Mobilität für Arbeitssuchende: Neuer Lkw startet im Odenwaldkreis!

Mobilität für Arbeitssuchende: Neuer Lkw startet im Odenwaldkreis!
Im Odenwaldkreis wird ab Januar 2026 ein umgestalteter Lkw als rollendes Beratungszentrum durchstarten. Dieses Projekt des Kommunalen Job-Centers (KJC) und der InA gGmbH hat das Ziel, Arbeitssuchende direkt vor Ort zu unterstützen. „Wir möchten insbesondere den Menschen in schwierigen Lebenslagen helfen, die oft aus abgelegenen Orten kommen und durch verschiedene Faktoren, wie Kinderbetreuung oder Mobilitätseinschränkungen, Schwierigkeiten haben, sich nach Erbach zu begeben“, erklärt Siegfried Eberle, Geschäftsführer der InA gGmbH. Auch Staatssekretärin Katrin Hechler (SPD) hebt die Bedeutung der direkten Erreichbarkeit für Betroffene hervor und ließ sich bei einem Besuch in Michelstadt über das Projekt informieren. „Es ist entscheidend, die Menschen an ihrem Wohnort abzuholen“, so Hechler während der Präsentation.
Die neue mobile Beratungsstelle wird mit zwei modernen Büros, einer kleinen Küche, einem WC und einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Das Fahrzeug wird an 230 Tagen im Jahr unterwegs sein und in allen Städten und Gemeinden des Kreises einsetzen, wobei Erbach und Michelstadt ausgeschlossen sind. Bereits seit 2021 sind zwei InA-Kleintransporter im Einsatz, die über 150 Menschen erreicht haben. Mit dem neuen Lkw wird die Kapazität erhöht, um noch mehr Ratsuchende zu unterstützen.
Ein Leuchtturmprojekt für die Region
Das gesamte Vorhaben wird durch Bundes- und Landesmittel finanziert und hat mit einem Gesamtbudget von etwa 120.000 Euro eine klare finanzielle Basis. „Wir betrachten dieses Projekt als ein Leuchtturmprojekt in Hessen“, so Michael Vetter, Kreisbeigeordneter. Der Lkw wurde zuvor von einer Schweizer Bank genutzt und wurde neu ausgestattet, auch durch die Unterstützung von Teilnehmern einer Weiterbildungsmaßnahme, um den Anforderungen an Arbeits- und Datenschutz gerecht zu werden.
Zusätzlich wird es eine Erweiterte Potentialanalyse geben, die auf die Feststellung von Kompetenzen abzielt und besonders für Bürgergeld-Empfänger, Sozialhilfebezieher und Asylbewerber angeboten wird. Diese Maßnahme wird alle zwei Jahre durchgeführt und profitiert jährlich rund 480 Menschen. „Diese integrativen Maßnahmen sind entscheidend, um Menschen zu helfen, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen“, erklärt Torsten Beilstein, Abteilungsleiter des KJC.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Wie wichtig gerade solche Initiativen sind, zeigt auch die aktuelle Diskussion über die „Faire Migration“ im Rahmen von Arbeitsvermittlung. Die Bundesagentur für Arbeit hat sich dem IRIS-Standard verpflichtet, der ethische und faire Jobvermittlung definiert. Diese Bestimmungen umfassen die Aufklärung über Arbeitsbedingungen, persönliche Daten und Arbeitnehmerrechte, sodass die Beratung und Vermittlung transparent und sicher erfolgt.
Das rollende Beratungszentrum bietet somit nicht nur eine praktische Hilfe, sondern verbindet auch verschiedene Unterstützungsangebote. Es ist ein wichtiges Projekt, das den Menschen im Odenwaldkreis zeigt, dass auch in schwierigen Zeiten an ihrer Integration in die Arbeitswelt gearbeitet wird. „Wir freuen uns darauf, mit diesem mobilen Angebot noch mehr Menschen zu erreichen und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern“, fasst Eberle zusammen.
Das Projekt wird im Oktober auf einer Fachtagung in Berlin vorgestellt, wo Experten und Interessierte mehr über die innovative Herangehensweise erfahren können.