Hastenbeck diskutiert hitzig: Radstraße sorgt für Bürgerproteste!
Am 7. November 2025 diskutierte Hastenbeck über die Fahrradstraße und Verkehrsberuhigung, Bürgerdialog für Frühjahr angekündigt.

Hastenbeck diskutiert hitzig: Radstraße sorgt für Bürgerproteste!
Eine lebhafte Diskussion entbrannte kürzlich in Hastenbeck, wo sich rund 80 Bürgerinnen und Bürger zur Ortsratssitzung zusammenfanden. Der Andrang war so groß, dass viele Besucher stehen mussten. Der Hauptpunkt auf der Agenda war die neue Fahrradstraße, die im August zwischen Hastenbeck und Afferde eingerichtet wurde. Hierbei kam es zu intensiven Diskussionen über die Vor- und Nachteile dieses Verkehrskonzepts.
Ortsbürgermeister Steffen Knippertz (SPD) fand sich oft in der Position wieder, die Gemüter zu beruhigen. Die Versammlung war geprägt von einer Bürgerfragestunde, die über 50 Minuten dauerte, in der zahlreiche Fragen zur Fahrradstraße und zur Verkehrsberuhigung aufkamen. Knippertz kündigte an, dass ein Bürgerdialog im kommenden Frühjahr stattfinden wird, um die Anliegen der Bürger noch stärker zu berücksichtigen.
Heißes Thema Fahrradstraße
Ein weiterer diskutierter Punkt war die Forderung nach einem separaten Rad- und Fußweg, der anwesende Bürgerinnen und Bürger bevorzugen würden. Der Wunsch nach einem zweiten Radweg zwischen Hastenbeck und Afferde besteht bereits seit 44 Jahren, wobei auch wirtschaftliche Gründe für den Bau angeführt wurden. Dr. Matthias Loeding (SPD) brachte die Idee ein, die bestehende Fahrradstraße zurückzubauen und stattdessen einen richtigen Radweg zu errichten.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden ebenfalls eingehend geprüft. Es stellte sich heraus, dass der Realverband als Eigentümer der Straße den Rückbau technisch zwar ermöglichen kann, dieser jedoch rechtlich umstritten bleibt. Knippertz erklärte zudem, dass der Ortsrat keinen Ratsbeschluss zurücknehmen kann, was die Situation komplizierter macht.
Verkehrsberuhigung im Fokus
Ein weiterer zentraler Punkt der Diskussion war die Einführung von Tempo 30 in Hastenbeck. Stadtbaurat Markus Pfeiffer betonte die Notwendigkeit, die Geschwindigkeit im Ort zu reduzieren, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Die Mehrheit der Anwesenden wünscht sich eine generelle Verkehrsberuhigung. Es wurde zudem ein Fußgängerüberweg auf der Bückebergstraße angekündigt, um die Sicherheit weiter zu steigern.
Ortsratsmitglied Meike Agnes Usluer kündigte an, Anträge an die Stadt zu stellen, sollte sich die Mehrheit gegen die Fahrradstraße aussprechen. Eine Diskussion über eine mögliche Umfrage zur Meinungsbildung wurde ebenfalls angestoßen, da klar ist, dass in diesem Punkt noch viele Meinungen und Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen.
Radverkehr als wachsende Alternative
Vor dem Hintergrund dieser lokalen Diskussionen zeigt sich, dass der Radverkehr in vielen Städten an Bedeutung gewinnt. Experten schätzen, dass in Ballungsgebieten bis zu 30 % der Pkw-Fahrten auf den Radverkehr verlagert werden könnten. Die Verbesserung der Radinfrastruktur könnte somit nicht nur zur Entlastung der Umwelt, sondern auch zur Steigerung der Lebensqualität in den Städten beitragen.
In Städten wie Kopenhagen und Amsterdam ist der Radverkehr hoch im Kurs und stellt einen signifikanten Teil des Gesamtverkehrs dar. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass der Fahrradgebrauch nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern auch volkswirtschaftliche Vorteile birgt: Radfahrende Arbeitnehmer sind im Schnitt weniger krank und tragen durch ihre Bewegung zu einer höheren Lebensqualität bei. In der aktuellen Diskussion in Hastenbeck zeigt sich, dass auch hier der Wunsch nach mehr Sicherheit und einer besseren Radinfrastruktur stark vertreten ist.