Urlaub für Alleinerziehende unbezahlbar: 38 Prozent ohne Reisechance!

Steigende Urlaubskosten in Cloppenburg: Familien und Alleinerziehende kämpfen 2025, möglichst günstige Reisen zu realisieren.

Steigende Urlaubskosten in Cloppenburg: Familien und Alleinerziehende kämpfen 2025, möglichst günstige Reisen zu realisieren.
Steigende Urlaubskosten in Cloppenburg: Familien und Alleinerziehende kämpfen 2025, möglichst günstige Reisen zu realisieren.

Urlaub für Alleinerziehende unbezahlbar: 38 Prozent ohne Reisechance!

Die Sehnsucht nach dem nächsten Urlaub scheint bei vielen Deutsche ungebrochen zu sein, doch die Realität sieht mau aus. Immer mehr Menschen können sich einfach keine Auszeit mehr leisten. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt, dass insbesondere Familien und Alleinerziehende unter den steigenden Preisen für Urlaubsreisen leiden. Isabel Hibben, Inhaberin des AbenTours Reisebüros in Ramsloh, berichtet von einem sprunghaften Anstieg der Kosten, der vielen den Urlaub vermiest.

Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes konnten sich im Jahr 2024 21 Prozent der Deutschen keine einwöchige Urlaubsreise leisten – ein leichter Rückgang im Vergleich zu den 23 Prozent im Vorjahr. Besonders dramatisch ist die Situation für Alleinerziehende: Fast 38 Prozent von ihnen fanden keinen Geldbeutel, der für eine Reise reichte. Das verdeutlicht deutlich, dass es für alleinerziehende Mütter und Väter oft ein beschwerlicher Weg ist, den Kindern eine Auszeit vom Alltag zu ermöglichen.

Drückende Kosten und eingeschränkte Wahlmöglichkeiten

Özlem Benzer vom Hanse Reisebüro in Friesoythe hebt hervor, dass viele Alleinerziehende dennoch nicht auf Reisen verzichten möchten, jedoch die Zahl an attraktiven Zielen drastisch eingeschränkt ist. „Beliebte Reiseziele wie Spanien und die Türkei stehen hoch im Kurs, vor allem wenn Sicherheit für die Kinder im Vordergrund steht“, erklärt Benzer. Leider zeigt sich ebenso, dass Menschen mit begrenztem Budget oft auf eine einwöchige Reise statt auf zwei ausweichen müssen oder sogar alle zwei Jahre verreisen.

Die Herbstferien gelten als eine günstigere Option für einen Kurzurlaub, doch auch hier werden die Preise für beliebte „Gutwettergarantie“-Ziele im Oktober nicht immer einladend. Während kinderlose Paare weniger Probleme haben, sich ein paar Tage Entspannung zu gönnen – nur 15 Prozent von ihnen konnten sich im letzten Jahr keine Reise leisten – sieht das Bild für alleinerziehende Eltern ganz anders aus.

Ein Blick über die Grenzen

Im europäischen Vergleich zeigt sich Deutschland ebenfalls nicht von der besten Seite. Ganze 27 Prozent der EU-Bevölkerung können sich laut EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) keinen Urlaub leisten. Während in Ländern wie Luxemburg nur 9 Prozent der Bevölkerung betroffen sind, sieht die Lage in Rumänien mit 59 Prozent dramatisch aus. Dies setzt die Situation in Deutschland in einen breiteren Kontext und zeigt, dass Urlaubsreisen nicht nur ein Luxusgut sind, sondern zunehmend auch ein Indikator für materielle Armut und soziale Ausgrenzung.

So bleibt zu hoffen, dass sich die Situation am Reisemarkt baldmöglichst entspannen wird, damit auch Familien und Alleinerziehende bald wieder die Möglichkeit haben, die schönste Zeit des Jahres ohne finanzielle Sorgen zu genießen. Bis dahin bleibt der Traum von Sonne, Strand und Meer oft nur ein unerfüllter Wunsch.

Weitere Informationen zur Thematik bieten die Berichte von NWZonline, Eltern und InsideBW.