Kita-Krise in Bad Nauheim: Eltern atmen auf – Ab Montag Entspannung!

Die Kita "Sonnenhügel" in Bad Nauheim-Rödgen kämpft mit Betreuungsengpässen. Ab 7. Juli soll der Regelbetrieb wieder starten.

Die Kita "Sonnenhügel" in Bad Nauheim-Rödgen kämpft mit Betreuungsengpässen. Ab 7. Juli soll der Regelbetrieb wieder starten.
Die Kita "Sonnenhügel" in Bad Nauheim-Rödgen kämpft mit Betreuungsengpässen. Ab 7. Juli soll der Regelbetrieb wieder starten.

Kita-Krise in Bad Nauheim: Eltern atmen auf – Ab Montag Entspannung!

In Bad Nauheim-Rödgen hatten die Eltern der Kita „Sonnenhügel“ in dieser Woche mit einer angespannten Betreuungssituation zu kämpfen. Maximal 25 Kinder konnten täglich betreut werden, was bedeutete, dass sich die Eltern in Listen eintragen mussten. Sobald die Liste voll war, war es erforderlich, alternative Betreuungsmöglichkeiten zu finden. Zudem durfte jedes Kind nur an maximal zwei Tagen pro Woche in die Kita kommen. Die Krippe, die über zehn Plätze verfügt, war nicht betroffen, während der Kindergarten mit seinen 50 Plätzen stark eingeschränkt war. Ab dem 7. Juli soll die Kita wieder im Regelbetrieb sein, da eine personelle Lösung durch eine trägerweite Abstimmung gefunden werden konnte. Der Erste Stadtrat Peter Krank äußerte sein Bedauern über die reduzierte Betreuung, die seit dem 1. Juli aufgrund eines unzureichenden Betreuungsschlüssels bestand. Um die Familien zu entlasten, sollen künftig auch anpassungsfähige Angebote geschaffen werden. Diese Informationen hat FNP für uns zusammengetragen.

Doch die Lage in hessischen Kitas ist allgemein alles andere als rosig. 26 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Main-Kinzig-Kreis haben eindringlich an die Landesregierung appelliert, konkrete Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften für den Erzieherberuf zu ergreifen. Die Betreuungssituation wird als dramatisch beschrieben. Der Personalmangel macht es zunehmend schwer, den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz zu erfüllen. Daher fordern die Bürgermeister, die Türen für den Beruf des Erziehers zu öffnen. Ziel sollte es sein, mehr junge Menschen für diese wichtige Ausbildung zu gewinnen. Hierbei wird insbesondere darauf hingewiesen, dass Fachkräfte mit berufsähnlicher Ausbildung Gruppen leiten dürfen sollten. Auch der Zugang zur Ausbildung muss attraktiver gestaltet werden, zum Beispiel durch eine Vereinheitlichung der Zugangsbedingungen zur praxisintegrierten Ausbildung (PivA). Die Hessenschau berichtet, dass die Landesregierung bisher noch nicht auf den offenen Brief reagiert hat.

Großes Problem auf Bundesebene

Der Personalmangel in Kitas ist nicht nur in Hessen ein großes Thema: In ganz Deutschland fehlen derzeit mehr als zwei Erzieher pro Einrichtung, was einer Schätzung von 125.000 fehlenden Fachkräften entspricht. Diese alarmierenden Zahlen stammen aus dem Kita-Bericht 2024 des Paritätischen Gesamtverbandes. Juliane Meinhold, die Leiterin für soziale Arbeit beim Verband, hebt hervor, dass der Fachkräftemangel ein „doppeltes Problem“ ist. Die vorhandenen Mitarbeitenden sind durch Überstunden stark belastet, was die Situation weiter verschärft. Auch die Kinder spüren die negativen Folgen, da wichtige Aktivitäten und die Förderung eingeschränkt werden. Das Gute-Kita-Gesetz von 2019 hatte zwar Hoffnung auf Hilfe geweckt, doch die Rahmenbedingungen haben sich zwischen 2021 und 2023 weiter verschlechtert. Bundesfamilienministerin Lisa Paus schätzt, dass der Fachkräftemangel bis 2030 auf 50.000 bis 90.000 steigen könnte. Der Paritätische Gesamtverband fordert nicht nur bessere Rahmenbedingungen in der Ausbildung, sondern auch ein Ende des Schulgeldes sowie die Anrechnung von Auszubildenden auf den Personalschlüssel.

Es bleibt zu hoffen, dass die erforderlichen Maßnahmen bald ergriffen werden, um nicht nur die Situation der Kitas in Bad Nauheim-Rödgen, sondern auch bundesweit zu verbessern, damit Familien auch in Zukunft bestmöglich unterstützt werden können.