Debatte um Warnsirenen: Landkreis Diepholz setzt auf moderne Technik!

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Im Landkreis Diepholz debattierte der Bevölkerungsschutzsausschuss am 9. September 2025 über die Notwendigkeit von Warnsirenen.

Im Landkreis Diepholz debattierte der Bevölkerungsschutzsausschuss am 9. September 2025 über die Notwendigkeit von Warnsirenen.
Im Landkreis Diepholz debattierte der Bevölkerungsschutzsausschuss am 9. September 2025 über die Notwendigkeit von Warnsirenen.

Debatte um Warnsirenen: Landkreis Diepholz setzt auf moderne Technik!

Die Diskussion um den Katastrophenschutz im Landkreis Diepholz ist brandaktuell. Am 9. September 2025 hat der Ausschuss für Bevölkerungsschutz in einer Sitzung ein wichtiges Thema erörtert: die flächendeckende Aufstellung von Warnsirenen für den Katastrophenfall. Trotz der drängenden Argumente hat der Ausschuss mehrheitlich mit 8:6 gegen einen Antrag der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) votiert, der den Ausbau und die Modernisierung des veralteten Sirenen-Netzes forderte. Ulrich Helms von der UWG hob hervor, dass Sirenen besonders wichtig für die Alarmierung von Menschen ohne Handy oder in der Nacht sind. Der Erste Kreisrat Jens-Hermann Kleine erhielt Unterstützung von Landrat Volker Meyer, der betonte, dass die Verantwortung für die Sirenen-Infrastruktur bei den Kommunen liege.

Die Meinungen innerhalb des Ausschusses gehen weit auseinander. Während Marco Genthe von der FDP die Sirenen als veraltete Technik mit dem Hinweis auf Mobilfunk-Warnsignale als effektivere Methode verteidigte, äußerte Friedrich Iven von der SPD Bedenken, ob alle Bürger im Katastrophenschutz eigentlich erreicht werden könnten. Das Thema wird zusätzlich durch die immensen Kosten von 10 bis 15 Millionen Euro für zusätzliche Sirenen belastet, was Heiner Lampe von der CDU ansprach und die Freiwilligkeit der Maßnahme betonte. Auf der anderen Seite kritisierte Michael Schnieder von der AfD die Diskussion und erachtete die Warnsirenen für überflüssig.

Die Herausforderungen des Katastrophenschutzes

Der Landkreis Diepholz steht vor wachsenden Herausforderungen im Katastrophenschutz. Krisensituationen wie Starkregen, schwere Stromausfälle und sogar Naturkatastrophen sind zwar selten, aber nicht auszuschließen. Die Ereignisse seit dem Hochwasser im Ahrtal 2021 und dem Ukraine-Konflikt 2022 haben die Thematik in den Fokus gerückt. Ein umfassender Katastrophenschutzplan, der nicht öffentlich zugänglich ist, wird derzeit vom Fachdienst Bevölkerungsschutz des Landkreises umgesetzt, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können. Die Aktivierung eines Katastrophenschutzstabs mit geschultem Personal ist entscheidend, um Schäden zu minimieren.

Wie wichtig Eigenvorsorge ist, darauf wies die Kreisverwaltung hin. Bürgerinnen und Bürger können sich vorbereiten, zum Beispiel durch das Anlegen eines Lebensmittelvorrats. In einer Broschüre des BBK erhalten Interessierte wertvolle Informationen zur Notfallvorsorge und richtigem Handeln in Notsituationen. Interessant sind auch die sogenannten Katastrophenschutz-Leuchttürme, die im Bedarfsfall eingerichtet werden. Diese informieren die Bevölkerung und ermöglichen Notrufe über den behördlichen Digitalfunk, vor allem nachdem Mobilfunk und Festnetz ausgefallen sind.

Blick auf die Einsätze der Feuerwehr

Ein weiterer Appell an die Wichtigkeit des Katastrophenschutzes kommt von Kreisbrandmeister Michael Wessels. Er berichtete von bereits 809 Einsätzen der Feuerwehren in diesem Jahr, darunter 18 Großbrände und 10 Verkehrsunfälle mit Todesopfern. Zum Ende des Jahres stehen zudem die Anschaffung von zwei Sandsackfüllmaschinen auf der Agenda, um bei Hochwasser besser gerüstet zu sein.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Katastrophenschutz im Landkreis Diepholz mehr denn je auf der Agenda steht. Während die technischen Lösungen wie Sirenen oder moderne Warnsysteme diskutiert werden, bleibt Bürgerengagement und Eigenvorsorge ein entscheidender Faktor für die Sicherheit in Krisensituationen. Die Debatte um innovative Ansätze für die Alarmierung der Bevölkerung wird sicher auch in Zukunft auf der politischen Tagesordnung stehen, und jeder ist aufgerufen, seine eigene Verantwortung ernst zu nehmen und vorbereitet zu sein.