Großeinsatz in Kassel: Schloss Wilhelmshöhe wegen giftiger Gase geräumt!

Großeinsatz in Kassel: Schloss Wilhelmshöhe wegen giftiger Gase geräumt!
Ein Großeinsatz der Feuerwehr hat am Schloss Wilhelmshöhe in Kassel für Aufregung gesorgt. Der Grund? Giftige Gase, die aus dem Museums-Archiv ausgetreten sind. Diese besorgniserregende Lage wurde durch die Zersetzung alter Filmrollen aus Zelluloid verursacht, die sich aufgrund der Hitze in den letzten Tagen gefährlich verhalten haben. Mit zahlreichen Feuerwehrleuten in Spezialanzügen und einer Abgesperrten Zone rund um das Schloss versucht das Team, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Bisher gab es jedoch glücklicherweise keine Verletzten. Der Einsatzort ist mit Einsatzfahrzeugen gesäumt, die sich entlang der Zufahrtsstraße zum Bergpark Wilhelmshöhe reihen, wie hessenschau.de berichtet.
Das Museum, das unter dem Dach der Museumsverwaltung Hessen Kassel Heritage (HKH) läuft, wurde vorsorglich evakuiert. Die betroffenen Filmrollen sind historische Dokumente, die in mehreren Schränken aufbewahrt werden. Der Zersetzungsprozess hat sich in den letzten Tagen beschleunigt, was dazu führte, dass die HKH umgehend die Feuerwehr informierte, nachdem erste Selbstversuche zur Beruhigung der Lage gescheitert waren. In der Folge mobilisierte die Feuerwehr Einsatzkräfte, die nun die gefährlichen Zelluloidfilme umlagern und in Kühlcontainer bringen, um den Zersetzungsprozess zu stoppen. fr.de fügt hinzu, dass der Abtransport der Filmrollen noch nicht begonnen hat.
Die Gefahren von Zelluloid
Zelluloid, das bei der ersten Erfindung 1887 Verwendung fand, war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts das Hauptmaterial für Filme. Aufgrund der hohen Brandgefahr, die bei der Zersetzung auftritt, sind Zelluloidfilme seit 1957 in Deutschland nicht mehr im Gebrauch. Aber die Gefahren sind nicht nur auf große Archive beschränkt – auch private Sammlungen können durch Zelluloid gefährdet werden. Besonders bei ungünstigen Lagerbedingungen kann es zur Selbstentzündung kommen, wie bereits aus einem Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus bekannt ist, der durch selbstentzündliche Zelluloidfilme verursacht wurde, informiert schadenprisma.de.
Die Lagerung erfordert besondere Vorsicht: Filme sollten bei Temperaturen unter 21 °C und unter 50 % relativer Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden. Genau hier liegt ein großes Problem, da die unzureichenden Lagerbedingungen in Kassel bereits zu einem Zersetzungsprozess geführt haben, der nun die Feuerwehr auf den Plan ruft. Die Experten der HKH bemühen sich, die alte Filmkunst vor noch weiteren Schäden zu bewahren und die gefährlichen Gase so schnell wie möglich zu entschärfen.
Die Situation bleibt angespannt, und in den kommenden Tagen werden weitere Informationen zur Gefahrenlage und zu den Maßnahmen der Einsatzkräfte erwartet. Man darf gespannt sein, wie sich die Lage weiterentwickelt.