Gedenken an die Waldbrandkatastrophe: Hustedt erinnert sich an 1975!

Gedenken an die Waldbrandkatastrophe: Hustedt erinnert sich an 1975!
Am 10. August 2025 fand in Hustedt eine Gedenkveranstaltung zum 48. Jahrestag einer der verheerendsten Waldbrandkatastrophen Deutschlands, der von 1975, statt. Diese offensive Erinnerungskultur richtet sich an die dramatischen Ereignisse zwischen dem 8. und 17. August 1975, bei denen im Landkreis Celle rund 7.000 Hektar Wald niederbrannten. Über 20.000 Einsatzkräfte aus ganz Deutschland waren mobilisiert, aber das Unglück forderte tragischerweise sechs Feuerwehrmänner und einen Polizisten ihr Leben.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Landkreis Celle, dem Kreisfeuerwehrverband Celle und der Klosterkammer Hannover. Ministerpräsident Olaf Lies übernahm die Schirmherrschaft, konnte jedoch nicht persönlich anwesend sein. Stattdessen vertrat Landesbranddirektor Dieter Rohrberg die Landesregierung bei den Feierlichkeiten, die auf dem Gelände der Heimvolkshochschule stattfanden.
Ein historischer Rückblick
Das Jahr 1975 war geprägt von außergewöhnlichen Wetterbedingungen, die als Katalysator für das Feuer dienten: Temperaturen über 35 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit von teils unter 30 Prozent trugen zur Entstehung der Flammen bei. Die ersten Brände brachen am 8. August bei Stüde und Grußendorf aus und führten zur Katastrophenalarmierung eine Stunde später durch Oberkreisdirektor Rolf Wandhoff. Der Kampf gegen die Flammen mobilisierte Kräfte aus neun Bundesländern, insgesamt über 34.000 Einsatzkräfte.
In Hustedt, wo am 10. August 1975 über 1.500 Kräfte im Einsatz waren, erinnerten sich Zeitzeugen bei dieser Gedenkveranstaltung an das Geschehen. Joachim Gieß moderierte den Vormittag und ließ unter anderem Dieter Rohrberg, Gerd Bakeberg, Heinrich Lange und Ernst Kusenack zu Wort kommen, die eindrucksvolle Berichte aus jener dramatischen Zeit teilten. Besonders den Feuerwehrleuten, die sich entschieden, die Gebäude im Ort Rebberlah zu retten, kam dabei große Anerkennung zu.
Fachvorträge und Ausstellungen
Ein umfangreiches Rahmenprogramm, das Fachvorträge, Zeitzeugenberichte sowie eine Ausstellung zu Feuerwehrtechnik und historischen Einsatzmitteln umfasste, gab aufschlussreiche Einblicke in die fortschrittlichen Taktiken und Techniken der Waldbrandbekämpfung. Experten des Deutschen Wetterdienstes sprachen über Klimaprognosen bis zum Jahr 2100, während diesbezüglich viele auch die jüngsten Waldbrände im Sommer 2022 als Anstoß für eine erneute Diskussion über Brandschutzmaßnahmen und Prävention ansehen. Experten betonen die Notwendigkeit besserer Schulungen in Waldbrandprophylaxe, um vergleichbare Katastrophen zu verhindern.
Der Vormittag endete mit einer kranzniederlegung am Denkmal der Waldbrandkatastrophe durch Dieter Rohrberg, Landrat Axel Flader und Kreisbrandmeister Volker Prüsse. Unter das Gedenken mischten sich zahlreiche Besucher und Vertreter aus Politik und Verwaltung, die die Tragik und die Lehren aus der Geschichte nicht vergessen wollten.
Die Waldbrandkatastrophe von 1975 bleibt nicht nur ein schmerzhaftes Kapitel in der Geschichte Niedersachsens, sondern ist auch ein wichtiger Anstoß, um die Entwicklungen in der Waldbrandbekämpfung zu reflektieren. An diesem Gedenktag wird eindringlich deutlich, dass der Einsatz und die Hingabe der vielen Freiwilligen für die Sicherheit der Bevölkerung niemals in Vergessenheit geraten dürfen.