Axt-Angreifer in Kassel: Mann droht 16-Jährigem nach Straßenbahn-Streit!

Axt-Angreifer in Kassel: Mann droht 16-Jährigem nach Straßenbahn-Streit!
In der Kasseler Straßenbahn kam es am Abend des 2. Juli zu einem Vorfall, der nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für viele Pendler im öffentlichen Verkehr, eine alarmierende Situation darstellt. Eine 32-jährige Frau aus dem Werra-Meißner-Kreis fuhr mit fünf Kindern im Alter zwischen zwei und 13 Jahren, als ein 49-jähriger Mann mit einem E-Scooter in die Straßenbahn einstieg und sofort Platz für sein Gefährt forderte. Dieser Wunsch löste einen Streit mit der Mutter aus, bei dem es nicht nur zu verbalen Anfeindungen kam, sondern der Mann die Frau auch anspuckte und bedrohte. Wie 112-Magazin berichtet, informierte die Frau daraufhin den Straßenbahnfahrer und wählte den Notruf.
Der Vorfall eskalierte weiter, als ein 16-jähriger Zeuge, der während des Streits eingriff, den Mann bat, bis zum Eintreffen der Polizei zu warten. Der Angreifer stieg jedoch an der Haltestelle „Kirchgasse“ aus, gefolgt von dem Jugendlichen, und holte plötzlich eine Axt aus seinem Rucksack, mit der er den 16-Jährigen bedrohte. Der Junge entschied sich daraufhin, die Verfolgung abzubrechen. Die Polizei kam schließlich zwei Stunden später und nahm den Mann in Kaufungen fest. Trotz seiner aggressiven Handlung wurde jedoch keine Axt bei der Festnahme gefunden. Ein Atemalkoholtest ergab für den Mann 1,1 Promille. Er muss sich nun wegen Bedrohung und Beleidigung verantworten. Auch die Berichterstattung von News.de stützt sich auf diese Ereignisse.
Öffentliche Sicherheit im Personennahverkehr
Dieser Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Sicherheitslage im öffentlichen Personennahverkehr, die laut einer Studie des Bundeskriminalamtes (SKiD) besorgniserregend ist. Über die Hälfte der Frauen und fast ein Viertel der Männer verzichten nachts auf Bus und Bahn aus Angst um die eigene Sicherheit, wie der Nordkurier berichtet. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Gewaltdelikte an deutschen Bahnhöfen von 25.640 in 2023 auf 27.160 im vergangenen Jahr.
Auffällig ist, dass viele Menschen, besonders Frauen, sich nachts und alleine in Straßenbahnen und Bussen unsicher fühlen. Diese Ängste spiegeln sich auch in den rauen Zahlen wider: Die meisten Gender-Straftaten wurden am Hauptbahnhof Dortmund registriert, während in Köln im Jahr 2023 57 Delikte verzeichnet wurden. Die Zusätze von Sicherheitsmaßnahmen, wie 11.000 Videokameras, scheinen notwendig, um das Sicherheitsgefühl der Passagiere zu stärken.
Es bleibt abzuwarten, wie der Vorfall in Kassel die öffentliche Diskussion um die Sicherheit im Nahverkehr beeinflussen wird. Die Sorgen der Reisenden sind nicht unbegründet und die Behörden stehen in der Verantwortung, Maßnahmen zu ergreifen, um die Menschen in ihren alltäglichen Fahrten zu schützen.