Langgöns: Gemeindekasse tief im Minus – Finanzkrise droht!

Bürgermeister Reusch informiert über Langgöns' Finanzlage: Rekorddefizit, sinkende Gewerbesteuer und Auswirkungen auf die Gemeinde.

Bürgermeister Reusch informiert über Langgöns' Finanzlage: Rekorddefizit, sinkende Gewerbesteuer und Auswirkungen auf die Gemeinde.
Bürgermeister Reusch informiert über Langgöns' Finanzlage: Rekorddefizit, sinkende Gewerbesteuer und Auswirkungen auf die Gemeinde.

Langgöns: Gemeindekasse tief im Minus – Finanzkrise droht!

In einer aufschlussreichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hat Bürgermeister Marius Reusch kürzlich alarmierende Zahlen zur finanziellen Lage der Gemeinde Langgöns präsentiert. Zum Stichtag Ende Juni 2025 betrug der negative Kassenstand der Gemeinde rund 2,6 Millionen Euro. Diese resultieren vor allem aus einem Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen und nicht realisierten Einsparzielen, wie der Giessener Anzeiger berichtet.

Ein fester Kassenkredit oder ein Investitionskredit wurde bislang nicht in Anspruch genommen. Reusch wies darauf hin, dass die Probleme nicht nur Langgöns betreffen, sondern auch zahlreiche andere Kommunen. Die finanziellen Herausforderungen sind vielfältig und gehen einher mit erheblichen Schwankungen bei der Liquidität. Diese ergeben sich durch termingebundene Auszahlungen wie Umlagen, Personalkosten und Investitionen.

Wachsende Defizitsituation

Die Ursachen für die abzeichnenden Defizite sind vielschichtig. Die Rückläufigkeit der Gewerbesteuereinnahmen zeigt sich unter anderem in einer Steuerrückzahlung von etwa 500.000 Euro an ein großes Unternehmen. Darüber hinaus gab es nicht realisierte Verzinsungen des Eigenkapitals der Gemeindewerke, die rund 250.000 Euro ausmachten. Zudem stehen Pauschale Kürzungen in Höhe von etwa 420.000 Euro im Raum, die sich in der Praxis als schwer umsetzbar erweisen. Letztlich führt diese Verschlechterung im ordentlichen Ergebnis zu einem Minus von fast 2,3 Millionen Euro.

Experten warnen, dass Haushaltsdefizite ein Indikator für die finanzielle Gesundheit einer Kommune darstellen. Eine durchgängige Unterfinanzierung kann langfristige Folgen für die Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen nach sich ziehen. Die DSTGB betont, dass die dauerhafte Schieflage der Kommunalfinanzen und steigende Kosten in den sozialen Bereichen weitreichende Investitionen gefährden können.

Ein Zukunftsproblem

Das Thema Defizite in Kommunen ist auch auf nationaler Ebene von Bedeutung. Branchenverbände fordern daher, dass Bund und Länder die Finanzierung kommunaler Aufgaben stärker unterstützen. Ein Handlungsbedarf besteht nicht nur in der kurz- bis mittelfristigen Stabilisierung der Haushalte, sondern auch in der langfristigen Planbarkeit von Investitionen. Ein anschauliches Beispiel ist der kommunale Investitionsrückstand, der schon jetzt bei 186 Milliarden Euro liegt und weiterhin anwachsen könnte.

Haushaltsdefizite sind oft das Resultat von makroökonomischen Ungleichgewichten, die durch steigende Sozialausgaben, Inflationsdruck oder politische Entscheidungen verursacht werden können. Die finanzielle Nachhaltigkeit der Kommunen steht auf der Kippe – und die Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf mögliche Einschnitte im öffentlichen Leben und bei Investitionen vorbereiten.

Die aktuelle Lage macht deutlich: Es steht viel auf dem Spiel, und alle Akteure sind gefragt, ihren Teil zur Lösung beizutragen. Ein erfülltes Leben in Langgöns erfordert nicht nur ein gutes Händchen bei der Finanzen, sondern auch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit auf allen politischen Ebenen.