Kopenhagen trifft Göttingen: Quantenmechanik-Feier im Jungen Theater!
Das Junge Theater Göttingen feiert am 10. Oktober 2025 die Premiere von „Kopenhagen“ und würdigt 100 Jahre Quantenmechanik.

Kopenhagen trifft Göttingen: Quantenmechanik-Feier im Jungen Theater!
In Göttingen wird ein bemerkenswerter Anlass gefeiert: Das Junge Theater Göttingen und die SUB Göttingen gedenken der 100 Jahre Quantenmechanik. An diesem bedeutsamen Datum, dem 10. Oktober 2025, wird um 20 Uhr die Premiere des Theaterstücks „Kopenhagen“ von Michael Frayn stattfinden. Dieses Stück beleuchtet den Dialog zwischen den beiden Physikern Niels Bohr und Werner Heisenberg, die in den 1920er und 1930er Jahren durch ihre wegweisenden Arbeiten die Grundlagen der Quantenmechanik gelegt haben. Die Geschichte spielt im Jahr 1941, als Heisenberg einen Besuch in Kopenhagen macht, und thematisiert die damals schwierigen politischen Verhältnisse sowie die allmählich abnehmende Freundschaft zwischen den beiden Wissenschaftlern.
Die Inszenierung wird unter der Regie von Tobias Sosinka und mit Dramaturg Christian Vilmar auf die Bühne gebracht. Auf der Bühne stehen die Schauspieler Agnes Giese, Jan Reinartz und Jens Tramsen, die die komplexen Beziehungen und den emotionalen Hintergrund der beiden Physiker lebendig werden lassen. Neben der Premiere wird es auch weitere Vorstellungen des Stücks geben, und zwar am 17. und 24. Oktober, sowie am 7. und 22. November und am 13. und 29. Dezember 2025.
Ein tieferer Einblick in die Quantenmechanik
Zur Feier der Quantenmechanik wird zusätzlich eine Vortragsreihe mit dem Titel „Fußnoten aus Göttingen“ von der SUB Göttingen angeboten. Diese Reihe hat das Ziel, den Zuschauern einen tieferen Einblick in die Geschichte und die Bedeutung der Quantenmechanik zu geben. Ein einführender Vortrag mit dem Titel „Treppen und Katzen“ wird die Grundlagen der Quantenmechanik erläutern, während ein weiterer Vortrag „Hilberts (T)Raum und Quantisierung“ verschiedene tiefere Themen im Zusammenhang mit Heisenbergs Unschärferelation behandelt. Interessierte können Originale aus den Magazinen der Universitätsbibliothek sehen und sich über die Entwicklung der Quantenphysik informieren.
Die Veranstaltungen werden im Heyne-Saal der SUB stattfinden, mit einer Teilnehmerzahl von maximal 20 Personen pro Vortrag. Um Plätze zu reservieren, ist eine Anmeldung erforderlich. Besonders hervorzuheben sind die beiden kostenlosen Veranstaltungen am 20. November und 12. Dezember 2025, wobei weitere Termine in Planung sind. Dies bietet eine exzellente Gelegenheit, die Themen von Quantenmechanik und ihre historische Bedeutung für die Stadt Göttingen zu erkunden.
Die Kopenhagener Interpretation im Fokus
Was macht die Kopenhagener Interpretation so zentral für unsere Auffassung von Quantenmechanik? Sie beschreibt ein Set von Überzeugungen über die Bedeutung der Quantenmechanik, die von Größen wie Niels Bohr und Heisenberg entwickelt wurden. Diese Interpretation betont, dass quantenmechanische Ereignisse intrinsisch indeterministisch sind und dass unsere wichtigsten Werkzeuge zur Beschreibung dieser Realität wahrscheinliche Vorhersagen sind, wie sie von der Born-Regel bereitgestellt werden. Eine der zentralen Ideen ist das Prinzip der Komplementarität, das besagt, dass Teilchen nicht immer gleichzeitig in ihren komplementären Eigenschaften beobachtet werden können, was zu eindrucksvollen, aber auch verwirrenden Erkenntnissen führt. So wird beispielsweise die Wellen-Teilchen-Dualität in Experimenten wie dem Doppelspaltversuch deutlich.
Ein weiterer spannender Aspekt der Kopenhagener Interpretation ist die Debatte, die um sie entstanden ist. Physiker wie Albert Einstein kritisierten sie und hielten sie für unvollständig, während andere, wie Bohr und Heisenberg, ihre Ansichten in der Physik der 1930er und 1940er Jahre allgemein akzeptiert sahen. Diese philosophischen Diskussionen über die Natur der Realität und die Rolle des Beobachters haben nicht nur die Quantenmechanik geprägt, sondern auch unser Verständnis von Wissen und Erkenntnis bis heute beeinflusst.
Die Verknüpfung von Theater und Wissenschaft in Göttingen ist ein aufregendes Beispiel für die kreative Auseinandersetzung mit komplexen Themen. Seien Sie dabei, wenn Geschichte, Physik und Kunst in dieser einzigartigen Inszenierung aufeinandertreffen und erleben Sie Quantenmechanik auf eine ganz neue Weise.