Platznot an der Grundschule Fehnkanal: Günstige Lösung, aber kein Aufzug!

Die Grundschule am Fehnkanal in Hinrichsfehn plant kostengünstige Erweiterungen, jedoch fehlen barrierefreie Lösungen.

Die Grundschule am Fehnkanal in Hinrichsfehn plant kostengünstige Erweiterungen, jedoch fehlen barrierefreie Lösungen.
Die Grundschule am Fehnkanal in Hinrichsfehn plant kostengünstige Erweiterungen, jedoch fehlen barrierefreie Lösungen.

Platznot an der Grundschule Fehnkanal: Günstige Lösung, aber kein Aufzug!

Die Grundschule am Fehnkanal in Hinrichsfehn steht vor einer großen Herausforderung: Platzmangel. Mit rund 60 Kindern, die am Ganztagsangebot teilnehmen, spürt die Schule den Druck, ihre Räumlichkeiten zu erweitern. Die ursprünglichen Pläne der Architekturgesellschaft „gruppeomp“ waren leider viel zu kostspielig. Die vorgeschlagenen Baukosten lagen zwischen 1,9 und 3,45 Millionen Euro, was die Stadt Wiesmoor und die Politik vor eine unlösbare Aufgabe stellte. Glücklicherweise wurde ein kreatives Team von Technikerschülern der BBS 2 in Leer hinzugezogen, das eine kostengünstigere Lösung entwickelt hat. Diese ist nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch praktisch durchdacht. NWZonline berichtet von einem Gesamtkonzept, das die Erweiterung der Schule mit einem Anbau für Musik- und Werkräume sowie einer Mensa umfasst, und das für insgesamt 867.723 Euro realisiert werden könnte.

Doch während die Ersparnisse im Vordergrund stehen, wirft die Planung Fragen zur Barrierefreiheit auf. Der ursprüngliche Entwurf sieht keine Berücksichtigung barrierefreier Zugänge vor, was unter den politischen Entscheidungsträgern auf einiges an Kritik stößt. Insbesondere die Schulleiterin Bettina Gruh hebt hervor, dass die gesetzlichen Anforderungen unbedingt erfüllt werden müssen. Inklusion ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine Notwendigkeit, die für alle Schülerinnen und Schüler gilt, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten. Eine entsprechende Untersuchung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass in Deutschland noch klare Fortschritte bei der Inklusion an Schulen zu verzeichnen sind, jedoch oft zwei getrennte System – Regelschulen und Förderschulen – bestehen bleiben. So lag die Exklusionsquote in den letzten Jahren bei durchschnittlich 4,2 Prozent, was bedeutet, dass immer noch viele Kinder nicht am regulären Schulbetrieb teilnehmen können Bertelsmann Stiftung.

Die Überlegungen zur Barrierefreiheit sind in Anbetracht der UN-Behindertenrechtskonvention von größter Bedeutung. In vielen Bundesländern, wie beispielsweise in Baden-Württemberg, bleibt die Umsetzung dieser Konvention hinter den Erwartungen zurück. Insbesondere die Transformation von Förderschulsystemen zu inklusiven Regelschulangeboten geht nur schleppend voran. Während einige Regionen ermutigende Fortschritte gemacht haben, gibt es andere, die auf dem gewohnten Weg verharren und sich auf das Elternwahlrecht berufen Deutsches Schulportal.

Die positiven Reaktionen auf das neue Konzept der Technikerschüler zeigen, dass die Gemeinde an einem Strang zieht. Bürgermeister Sven Lübbers wird zitiert, dass es wichtig sei, nun differenziert über die Modalitäten der Umsetzung zu diskutieren. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, insbesondere in Hinblick auf die anstehenden politischen Beratungen. Es bleibt zu hoffen, dass in den kommenden Fraktionsbesprechungen auch das Thema Barrierefreiheit ganz oben auf der Agenda steht – denn eines ist klar: Hier ist noch einiges an Nachholbedarf.