Alarmstufe Rot: Ausbildungsplätze im Main-Kinzig-Kreis stark gesunken!

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Im Main-Kinzig-Kreis sinken die Ausbildungsplätze. Heike Hengster warnt vor Herausforderungen für junge Menschen auf dem Ausbildungsmarkt 2025.

Im Main-Kinzig-Kreis sinken die Ausbildungsplätze. Heike Hengster warnt vor Herausforderungen für junge Menschen auf dem Ausbildungsmarkt 2025.
Im Main-Kinzig-Kreis sinken die Ausbildungsplätze. Heike Hengster warnt vor Herausforderungen für junge Menschen auf dem Ausbildungsmarkt 2025.

Alarmstufe Rot: Ausbildungsplätze im Main-Kinzig-Kreis stark gesunken!

Die Ausbildungslandschaft im Main-Kinzig-Kreis wird zunehmend komplexer. Heike Hengster, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hanau, warnt vor einem besorgniserregenden Trend: Die Prognose für 2024/2025 zeigt, dass junge Menschen es immer schwerer haben werden, geeignete Ausbildungsplätze zu finden. In diesem Jahr gibt es mit 2.313 jungen Frauen und Männern, die sich für eine Ausbildung interessieren, einen Anstieg von 271 im Vergleich zum Vorjahr. Doch während die Interessierten wachsen, sinken die verfügbaren Ausbildungsstellen. Betriebe melden nur noch 2.001 Plätze – ein Rückgang um 200 gegenüber dem Vorjahr, wodurch 139 Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben.

Diese Entwicklung könnte gravierende Folgen für die Zukunft junger Menschen im Kreis haben. Große Unternehmen zeigen sich zunehmend zurückhaltend bei der Bereitstellung neuer Ausbildungsplätze, während vor allem in beliebten Berufen wie dem Fachinformatiker oder der Kauffrau für Büromanagement das Interesse für die Berufe in Pflege oder Lebensmittelhandwerk nachlässt. Dazu kommen auch Mobilitätsprobleme in ländlichen Gebieten, die den Zugang zu Ausbildungsplätzen weiter erschweren.

Eine neue Realität auf dem Ausbildungsmarkt

Der Wandel im Ausbildungsmarkt ist nicht zu übersehen. Miriam Fuchs von der IHK hebt hervor, dass Unternehmen gefordert sind, aktiv auf Bewerber zuzugehen. Das Bewerberprofil hat sich gewandelt: Immer mehr Studienabbrecher und Quereinsteiger finden ihren Weg an die Berufsschulen. Dies könnte eine Chance für viele Menschen darstellen, die sich einen neuen beruflichen Weg suchen. Besonders die Main-Kinzig-Kliniken haben dies erkannt und stellen eine Teilzeitausbildung vor, die für Menschen mit besonderen Herausforderungen gedacht ist. Diese Ausbildung wird um ein Jahr verlängert, was jedoch nicht zu einem Verlust an Qualität führen soll.

Positive Nachrichten gibt es auch aus der Kreishandwerkerschaft. Anett Kuykendall hebt die wertvollen Soft Skills hervor, die Teilzeitauszubildende mitbringen. Ein Beispiel ist eine 26-Jährige, die ihre Friseurausbildung in Teilzeit fortsetzt, nachdem sie schwanger geworden ist. Das Handwerksunternehmen Elektro Knaak berichtet sogar von Erfolgen bei der Förderung ihrer Auszubildenden, was zeigt, dass trotz der Herausforderungen am Ausbildungsmarkt auch Chancen und Möglichkeiten bestehen, den Einstieg ins Berufsleben zu finden.

Die Zahlen im Überblick

Die Ausbildungsstatistiken des vergangenen Jahres verdeutlichen die Trends: Über 690.000 Menschen haben 2023 in Deutschland eine Berufsausbildung begonnen. Zum Vergleich: Rund 486.000 davon entschieden sich für ein Studium. Insgesamt konnten Auszubildende aus 328 verschiedenen Berufen wählen, und die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge lag bei etwa 489.000. Allerdings blieben auch 2023 über 73.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Dies zeigt, dass das Verhältnis von angebotenen Ausbildungsplätzen und den Bewerbern seit Jahren zu Ungunsten der jungen Menschen mit einem Überangebot an Plätzen für weniger Interessierte verläuft. Der Hauptgrund für die Nichtbesetzung der Plätze sind oft ungeeignete Bewerbungen, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) berichtet.

Der beliebteste Ausbildungsberuf in 2023 war der Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, gefolgt von Berufen im Bereich Kraftfahrzeuge und Fachinformatik. Menchen ohne Hochschulreife entscheiden sich häufig für die Ausbildung als Kfz-Mechatroniker. Die meisten Ausbildungsplätze wurden in der Industrie und im Handel vergeben, wobei die Mehrheit der Auszubildenden in mittleren oder großen Unternehmen beschäftigt war.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass auch wenn der Ausbildungsmarkt vor Herausforderungen steht, es weiterhin Gelegenheiten gibt, die es für junge Menschen wertvoll macht, sich aktiv auf die Suche nach geeigneten Ausbildungsplätzen zu machen. Sowohl die Arbeitgeber als auch die Bewerber sollten ihren Teil zur Verbesserung der Situation beitragen.