In Braunschweig: Gerry Weber schließt alle Geschäfte – Was nun?

In Braunschweig: Gerry Weber schließt alle Geschäfte – Was nun?
In einer überraschenden Wende hat die bekannte Modekette Gerry Weber alle ihre Geschäfte in Deutschland geschlossen, nachdem das Unternehmen Insolvenz angemeldet hat. Die Filiale in den Schloss Arkaden, eines der zentralen Einkaufsziele in Braunschweig, wird ebenso betroffen sein. Die Nachricht kam am 14. Juni 2025 und hat nicht nur die Belegschaft, sondern auch die treuen Kunden der Marke getroffen. News38 berichtet, dass die spanische Modefirma Victrix bereits den Zuschlag für die Marke Gerry Weber erhalten hat, jedoch sämtliche rund 40 Shops und Outlets in Deutschland schließen wird.
Die Entscheidung zur Schließung wurde vom vorläufigen Gläubigerausschuss und dem Sachwalter Lucas Flöther genehmigt. Jerry Weber hatte in den letzten Jahren mehrfach versucht, sich durch Sanierungsmaßnahmen zu retten, doch die Versuche blieben ohne Erfolg, wie T-Online berichtet. Im Rahmen eines umfassenden Sanierungsplans wurden bereits 122 von 171 eigenen Läden und Outlets geschlossen, was erhebliche Auswirkungen auf etwa 450 Arbeitsplätze hatte.
Die Hintergründe der Insolvenz
Die aktuelle Insolvenz ist Teil eines besorgniserregenden Trends in der deutschen Modebranche, der von Insolvenzen begleitet wird. Laut Tagesschau kämpften große Ketten wie Galeria und Esprit sowie Gerry Weber mit der schwierigen Marktlage. Die Ursachen sind vielfältig: Die Energiekrise, steigende Mietpreise und die sinkende Kaufkraft haben den Verbraucher dazu gebracht, vorsichtiger zu agieren. Viele Menschen halten sich bei ihren Ausgaben zurück, was dem stationären Handel zusätzlich zu schaffen macht.
Das neue Konzept von Victrix sieht vor, Gerry Weber künftig über Handelspartner anzubieten, die auch andere Marken vertreiben. Das Unternehmen aus Mataró bei Barcelona möchte die Produktionsabläufe umstellen, um die Marke weiterzuführen, auch wenn die Geschäfte in Deutschland geschlossen bleiben. Bisher wurde nicht bekannt gegeben, wie viel Victrix für die Übernahme der Marke gezahlt hat; die finanziellen Details bleiben geheim.
Die Zukunft der Modebranche
Trotz Gerichtsurteilen, die für einige Modeketten positiv ausgefallen sind, macht die Branche insgesamt einen angeschlagenen Eindruck. Die Kauflaune der Deutschen bleibt gedämpft, selbst wenn sich einige Unternehmen umsatztechnisch positiv entwickeln können. Die genaue Anzahl an Schließungen und Insolvenzen wird auch in den kommenden Monaten weiter beobachtet, während sich online agierende Textilhändler über den stetig sinkenden stationären Wettbewerb freuen müssen.
Das Beispiel Gerry Weber verdeutlicht einmal mehr, wie rasant sich die Branche verändert und wie wenig verlässlich sie für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geworden ist. Die Schließung der Filiale in den Schloss Arkaden ist nicht nur ein Verlust für die Mitarbeiter, sondern auch für viele Kunden, die die Mode und den Service der Marke geschätzt haben.