Kassel erhebt die Stimme: Petitionsaufruf gegen invasive Waschbären!

Eine Petition zur Bekämpfung invasiver Waschbären wurde in Kassel gestartet, um Gesundheit und Biodiversität zu schützen.

Eine Petition zur Bekämpfung invasiver Waschbären wurde in Kassel gestartet, um Gesundheit und Biodiversität zu schützen.
Eine Petition zur Bekämpfung invasiver Waschbären wurde in Kassel gestartet, um Gesundheit und Biodiversität zu schützen.

Kassel erhebt die Stimme: Petitionsaufruf gegen invasive Waschbären!

In Kassel geht es derzeit um mehr als nur die heimischen Traditionsgerichte und Festivals. Eine neue Online-Petition sorgt für Aufsehen, denn sie fordert die Bekämpfung invasiver Arten – allen voran den Waschbären. Das Zentrum für Biologische Vielfalt im Kasseler Becken und die Bürgerinitiative Pro Habichtswald haben diese Initiative ins Leben gerufen. Wie HNA berichtet, richtet sich die Petition direkt an die Stadtratsversammlung und ist auf der Plattform openpetition.de zu finden.

Bereits am 20. Juni 2025 gestartet, hat die Petition aktuell 30 Online-Unterzeichner und über 100 Unterschriften auf Papier gesammelt. Die Initiatoren, Jochen Wulfhorst und Ingrid Pee, setzen sich dafür ein, die EU-Verordnungen zur Bekämpfung invasiver Arten endlich in der Praxis umzusetzen und die rasch wachsende Waschbärenpopulation zu dezimieren. Diese Tiere, die in den 1930er Jahren am Edersee ausgesetzt wurden, bringen nicht nur eine hohe Fortpflanzungsrate mit sich. Sie stellen auch eine Bedrohung für die einheimische Biodiversität, die Gesundheit von Menschen sowie die Integrität von Gebäuden dar.

Konkrete Maßnahmen gefordert

Um der Waschbärenproblematik Herr zu werden, sind laut Petition verschiedene Maßnahmen geplant. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit dem Forstamt Wolfhagen und lokalen Jagdpächtern. Ferner schlagen die Initiatoren vor, Abschussprämien anzubieten, Bejagung von September bis Februar durchzuführen sowie geburtenregulierende Medikamente anzuwenden. Diese Vorschläge zielen darauf ab, die Waschbärenpopulation durch gezielte Eingriffe zu verringern.

Zusätzlich könnten kostenfreie Anti-Kletter-Manschetten an Regenfallrohren und größeren Bäumen montiert werden, ebenso wie die Installation von Schwerkraftschlössern an Mülltonnen, um die Tiere von den Abfällen fernzuhalten. Auch ist eine häufigere Leerung öffentlicher Mülltonnen vorgesehen, um den Waschbären die Nahrungsaufnahme zu erschweren. Die Petition fordert darüber hinaus eine Aufklärung der Bevölkerung über die negativen Auswirkungen der Waschbären, um das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen.

Die Gründe hinter der Petition

Die Hintergründe dieser Forderungen sind nicht ohne Grund in der Natur. Die Waschbären könnten nicht nur Krankheiten wie den Waschbär-Spulwurm oder Parvoviren übertragen, sondern auch erhebliche Schäden an Gebäuden verursachen. Die Initiatoren greifen auf wissenschaftliche Studien zurück, die die Notwendigkeit der Maßnahmen unterstreichen. Auch auf dem Portal von openpetition.de wird verdeutlicht, dass die Verpflichtung zur Bekämpfung invasiver Arten in der Verantwortung der zuständigen Behörden liegt, gemäß Artikel 16 der Verfassung des Landes Hessen.

Doch die Stadt Kassel bleibt bislang skeptisch. Der Stadtrat hat bisher eine stärkere Bejagung abgelehnt, da die Waschbärpopulation bei hohen Fortpflanzungsraten schnell wieder ansteigt. Laut Bundesumweltministerium können invasive Arten nicht nur die Biodiversität gefährden, sie bringen auch oft erhebliche wirtschaftliche Kosten mit sich. Die Bürgerinitiative fordert daher von der Stadt, dringend die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um dem Problem effektiv zu begegnen.

Ob sich die Stadt Kassel der Petition annimmt und welche Schritte folgen werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur: Die Waschbären sorgen nicht nur für Aufregung in den Wäldern, sondern auch in den Köpfen der Menschen.