Feldhamster in Göttingen: Symbol des Lebens kehrt in die Freiheit zurück!

Feldhamster in Göttingen: Symbol des Lebens kehrt in die Freiheit zurück!
In Göttingen hat ein spannendes Projekt begonnen, das sich dem Schutz und der Auswilderung der vom Aussterben bedrohten Feldhamster widmet. Vergangene Woche wurden 24 dieser niedlichen „Flauschkugeln“ aus einer Zucht in Hildesheim auf einem zwei Hektar großen Feld im Süden der Stadt ausgewildert, wie die MOPO berichtet. Die AG Feldhamsterschutz Niedersachsen hat diese Aktion initiiert, mit dem Ziel, eine stabile Population von etwa 100 Tieren aufzubauen. Ein Elektrozaun schützt die jungen Hamster vor natürlichen Feinden, hauptsächlich Füchsen, die eine ernsthafte Bedrohung darstellen.
Die Auswilderung ist ein herausfordernder Schritt. In der Natur ist die Sterblichkeit von Feldhamstern hoch, was an mehreren Faktoren liegt. Unter anderem spielen wechselnde Bepflanzungen auf den landwirtschaftlichen Flächen eine Rolle, denn die Tiere benötigen Sichtschutz und ausreichend Nahrungsquellen. Derzeit wird die Population in Göttingen auf etwa 30 Tiere geschätzt, nachdem einige über den Winter überlebt haben.
Schutzmaßnahmen und Erfolge
Das Projekt geht jedoch über die Auswilderung hinaus. Um die Bedingungen für die Feldhamster langfristig zu verbessern, werden jetzt parallel auch zwei zusätzliche geschützte Lebensräume eingerichtet, die insgesamt fünf Hektar groß sind. Bisher wurden im Rahmen solcher Projekten bereits 71 Feldhamster im Mai 2024 erfolgreich in die Natur entlassen, und im darauf folgenden Juli wurden die ersten Jungtiere gesichtet. Das National Geographic hebt hervor, dass über 200 Hamsterbaue auf der Auswilderungsfläche nachgewiesen wurden und das Monitoring im Herbst 2024 positive Ergebnisse lieferte.
Doch der langfristige Schutz der Feldhamster erfordert mehr als nur die Auswilderung. Die positiven Effekte sind nur dann nachhaltig, wenn auch außerhalb der Schutzflächen optimale Lebensbedingungen geschaffen werden. Fehlende Korridore, die neue Lebensräume verbinden könnten, sind ein weiteres Hindernis, und es bedarf mehr Landwirte, die sich aktiv am Projekt beteiligen.
Ehrenamtliche Unterstützung und weitere Maßnahmen
In Thüringen wird ebenfalls ein ehrenamtliches Feldhamsternetzwerk aufgebaut, das darauf abzielt, mehr Menschen für den Feldhamsterschutz zu begeistern. «Das Projekt soll ehrenamtliche Feldhamster-Freunde gewinnen», so ein Plan, der auch Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen umfasst. Wie die Deutsche Wildtier Stiftung berichtet, sollen auch betroffene Betriebe beraten werden, um effektive Schutzmaßnahmen wie längere Stoppelbrache und das Stehenlassen von Getreidestreifen zu fördern.
Der Feldhamster spielt eine wichtige Rolle im ökologischen Gefüge, unter anderem als Nahrungsquelle für Greifvögel und durch seine positive Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeit. In einem gemeinsamen Einsatz von Naturschutzorganisationen, Landwirten und Freiwilligen nehmen die Bemühungen um den Feldhamster eine entscheidende Rolle ein. Der Weg ist lang, aber mit einem guten Händchen könnte eine stabile Population in der Zukunft gesichert werden.