Rückbau des Emsland-AKW: Ende der Atomära bis Mitte der 2030er Jahre!

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Der Rückbau des Atomkraftwerks Emsland in Niedersachsen soll bis Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein. RWE investiert 1,4 Milliarden Euro.

Der Rückbau des Atomkraftwerks Emsland in Niedersachsen soll bis Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein. RWE investiert 1,4 Milliarden Euro.
Der Rückbau des Atomkraftwerks Emsland in Niedersachsen soll bis Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein. RWE investiert 1,4 Milliarden Euro.

Rückbau des Emsland-AKW: Ende der Atomära bis Mitte der 2030er Jahre!

Im Herzen Niedersachsens, genauer gesagt in Lingen, steht das Atomkraftwerk Emsland vor einem umfassenden Rückbau, der bis zur Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein soll. RWE, der Betreiber des Kraftwerks, hat bereits bemerkenswerte Vorkehrungen getroffen. Am 15. April 2023 wurde das Kraftwerk zum letzten Mal mit Strom versorgt, und seitdem laufen die Vorbereitungen für den Rückbau auf Hochtouren. Laut Radio RST hat RWE rund 1,4 Milliarden Euro für die gesamte Abwicklung eingeplant.

Aktuell befinden sich noch mehr als 700 ausgebrannte Brennelemente im Kraftwerk. Nach der Abschaltung wurden diese in ein Abklingbecken verbracht, wo sie bis Ende 2026 auskühlen sollen. Danach wird eine spezielle Verpackung in Spezialbehältern für den Transport ins benachbarte Zwischenlager in Lingen vorbereitet, was bis Ende 2027 geschehen wird. In den nächsten zehn Jahren wird sich der Prozess jedoch hauptsächlich aus Reinigungs- und Prüfverfahren zusammensetzen, wie n-tv informiert.

Komplexität des Rückbaus

Das Rückbauverfahren ist alles andere als einfach und erfordert präzise Planung. Der Primärkreislauf des Emsland-Kraftwerks wurde bereits dekontaminiert, und in den kommenden Wochen stehen der Abbau der zentralen Wasser- und Dampfleitungen sowie das Zerschneiden des 108 Tonnen schweren Deckels des Reaktor-Druck-Behälters auf der Agenda. Rund 280 Personen sind derzeit am Standort beschäftigt, um den Rückbau so sicher wie möglich zu gestalten. Jedes einzelne Bauteil wird erfasst, zerlegt und auf Radioaktivität geprüft, bevor es gegebenenfalls gereinigt wird.

Von insgesamt etwa 820.000 Tonnen Reststoffen fallen 4.270 Tonnen in die Kategorie radioaktiver Abfall, der in ein endgültiges Lager überführt werden muss. Die Reste werden jedoch nicht nur als Abfall betrachtet. RWE hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Materialien zu recyceln. Hingegen benötigen rund 2 Prozent der Materialien eine spezifische Freigabe, bevor sie verbrannt, eingeschmolzen oder deponiert werden können. Der Großteil, nämlich 97,5 Prozent, ist jedoch unkontaminiert und wird entweder recycelt oder konventionell entsorgt.

Hintergrund und Ausblick

Deutschland hat zuletzt im April 2023 alle drei noch betriebenen Atomkraftwerke stillgelegt, um den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie einzuleiten. Die Gesamtdauer für den Rückbau eines Atomkraftwerks liegt üblicherweise zwischen 10 und 15 Jahren. Das zeigt sich auch in der Komplexität und den Kosten der Abbauprojekte, die von den Betreiberfirmen getragen werden. Wie RND berichtet, haben die großen Energiekonzerne bisher über 19 Milliarden Euro für Rückbauverpflichtungen angespart.

Während der Rückbau des Emsland-Kraftwerks voranschreitet, bleibt abzuwarten, wie sich die vorliegenden Herausforderungen entwickeln werden und welche Lösungen gefunden werden, um den Prozess sowohl effektiv als auch sicher zu gestalten. Eines steht fest: Der Weg zum endgültigen Ende der Atomenergie in Deutschland wird ein langwieriger, aber notwendiger sein.