2.500 Menschen fordern Rechte der Queeren beim CSD in Marburg!

Am 5. Juni 2025 versammelten sich in Marburg 2.500 Menschen beim CSD, um für die Rechte der queeren Community zu demonstrieren.

Am 5. Juni 2025 versammelten sich in Marburg 2.500 Menschen beim CSD, um für die Rechte der queeren Community zu demonstrieren.
Am 5. Juni 2025 versammelten sich in Marburg 2.500 Menschen beim CSD, um für die Rechte der queeren Community zu demonstrieren.

2.500 Menschen fordern Rechte der Queeren beim CSD in Marburg!

Am 5. Juni fand in Marburg der diesjährige Christopher Street Day (CSD) statt, an dem etwa 2.500 Menschen für die Rechte queerer Menschen auf die Straße gingen. Unter dem Motto „Be Queer, do Crime“ setzten die Teilnehmer ein starkes Zeichen für Sichtbarkeit und gegen Diskriminierung. Die Veranstaltung startete um 15:30 Uhr am Hauptbahnhof und führte über das Erwin-Piscator-Haus bis zum Friedrichsplatz. Keira Negele, eine der Organisator:innen, stellte klar, dass queere Personen weltweit oft kriminalisiert und Ziel von Gewalt sind, während ihre Mitstreiterin Tina Kuhn die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen hervorhob, um für die Rechte der LGBTQIA+-Community einzutreten. Martin Klenner, einer der Teilnehmer, merkte an, dass es beim CSD darum gehe, das Recht zu leben und zu lieben, wie man möchte.

Doch die CSD-Feiern finden nicht nur in Marburg statt. Auch in Köln wird derzeit ein groß angelegtes Fest gefeiert, das über das gesamte Wochenende geht. Hier werden mehr als eine Million Besucher:innen sowie rund 250 Gruppen und etwa 60.000 Teilnehmende für die Parade am Sonntag erwartet. Im Schatten dieser Feierlichkeiten wird jedoch auch die zunehmende Bedrohung von queeren Menschen in Deutschland sichtbar. Laut einem Bericht von ZDF Heute registriert die Polizei einen alarmierenden Anstieg queerfeindlicher Straftaten, insbesondere aus dem rechten Spektrum. Hugo Winkels, ein Vertreter von Cologne Pride, warnt vor einer bedenklichen Veränderung im Umgang mit queeren Menschen in der Öffentlichkeit.

Für Rechte kämpfen

In den letzten Jahren haben sich Hassverbrechen gegen die LGBTQIA+-Community in Deutschland stark vermehrt. Extremismusforscher Patrick Wielowiejski erklärt diesen Anstieg als Teil eines ideologisch motivierten „Backlashs“ gegen die Errungenschaften der queeren Bewegung. Besonders junge Männer werden über soziale Medien mobilisiert, um gegen CSDs zu demonstrieren. Dies zeigt sich auch in der Absage des CSDs in Gelsenkirchen aus Sicherheitsgründen und einer verkürzten Strecke in Regensburg. Die Situation hat zur Besorgnis innerhalb der Community geführt, insbesondere angesichts der politischen Diskussionen rund um die Rechte von queeren Menschen.

Im Bundestag wurde daher ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Bekämpfung queerfeindlicher Hasskriminalität erörtert. Fast alle Fraktionen verurteilten gewaltsame Übergriffe auf queere Veranstaltungen und die Notwendigkeit, solche Akte zu ahnden, wurde emphatisch dargestellt. Nyke Slawik (Grüne) und andere Abgeordnete forderten nicht nur Schutz für CSD-Veranstaltungen, sondern auch umfassende Reformen zur Verbesserung der Rechte von queeren Menschen. Besonders kritisiert wurde die Entscheidung, die Regenbogenflagge nicht mehr auf dem Reichstag zu hissen, die als Signal für eine zunehmende Rückkehr extrem rechter Ideologien interpretiert wird.

Einer Stimme geben

Die Macher des Marburger CSD betonten, dass jeder von uns eine Stimme gegen Hass und Intoleranz haben sollte. Moritz Gömann vom Autonomen Schwulenreferat unterstrich, dass es notwendig ist, aktiv die Daseinsberechtigung der queeren Community zu verteidigen. In einer Zeit, in der autoritäre Bewegungen auf dem Vormarsch sind, riefen die Organisatoren jede:n auf, für die eigenen Rechte einzustehen. Kim Froeb und Heinz Jaesch erinnerten daran, dass Flagge zeigen mehr denn je wichtig ist, um den verunsicherten Teilen der Gesellschaft Mut zu machen.

Sowohl in Marburg als auch in Köln steht der CSD für Hoffnung, Gemeinschaft und politischen Kampf. Die queere Community ringt nicht nur um Geltung, sondern auch um die grundlegendsten Menschenrechte. Es bleibt dabei: Solidarität und Zusammenhalt sind Schlüssel, um den Herausforderungen von Gewalt und Diskriminierung zu begegnen.