Gießen plant Bus-Angebot auszubauen – doch es gibt Rückschläge!

Ab 1. Januar 2026 wird Gießens Busangebot ausgebaut, trotz finanzieller Einschränkungen. Details zu Änderungen im Nahverkehrsplan.

Ab 1. Januar 2026 wird Gießens Busangebot ausgebaut, trotz finanzieller Einschränkungen. Details zu Änderungen im Nahverkehrsplan.
Ab 1. Januar 2026 wird Gießens Busangebot ausgebaut, trotz finanzieller Einschränkungen. Details zu Änderungen im Nahverkehrsplan.

Gießen plant Bus-Angebot auszubauen – doch es gibt Rückschläge!

Ab dem 1. Januar 2026 dürfen sich die Gießener auf eine deutlich verbesserte Busanbindung freuen. Das Stadtparlament hat am Donnerstag beschlossen, das Busangebot auszubauen, allerdings nicht in voller geplanten Tragweite. Für die Umsetzung der Stufen drei, vier und fünf des Nahverkehrsplans ist zunächst kein Geld vorhanden, und man hat sich entschieden, die Stufen eins und zwei um weitere zwei Jahre zu verschieben. Bei der Abstimmung gab es eine breite Unterstützung von der Koalition aus Grünen, SPD, Gießener Linke, Freien Wählern und FDP, die jedoch auf Kritik stieß, insbesondere von Walter Bien von der Fraktionsgemeinschaft Gigg+Volt, der eine vollständige Umsetzung für machbar hält. Die Anpassungen sind eine direkte Konsequenz aus einem Prüfverfahren der EU-Kommission, das unklare Auswirkungen auf die Finanzierungsstruktur hat, berichtet der Gießener Anzeiger.

Diese Änderungen bringen einige Neuerungen in das Gießener Busnetz. Auf den Linien 3, 12, 13 sowie der neu eingeführten Linie 14 wird die Taktung erhöht und es werden zusätzliche Streckenkilometer angeboten. Die erste Stufe des Nahverkehrsplans bringt 130.000 zusätzliche Kilometer im Jahr, gefolgt von weiteren 200.000 Kilometer in der zweiten Stufe, die frühestens am 13. Dezember 2026 starten könnte. Eine Gesamtsteigerung des Angebots um 13 Prozent ist vorgesehen, dabei entstehen jährliche Mehrkosten von etwa 672.000 Euro. Über die erforderlichen Abänderungen berichten die Kollegen vom Sonntag Morgenmagazin.

Herausforderungen und Erwartungen

Dennoch stehen die Stadt und ihre Verkehrsbetriebe vor großen finanziellen Herausforderungen. Täglich erholten sich die Fahrgastzahlen nach den Corona-Einschränkungen und seien nun sogar über dem Niveau vor der Krise, dennoch wird ein Fehlbetrag von 4,8 Millionen Euro für 2026 erwartet. Dies führt dazu, dass die Stadt die Defizite der MIT.Bus GmbH aus ihrem Haushalt decken muss, was einer zusätzlichen Belastung von rund 4 Millionen Euro entspricht. Diese finanziellen Engpässe sind nicht nur ein Inhaltsproblem für die Gießener, sondern spiegeln sich in einer bundesweiten Sorge wider: Der Deutsche Städtetag warnt vor einer wachsenden Unterfinanzierung des ÖPNV und fordert eine gesicherte Grundfinanzierung, um leistungsstarke und qualitativ hochwertige Angebote zu garantieren, wie im Deutschen Städtetag nachzulesen ist.

Diese Situation zwingt die Stadtverordnetenversammlung dazu, sich intensiv mit den anstehenden Änderungen des Nahverkehrsplans auseinanderzusetzen. Besonders im Fokus steht die Anbindung des Europaviertels an den Stadtbusverkehr, die laut Marianne Beukemann von der SPD „schmerzhaft“ unzureichend ist. In diesem Kontext ist es wichtig, die Weichen für die Zukunft zu stellen, damit das öffentliche Verkehrsnetz nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht wird, sondern auch etwaige klimapolitische Ziele unterstützt.