Höhere Preise und Sorgen: Gastronom kämpft gegen Verbrauchertrends!
Gastronom Alexander Scharf berichtet über steigende Kosten und Herausforderungen in der Gastro-Branche in Niedersachsen.

Höhere Preise und Sorgen: Gastronom kämpft gegen Verbrauchertrends!
In der Gastronomie brodelt es gewaltig: Immer mehr Restaurantbetreiber kämpfen gegen die immer drückenderen finanziellen Belastungen. So auch Alexander Scharf, Gastronom aus Niedersachsen, der mit seinen vier Restaurants in den letzten zwei Jahren einen schwerwiegenden Verlust von 800.000 Euro verzeichnet hat. Diese düstere Entwicklung ist nicht allein Scharf zuzurechnen; die gesamte Branche sieht sich einem besorgniserregenden Trend gegenüber, der viele Betriebe an den Rand des Ruins führt. Der Anstieg der Preise in der Gastronomie, bedingt durch die Inflationswelle seit 2022, hat das Auswärtsessen für viele Menschen zum Luxus gemacht, besonders für Geringverdiener, die laut Umfragen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) ihren Restaurantbesuch deutlich reduzieren.
“Wir haben die Niedrigverdiener als Gäste verloren”, klagt Scharf. Das zeigt sich deutlich in den Umsätzen: Hoteliers und Gastronomen verzeichneten im ersten Halbjahr 2025 einen realen Umsatzrückgang von 15,1 Prozent im Vergleich zu 2019. Ein Blick in die Zahlen verdeutlicht die Schieflage: Die Preise für Pizza, Pasta und Schnitzel sind seit Anfang 2022 um über 26 Prozent gestiegen, was vielen Gästen Sorgenfalten auf die Stirn treibt.
Auf Sparflamme kochen
Vielerorts wird auf Sparflamme gekocht – die Gäste gehen seltener essen und entscheiden sich häufig für die günstigeren Gerichte, während sie auf Vorspeisen verzichten. Ein Umstand, der sich in der Kalkulation der Gastronomie drastisch niederschlägt. Mittlerweile machen die Arbeitskosten in vielen Restaurants über 40 Prozent des Umsatzes aus; auch die Kosten für Lebensmittel, alkoholfreie Getränke und Energie haben seit 2022 um etwa 30 Prozent zugelegt. Dies führt dazu, dass 72 Prozent der Unternehmer keine notwendigen Investitionen tätigen können, wenn sie überleben wollen.
„Die Kalkulation hat sich verändert. Der Deckungsbeitrag spielt eine entscheidende Rolle, und der liegt zwischen acht und 16 Euro pro Gast“, erklärt Scharf. Trotz all der Schwierigkeiten hat er die Hoffnung nicht aufgegeben. Mit einem Liquiditätskredit will er seine Betriebe am Laufen halten und hat sogar ein neues Ausflugslokal gekauft, um seine Verluste auszugleichen. Ein spezielles Angebot, bei dem Kinder gratis mitessen können, und ein Burger mit Limonade für 16,90 Euro sollen helfen, die Gäste zurückzugewinnen.
Ein Ausblick in die Zukunft
Die Branche hat in den letzten Jahren stark gelitten, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie, die viele Betriebe zum Schließen brachte. Im Jahr 2022 erzielte die Gastronomie in Deutschland jedoch einen Umsatz von rund 100 Milliarden Euro, und 2023 brach ein neuer Umsatzrekord von 115,2 Milliarden Euro über die Branche herein, was zeigt, dass die speisegeprägte Gastronomie wieder hoch im Kurs steht. Der Großteil der Umsätze wird in diesem Segment erzielt, und in Deutschland gibt es rund 63.400 Restaurants, die dringend neue Strategien benötigen, um im harten Wettbewerb bestehen zu können.
Eine mögliche Entlastung könnte eine geplante Mehrwertsteuersenkung von 19 Prozent auf 7 Prozent ab 2026 bringen, was Scharf jährlich etwa 450.000 Euro einsparen würde. Diese Senkung würde vielen Betrieben nicht nur helfen, ihre Verluste auszugleichen, sondern auch ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. 44 Prozent der befragten Unternehmen sind sich einig: Es muss ein besseres Angebot für die Gäste her.
Insgesamt bleibt die Gastronomie ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland, der jedoch auch vor enormen Herausforderungen steht. Wenn die Branche aus dieser Krise herauskommen will, müssen neue Wege eingeschlagen werden. Der Druck auf Gastronomen und Hoteliers wächst, und die Frage bleibt: Wer wird die Energie, das Engagement und das gute Händchen haben, um in diesen schwierigen Zeiten zu bestehen?
Merkur berichtet, dass …
Tagesschau teilt mit, dass …
Statista zeigt auf, dass …