Koblenz: Entlassungen beim Glasfaserausbau schockieren Arbeiter und Bürger!
Im Rhein-Lahn-Kreis wurden Glasfaserarbeiter entlassen. Unbezahlte Löhne und Sicherheitsmängel führen zu Forderungen und Hilfsaktionen.

Koblenz: Entlassungen beim Glasfaserausbau schockieren Arbeiter und Bürger!
In der Region Koblenz sorgen aktuelle Entlassungen bei Phoenix Engineering für heiße Diskussionen. Die Firma, die im Rhein-Lahn-Kreis für den Glasfaserausbau tätig war, hat zahlreiche Arbeiter über Nacht ohne Vorwarnung vor die Tür gesetzt. Grund dafür sind unbezahlte Löhne und Mieten, sodass betroffene Mitarbeiter plötzlich ihre Unterkünfte in Vallendar und Koblenz räumen mussten. Einige fanden sich in der verzweifelten Lage wieder, in ihren Autos zu schlafen, ohne Geld oder eine klare Perspektive. Wie der Ben Kurier berichtet, stehen noch immer Fahrzeuge der Firma Zeppelin vor Ort, ebenfalls ohne Bezahlung.
Die Situation hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Sebastian Dohn, der Vorsitzende der Linken in Koblenz und Rhein-Lahn, bezeichnete die Entlassungen als „schrecklichen Vorgang“ und kritisierte die Verantwortungslosigkeit großer Unternehmen. Seine Partei hat sich sofort mobilisiert und Hilfsangebote für die betroffenen Arbeiter organisiert, um Unterkünfte und Lebensmittel zur Verfügung zu stellen.
Entlassungen und offene Forderungen
Die Probleme bei Phoenix Engineering scheinen tief verwurzelt zu sein. Berichten zufolge belaufen sich die offenen Forderungen an das Unternehmen auf über 2,3 Millionen Euro. Einige Subunternehmen mussten bereits Insolvenz anmelden, nachdem sie seit November 2024 auf Zahlungen warteten. Ein Arbeiter, Alexandru Codrut Nicolae, berichtete, dass er seit September keinen Lohn erhalten habe und die Firma nicht auf seine Anfragen reagiere. Die Vermieter seiner Unterkunft hätten ihn vor die Tür gesetzt, da Phoenix die Mieten nicht überwiesen hatte.
Besonders besorgniserregend sind die Sicherheitsmängel auf den Baustellen in Nassau und Bad Ems, wo die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Nicolae äußerte zudem, dass es Drohungen gegeben habe, man solle nicht zur Polizei gehen. Diese Praktiken werfen ein grelles Licht auf die Arbeitsbedingungen in der Branche und verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf.
Glasfaserbranche unter Druck
Doch nicht nur die Ereignisse um Phoenix Engineering werfen Schatten auf die Glasfaserbranche. Laut einem Bericht von Tagesschau gibt es zunehmend Berichte über Lohnbetrug und illegale Beschäftigungsverhältnisse. Arbeiter aus Serbien und Bosnien berichten von Ausbeutung durch ihre Arbeitgeber, die vereinbarten Löhne nicht zahlen. Viele haben ähnliche Erfahrungen gemacht, was die Dringlichkeit einer Reform unterstreicht.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 die Hälfte aller Haushalte mit Glasfaseranschlüssen auszustatten. Doch die Intransparenz im System der Sub-Subunternehmer erschwert die Durchsetzung der Rechte der Arbeiter erheblich. Auch die IG BAU fordert dringend bessere Arbeitsbedingungen und eine stärkere Kontrolle der Subunternehmer, um Sozialdumping zu verhindern. Einige Abgeordnete machen sich für Sonderregelungen stark, die eine bessere Nachweispflicht für Generalunternehmen beinhalten sollen.
Die Lage in der Glasfaser-Branche ist angespannt, und die betroffenen Arbeiter stehen zwischen den Fronten. Sie hoffen auf rechtliche Schritte und Gerechtigkeit. Bis dahin bleibt unklar, wie es weitergeht, sowohl für sie als auch für die laufenden Projekte in der Region.