K+S plant bis 2027 weiterhin Abwasser in die Werra einzuleiten!

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K+S plant weiterhin, ab 2027 Abwasser in die Werra einzuleiten, trotz Umweltbedenken und fehlender Genehmigungen für Entsorgung.

K+S plant weiterhin, ab 2027 Abwasser in die Werra einzuleiten, trotz Umweltbedenken und fehlender Genehmigungen für Entsorgung.
K+S plant weiterhin, ab 2027 Abwasser in die Werra einzuleiten, trotz Umweltbedenken und fehlender Genehmigungen für Entsorgung.

K+S plant bis 2027 weiterhin Abwasser in die Werra einzuleiten!

In den kommenden Jahren bleibt das Thema Umweltschutz in der Region Hessen-Thüringen ein heißes Eisen. Der Düngemittelkonzern K+S hat bekannt gegeben, dass er auch nach 2027 weiterhin Produktionsabwasser in die Werra einleiten will, obwohl er zuvor eine andere Linie verkündet hatte. Unternehmenssprecher bestätigten, dass die Pläne, ab 2028 nur noch Haldenwasser in den Fluss zu leiten, nicht mehr haltbar sind. Hintergrund dieser Kehrtwende ist das Ausbleiben der erforderlichen Genehmigung für eine alternative Entsorgungslösung in der Grube Springen, Thüringen, wo das Unternehmen Salzabwässer einlagern wollte. Das HNA berichtet, dass die zuständigen Behörden dieser Erlaubnis nicht stattgegeben haben.

Die Bedenkenträger bezüglich der Einleitung von Abwässern sind nicht ohne Grund skeptisch. K+S steht unter Druck, umweltverträgliche Lösungen für die problematische Entsorgung seiner Salzwässer zu finden. Die Differenzierung zwischen Produktions- und Haldenwässern wird vielerorts als nicht zielführend angesehen. Dies ist insofern kritisch, als dass die Entsorgungsfrage für die gesamte Produktion von K+S entscheidend ist. Wie die HNA weiter feststellt, können reduzierte Entsorgungsmöglichkeiten sogar Werksschließungen zur Folge haben, was Tausenden von Arbeitsplätzen im hessisch-thüringischen Kalirevier gefährlich nahekommt.

Regierungspräsidium Kassel und weitere Schritte

Aktuell hat das Regierungspräsidium Kassel ein Scopingverfahren zur Einleitung von Prozessabwässern nach 2027 angestoßen. Hierbei sind insgesamt 198 Träger öffentlicher Belange aus fünf Bundesländern beteiligt. Auf die Frage, wie die Einleitung von Salzwasser reguliert werden soll, plant K+S, die bestehenden Grenzwerte für Chlorid, Kalium, Magnesium und Sulfat beizubehalten. Ein Antrag für das wasserrechtliche Erlaubnisverfahren soll bereits im Sommer 2026 eingereicht werden, sodass 2027 mit einer Entscheidung gerechnet werden könnte.

Ein Konsens ist jedoch nicht in Sicht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hessen kritisiert das fehlende belastbare Entsorgungskonzept des Unternehmens und betont die Notwendigkeit, bestehende Umweltrechte einzuhalten. Der Schutz von Flüssen, Böden und Grundwasser steht auf der Kippe, und Umweltschützer befürchten ernsthafte Schäden. Dieser Kampf um die Gewässerqualität und die Produktionsabläufe wird sicherlich auch in Zukunft die Gemüter der Anwohner und der politischen Entscheidungsträger heftig beschäftigen.

Während die Diskussion über die Abwasserproblematik in vollem Gange ist, bleibt die Hoffnung bestehen, dass K+S baldmöglichst alternative und umweltfreundliche Lösungen findet. Die Anwohner und betroffenen Akteure in der Region sind gefordert, wachsam zu bleiben und die Entwicklungen im Auge zu behalten, während die Verantwortlichen ihre Entscheidungen treffen. Wie sich die Situation ent­wickeln wird, hängt nicht nur von K+S, sondern auch von den Behörden und der Öffentlichkeit ab, die ihre Stimme erheben sollten.