150 Jahre Rattenfänger: Julius Wolffs Vermächtnis in Hameln feiern!

Erfahren Sie mehr über Julius Wolff, seinen Beitrag zur Rattenfängersage und Hamelns literarisches Erbe zum 150-jährigen Jubiläum.

Erfahren Sie mehr über Julius Wolff, seinen Beitrag zur Rattenfängersage und Hamelns literarisches Erbe zum 150-jährigen Jubiläum.
Erfahren Sie mehr über Julius Wolff, seinen Beitrag zur Rattenfängersage und Hamelns literarisches Erbe zum 150-jährigen Jubiläum.

150 Jahre Rattenfänger: Julius Wolffs Vermächtnis in Hameln feiern!

Am 14. Juni 2025 blicken wir auf ein besonderes Datum zurück: Vor 150 Jahren erschien die berühmte Dichtung „Der Rattenfänger von Hameln“ des Dichters Julius Wolff. Dieser Anlass gibt Anlass zur Feier und teilt uns die faszinierende Geschichte des Werks und seines Schöpfers mit. Julius Wolff, der 1834 in Quedlinburg geboren wurde, hatte eigentlich eine Laufbahn in der Tuchfabrikation vor sich, wandte sich aber schließlich dem Journalismus und der Schriftstellerei zu. Ein Umstand, der seine spätere Karriere prägen sollte.

Nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 ließ sich Wolff als freier Schriftsteller in Berlin nieder und widmete eine patriotische Gedichtsammlung dem Krieg. Seine Faszination für volkstümliche, historische Stoffe, die in Zeiten der Reichsgründung hoch im Kurs standen, mündete in die Schaffung der „Rattenfänger-Aventiure“. Inspiriert von Victor von Scheffel, verwendet Wolff in seinem Epos 18 Kapitel mit erzählerischen Strophen und melodischen Versen.

Ein Klassiker der deutschen Literatur

Julius Wolffs Erzählung zeigt den Rattenfänger als Verführer, der nicht nur die Stadt von einer schrecklichen Rattenplage befreit, sondern auch die Herzen der Menschen erobert. Die Geschichte erzählt von der Beziehung des Rattenfängers zur Fischerstochter Gertrud, die tragisch endet: Gertrud nimmt sich das Leben, nachdem sie glaubt, Hunold betrogen zu haben, während Hunold zum Tode verurteilt wird, jedoch von Gertrud in letzter Minute gerettet wird. Diese dramatischen Wendungen spiegeln die Themen von Verrat und moralischer Integrität wider, die auch in Wolffs Werk als zentral gelten.

Die von Wolff geschriebene Sage ist nicht nur ein dichterisches Werk, sondern auch ein kulturelles Phänomen, das in über 30 Sprachen übersetzt wurde und Schätzungen zufolge mehr als eine Milliarde Menschen erreicht hat. Besonders in Ländern wie Japan und den USA ist die Geschichte im Schulunterricht verbreitet. Die Legende erzählt von einem geheimnisvollen Mann, der 1284 in Hameln erschien, um die Stadt von ihrer Rattenplage zu befreien, aber der intrigante Verlauf der Geschichte lässt die Stadtbewohner nach ihrem Versäumnis, ihn zu bezahlen, mit einer düsteren Konsequenz zurück: den Verlust von 130 Kindern, die nie wieder gesehen wurden. Nur zwei kehren zurück, eines blind und das andere stumm.

Ein kulturelles Erbe

Wolffs Geschichte hat nicht nur die literarische Landschaft bereichert, sondern auch zahlreiche kulturelle Reflexionen in Musik und Medien inspiriert. So wurde 1879 eine Oper von Viktor Nessler basierend auf Wolffs Werk uraufgeführt, was das Interesse an der Sage weiter steigerte. Anlässlich der 600-Jahr-Feier der Rattenfängersage wurde Wolff 1884 zum Ehrenbürger von Hameln ernannt. Ein Brunnen mit Figuren von Gertrud und Hunold wurde errichtet, jedoch schwanden im Laufe der Jahre das Interesse und die Figuren, die schließlich in den 1950er Jahren verschwanden.

Die ersten gedruckten Erwähnungen der Sage stammen aus dem Jahr 1556, wobei der Jesuitenpater Athanasius Kircher im 17. Jahrhundert maßgeblich zur Popularität der Geschichte beitrug. Die Entstehung selbst bleibt jedoch umstritten und wird als Kombination aus verschiedenen Sagen angesehen. Unterstützende historische Nachweise, einschließlich der Bezahlung eines Rattenfängers in Hameln, fehlen, während einige Theorien darauf hindeuten, dass die verschwundenen Kinder möglicherweise im Rahmen von Ostkolonisationen ausgewandert sind.

In einer Zeit, in der die Geschichten der Vergangenheit mehr denn je wichtig sind, bleibt die Sage vom Rattenfänger von Hameln nicht nur ein nostalgischer Blick zurück, sondern auch ein lebendiger Bestandteil des deutschen Erbes, das auch in moderner Popkultur großen Anklang findet. Ob in Filmen, Serien oder sogar durch die Deutsche Post, die 2020 eine Briefmarke mit dem Motiv des Rattenfängers herausgab, der Rattenfänger bleibt ein unvergesslicher Teil der kollektiven Erinnerung.

Weitere Informationen und Hintergründe über diese faszinierende Geschichte finden Sie hier: Dewezet, Wikipedia, und Storytel.