Hannover: Radverkehr stagniert trotz bester Bedingungen – Was läuft falsch?

Hannover kämpft mit stagnierendem Radverkehr 2025. Stadtverwaltung plant Ausbau der Velorouten und will Radanteil steigern.

Hannover kämpft mit stagnierendem Radverkehr 2025. Stadtverwaltung plant Ausbau der Velorouten und will Radanteil steigern.
Hannover kämpft mit stagnierendem Radverkehr 2025. Stadtverwaltung plant Ausbau der Velorouten und will Radanteil steigern.

Hannover: Radverkehr stagniert trotz bester Bedingungen – Was läuft falsch?

In Hannover bleibt der Ausbau des Radverkehrs hinter den Erwartungen zurück. Im ersten Halbjahr 2025 stagniert die Zahl der erfassten Radfahrer an den Zählstationen im Vergleich zum Vorjahr, obwohl das Wetter dazu einladen sollte, öfter in den Sattel zu steigen. Wie haz.de berichtet, äußert sich der Radfahrerclub ADFC kritisch zu dieser Situation. Die Stadtverwaltung räumt ein, dass die anvisierten Zuwächse im Radverkehr nicht realisiert werden konnten. Janine Herrmann, eine Sprecherin der Stadt, hebt jedoch hervor, dass man große Anstrengungen unternommen hat, um die Radverkehrsinfrastruktur auszubauen und den Radfahrenden mehr Komfort und Sicherheit zu bieten.

Das Ziel der Stadt bleibt dabei klar: Der Radverkehrsanteil soll von gegenwärtig 20 Prozent auf 40 Prozent verdoppelt werden. Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) betont, dass die Realisierung der Velorouten mit Hochdruck vorangetrieben wird. Trotz dieser Bemühungen kritisiert der ADFC den langsamen Bau der Velorouten und spricht von einem „Kulturkampf gegen das Fahrrad“ in Teilen der Politik. Das Bewusstsein für den Radverkehr im städtischen Mobilitätsmix sieht die Stadt dennoch als wichtiges Anliegen.

Fahrradfahren in Hannover – Ein hohes Niveau

Die Stadt hat sich seit 2016 auf den Weg gebracht, eine fahrradfreundliche Verkehrskultur zu fördern, unter dem Motto „Hannover – Lust auf Fahrrad“. Ein zentraler Bestandteil dieser Initiative ist das „Leitbild Radverkehr“, das einen Radverkehrsanteil von 25 Prozent bis Ende 2025 anstrebt. Um dies zu erreichen, wird ein gesamtstädtisches Veloroutennetz entwickelt, das zentrale Stadtteile durch angenehme, sichere und klar ausgeschilderte Routen miteinander verbindet, wie auf fahrradklima-test.adfc.de ausgeführt wird.

Zusätzlich ergänzt ein Konzept mit der Bezeichnung „Fahrradstraßen 2.0“ diese Bemühungen und dient der Priorisierung sowie der Attraktivitätssteigerung des Radverkehrs. Innovative Details im Stadtbild, darunter Ampelgriffe und Trittbretter, erleichtern den Radfahrenden das Warten an Kreuzungen. Seit 2016 werden Daten zur Radnutzung an Dauerzählstellen erfasst, um eine gezielte Entwicklung der Infrastruktur zu ermöglichen. Zudem wird in Kooperation mit der Deutschen Bahn ein modernes Bike+Ride-Konzept erarbeitet, um das Fahrrad optimal mit dem öffentlichen Nahverkehr zu verknüpfen.

Insgesamt zeigt der ADFC-Klimatest, dass Hannover im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten einen der besten Plätze für den Radverkehr einnimmt. Dies sollte Ansporn genug sein, die Herausforderungen beim Ausbau der Radinfrastruktur anzugehen und die Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs nicht nur fortzusetzen, sondern auch zu beschleunigen. Denn klar ist: Um den Zielwert von 25 Prozent bis 2025 zu erreichen, müssen sowohl die Politik als auch die Bürger Hand in Hand arbeiten.