Seestraße in Münsing: Gemeinderat geht für Verkehrsberuhigung neue Wege!

Seestraße in Münsing: Gemeinderat geht für Verkehrsberuhigung neue Wege!
Die Diskussion um die Seestraße in Münsing nimmt wieder Fahrt auf. Der Gemeinderat hat nun offiziell entschieden, dass Bürgermeister Michael Grasl Verhandlungen mit Landrat Josef Niedermaier und den zuständigen Fachabteilungen im Landratsamt aufnehmen soll. Ziel dieser Gespräche ist die Abstufung der Seestraße zu einer Gemeindestraße. Nach Merkur war die Seestraße am östlichen Ufer des Starnberger Sees, die zur Zeit noch als Kreisstraße (TÖL 2) geführt wird, über viele Jahre hinweg ein heiß diskutiertes Thema innerhalb der Gemeinde.
Historische Hintergründe und heutige Herausforderungen
Die Seestraße verknüpft seit Jahrzehnten die Gemeinden Münsing und Holzhausen, hatte jedoch in der heutigen Zeit an Bedeutung verloren. Das Landratsamt argumentiert, dass angesichts der fehlenden Anbindung an eine Staats- oder Bundesstraße die heutige Einordnung als Kreisstraße nicht mehr gerechtfertigt ist. Dies verdeutlichte auch die Süddeutsche Zeitung, die darauf hinwies, dass die Seestraße keine relevante Funktion mehr für den Autoverkehr hat. Trotzdem erfreut sich die Strecke großer Beliebtheit bei Spaziergängern und Radfahrern, was in Anbetracht der hohen Frequenz zu Nutzungskonflikten führen kann.
Verkehrssicherheit und mögliche Umbauten
Die geplante Abstufung birgt Chancen und Herausforderungen. Bei einer Umstufung könnte die Gemeinde selbst Geschwindigkeitsbeschränkungen einführen, etwa eine Tempobegrenzung auf 30 km/h, und hätte die Möglichkeit, kundenfreundlich gegen Falschparkende vorzugehen. „Die Gemeinde wird unabhängig Entscheidungen treffen“, erklärt Bürgermeister Grasl und bekräftigt damit die Absicht der Münsinger, die Verkehrsordnung aktiv zu beeinflussen.
Bauamtsleiter Stephan Lanzinger hingegen warnt, dass die Gemeinde sich an die Straßenverkehrsordnung halten müsse und nicht völlig frei bei der Umsetzung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen sei. Hierbei gab es in der Vergangenheit schon Initiativen und Forderungen, die durch die Aufhebung der Kreisstraßenzulassung umso drängender werden. Der Arbeitskreis Verkehrsberuhigung hat bereits nach Lösungen gesucht, um die Situation in diesem stark touristisch genutzten Bereich zu verbessern. Dabei ist die Umsetzung von Maßnahmen wie Aufpflasterungen und Fahrbahnverengungen denkbar, die zur Beruhigung des Verkehrs beitragen können, wie auf STVO 2 Go beschrieben.
Zukünftige Verantwortlichkeiten und Entscheidungen
Ein zentrales Anliegen bleibt die finanzielle Belastung der Gemeinde durch die Übernahme der Straße, die zusätzliche Verantwortung für den Unterhalt mit sich brächte. Helge Strauß von der CSU äußert Bedenken bezüglich der Notwendigkeit neuer Geräte und Personals, die für die Pflege erforderlich wären. Im April oder Mai soll der Gemeinderat über die Abstufung entscheiden, wobei auch der Vorschlag eines neutralen Fachbüros zur Zustandsüberprüfung der Straße auf dem Tisch liegt.
Durch die enge Verzahnung von historischen Gegebenheiten, veränderten Verkehrsmustern und den Blick auf die Zukunft steht die Seestraße vor einem Wandel. Ob dieser schließlich zu einer echten Verkehrsberuhigung führt, bleibt abzuwarten. unumstritten ist, dass die Anwohner und der Gemeinderat in den kommenden Wochen wichtige Entscheidungen treffen müssen.