stattfinden wird. Wer an diesen Tagen vorbeischaut, kann sich auf Live-Musik und genussvolle Weinproben freuen.
Verborgene Geschichte und Ereignisse
Die Geschichte der Spätlese beginnt 1716, als Fürstabt Constantin von Buttlar das ehemalige Benediktinerkloster auf dem Johannisberg erwarb. Die barocke Anlage entwickelte sich bald zu einer renommierten Weinlage. In den 1960er Jahren erinnert eine Tonplastik im Innenhof des Weinguts an die Entdeckung des Spätlesereiters, der im Jahr 1775 durch eine Verzögerung bei der Einholung der Leseerlaubnis entstand. Berichten zufolge wartete der Kurier des Fürstabts 14 Tage länger als geplant; unklar ist, ob dies auf eine Jagd des Fürstbischofs oder gar Räuber zurückzuführen war. Als die Trauben schließlich geerntet wurden, hatte die Edelfäule bereits ganze Arbeit geleistet. Die scheinbar verdorbenen Trauben führten nicht nur zu einem neuen Wein, sondern revolutionierten auch die gesamte Weingeschichte, wie die Webseite Wissen Fulda erwähnt.
Was dieses Ereignis so besonders macht, ist die Entdeckung der außergewöhnlichen Qualität, die durch diesen Zufall entstand. Die Mönche des Schlosses, die die edelfaul gewordenen Trauben ernteten, wurden für diese Weine schnell berühmt. Der Wein übertraf alle bisherigen Qualitäten und legte den Grundstein für die Bedeutung der Spätlese im Weinanbau. Ab 1989 widmet sich der Weinhistorische Konvent Fulda mit verschiedenen Aktivitäten der Feier dieser Tradition. Das Symbol des Konvents, der Spätlesereiter, spiegelt sich in einem Comic und einer Postkartenserie wider, die die Geschichte lebendig hält.
Ein Fest für alle Sinne
Das Fuldaer Weinfest verspricht, ein wahres Erlebnis für alle Sinne zu werden. Neben qualitativ hochwertigen Weinen aus der Region wird auch eine Vielzahl an Veranstaltungen geboten: Verkostungen, Weinführungen und sogar Raritäten-Dinner stehen auf dem Programm. Stefan Doktor, der Leiter des Weinguts Schloss Johannisberg, plant zudem eine bemerkenswerte Aktion, bei der er die Trauben per Fahrrad nach Fulda bringen möchte. So wird der Abschluss des Weinfestes am 6. September mit einer bedeutungsvollen „Lese-Erlaubnis“ von Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld eine gelungene Verbindung zwischen Tradition und modernem Genuss darstellen.
Insgesamt zeigt die Geschichte des Spätlesereiters und die damit verbundenen Feierlichkeiten eindrucksvoll, wie tief Weinbau und Kultur in der Region Fulda verwurzelt sind. Wer bei diesen Events in Fulda dabei sein möchte, sollte sich die Termine im Kalender anstreichen. Denn zum 250. Jubiläum der Spätlese gibt es garantiert viele besondere Momente zu erleben— ein Fest für alle Weinliebhaber!