Bad Pyrmont blockiert Gymnasialangebot für Aerzen – Was nun?

Bad Pyrmont lehnte das gymnasiale Angebot in Aerzen ab, was Schüler zu längeren Fahrten zwingt. Entscheidung sorgt für Diskussion.

Bad Pyrmont lehnte das gymnasiale Angebot in Aerzen ab, was Schüler zu längeren Fahrten zwingt. Entscheidung sorgt für Diskussion.
Bad Pyrmont lehnte das gymnasiale Angebot in Aerzen ab, was Schüler zu längeren Fahrten zwingt. Entscheidung sorgt für Diskussion.

Bad Pyrmont blockiert Gymnasialangebot für Aerzen – Was nun?

In Aerzen blüht das Gymnasiale nicht – um es prägnant zu sagen. Die Schülerinnen und Schüler der Gemeinde müssen für ihre gymnasialen Bildungswege auf fremde Hilfe in Hameln oder Bad Pyrmont zurückgreifen. Der Bad Pyrmonter Stadtrat hat nämlich entschieden, dass Aerzen kein gymnasiales Angebot an der Oberschule erhalten soll. Dieser Beschluss folgt der Empfehlung der Stadtverwaltung und stellt die Bildungslandschaft in der Region vor Herausforderungen.

Bei der Sitzung des Stadtrates wurde mit 22 Stimmen für die Ablehnung des Aerzener Plans entschieden. Lediglich vier Mitglieder hielten sich von der Abstimmung zurück, während Ute Michel und Jutta Ostermann (Grüne) dem einhelligen Votum widersprachen. Ostermann argumentierte, dass ein gymnasiales Angebot in Aerzen den Schülern helfen könnte, besser auf die Oberstufe vorbereitet zu werden. Dagegen war man sich in der Bad Pyrmonter Politik einig, dass ein solches Angebot die Schülerzahlen am Humboldt-Gymnasium gefährden könnte – im Moment besuchen 20 Aerzener Schüler dieses Gymnasium, was 8 Prozent aller auswärtigen Schüler ausmacht. Anja Grages (CDU) hob hervor, dass das Humboldt-Gymnasium zudem ein wichtiger Standortfaktor für Bad Pyrmont sei, den man nicht leichtfertig riskieren sollte.

Die Situation am Humboldt-Gymnasium

Das Humboldt-Gymnasium selbst bleibt eine Rosine in der Regionalpolitik. Dort wurden kürzlich 14 Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 erfolgreich als „Junior Coaches“ zertifiziert. Diese Ausbildung, die in Zusammenarbeit mit dem NFV stattfand, umfasste sowohl theoretische als auch praktische Module des Trainerdaseins. Bemerkenswert war, dass heuer erstmals keine Schülerin an der Ausbildung teilnahm, was die Gruppe zu einer reinen „Männerrunde“ machte. Dank an dieser Stelle gebührt der Stadt und dem FC Pyrmont-Hagen für die Nutzung der Anlagen, die es den angehenden Trainern ermöglichten, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.

  • Die zertifizierten Junior Coaches sind: Abubaker, Adrian, Elias, Hagen, Kawa, Keano, Lasse, Luca, Mathis, Mert, Nevio, Niko, Nino und Ryan.
  • Drei weitere Achtklässler, Enjas, Lewin und Mats, nahmen freiwillig an der Ausbildung teil und können sich zukünftig im Schulfußball engagieren.

Das Humboldt-Gymnasium hat sich einen klaren Platz in der Bildungslandschaft der Region erarbeitet. Auch dass es in den letzten Jahren einen Anstieg an Sportinitiativen, wie die Fußball-AG der Herderschule und die Schulfußballer der Klassen 5 bis 7 gegeben hat, zeigt die Bemühungen, den Schülern vielfältige Bildungschancen zu bieten.

Ein Blick auf das Bildungssystem

Die politisch gewollte Konzentration der Schulstandorte wird im Kontext dieser Entwicklungen genauso kritisch gesehen wie die Herausforderungen, denen sich die Schulen angesichts von Bevölkerungsverschiebungen und unterschiedlichen Bildungsansprüchen gegenübersehen. Was im Moment im Bad Pyrmonter Stadtrat beschlossen wurde, könnte langfristige Auswirkungen auf die Bildungsziele in der Region haben.

Der Bedarf an flexiblen und angepassten Bildungsangeboten ist höher denn je. Bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen dies in Zukunft stärker berücksichtigen.

Weiterführende Informationen zu den Themen der regionalen Bildung und den Entscheidungen im Stadtrat gibt es auf den Seiten von Dewezet, dem Humboldt-Gymnasium und dem Deutschen Bildungsserver: