Kasseler Proteste: Uni fürchtet 14 Mio. Euro Defizit durch Sparpläne!

Kasseler Proteste: Uni fürchtet 14 Mio. Euro Defizit durch Sparpläne!
In Hessen brodelt es an den Universitäten: Die geplanten Einsparungen der Landesregierung beim Hochschulpakt rufen Studierende und Beschäftigte auf den Plan. Besonders die Universität Kassel hat große Bedenken – Uni-Präsidentin Ute Clement spricht von einem drohenden Finanzloch von etwa 14 Millionen Euro jährlich. Dieses Minus könnte 7,5 Prozent des Personalbudgets ausmachen, was bei den gelehrten Kräften für große Sorgen sorgt, wie HNA berichtet.
Proteste in mehreren Städten wie Kassel, Frankfurt und Darmstadt wurden von Gewerkschaften und Studierendenvertretungen organisiert. Man sieht die planmäßigen Kürzungen als ernsthafte Bedrohung für Forschung, Ausbildung und Arbeitsplätze. „No Cuts“ lautet das Motto der Bewegung, und es wird deutlich, dass hier ein breites Bündnis am Werk ist: Die Gewerkschaften Verdi und GEW haben die Protestaktionen tatkräftig unterstützt und vor Frustration bei rund 600 Beschäftigten gewarnt, die bei einer Personalversammlung ihre Sorgen äußerten, so Tagesschau.
Die finanziellen Nöte und ihre Konsequenzen
Mit den neuen Planungen des Hochschulpakts, die eine Einsparung von rund einer Milliarde Euro über die nächsten sechs Jahre vorsehen, wachsen die Ängste vor Verlusten in der Bildungslandschaft. Es wird ein Abbau von bis zu zehn Prozent des Personals in Wissenschaft, Kunst und Verwaltung prognostiziert, was den Unis und ihren Studierenden stark zusetzen könnte. Zudem sind jährlich steigende Personalkosten von etwa 60 Millionen Euro ab 2026 zu erwarten, während das Budget für 2026 und 2027 unter dem Niveau von 2025 liegen soll.
Besonders dramatisch sind die Sorgen an der Kunsthochschule Kassel. Hier fürchten Lehrkräfte die Streichung ganz bestimmter Studiengänge wie Kunstwissenschaft oder Produktdesign. Clement versichert, dass bei den Einsparungen keine „Rasenmähermethode“ zum Einsatz kommen soll, sondern Entscheidungen nach klaren und transparenten Kriterien getroffen werden. Doch die Unsicherheit bleibt hoch, da die endgültigen Entscheidungen bei der Universitätsleitung liegen.
Politische Reaktionen und der Weg nach vorne
Politiker wie CDU-Abgeordneter Maximilian Bathon haben die Unis ermahnt, dass das Studium in Deutschland kostenlos sei, was bei den Betroffenen nicht gerade für Begeisterung sorgt. Wissenschaftsminister Timon Gremmels bezeichnet die eine Milliarde Euro als Worst-Case-Szenario, während die Opposition die Sparpläne als „Spar-Hochschulpakt“ kritisiert und vor langfristigen Schäden für die Bildungslandschaft warnt.
In diesem Kontext finden auch an anderen Hochschulen Protestaktionen statt, wie etwa in Berlin, wo Mitglieder der Hochschulgemeinschaft unter dem Motto „Jetzt ist Schluss!“ Druck auf die Hochschulleitungen ausüben, um die Hochschulverträge einzuhalten. Diese Bewegungen zeigen, dass die Unis nicht allein im Kampf gegen Kürzungen sind – die Hochschulbildung in Deutschland steht auf der Kippe.
Die Entwicklungen sind also alles andere als erfreulich. Die Protestierenden in Hessen, und nicht nur dort, sehen sich in einem Wettlauf gegen die Zeit: Ziel ist es, die Struktur der Hochschullandschaft zu bewahren und gleichzeitig das Anliegen der Bildungsgerechtigkeit zu wahren, besonders für Studierende aus akademikerfernen Familien – denn jeder Euro zählt und jede Entscheidung könnte weitreichende Folgen haben.