Apotheken in Not: LAV fordert sofortige Maßnahmen für die Zukunft!

Apotheken in Not: LAV fordert sofortige Maßnahmen für die Zukunft!
Die Situation der Apotheken in Deutschland ist prekär. Laut dem Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) ist es an der Zeit, dass die neue Bundesregierung ein Konzept zur finanziellen Stabilisierung der Vor-Ort-Apotheken vorlegt. Berend Groeneveld, der Vorstandsvorsitzende des LAV, betont, dass es dringend schnelle Taten braucht, um die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Ziele zur Stärkung der Apotheken umzusetzen. Die Lage ist angespannt, da die Apothekenzahlen weiter zurückgehen und die Kosten für die Betriebe steigen, während das Apothekenhonorar seit 2004 unverändert bleibt. Dieses stagnierende Honorar stellt viele Apotheken vor enorme Herausforderungen und führt dazu, dass einige nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können und schließen müssen. Um die Arzneimittelversorgung durch Vor-Ort-Apotheken zu sichern, fordert Groeneveld sofortige Maßnahmen von der Politik.
Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels: Die Bundesregierung plant, das Apothekenhonorar von derzeit 8,35 Euro auf 9,50 Euro zu erhöhen. Auch für ländliche Regionen sind Zuschläge vorgesehen, die das Honorar sogar auf bis zu 11 Euro heben könnten. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Struktur der Apotheken zu stärken und die Anreize für die Beschäftigung in diesen Bereichen zu verbessern. Allerdings bleiben konkrete Umsetzungsdetails und die Ermittlung des Versorgungsgrades unklar, was einen Schatten auf die geplanten Reformen wirft, berichten Pressebox.
Umbrüche in der Gesundheitsversorgung
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht derzeit vor einem Umbruch. Die Bundesregierung fördert die Telepharmazie, um eine qualitativ hochwertige Patientenbetreuung in strukturschwachen Gebieten zu ermöglichen. Dies könnte helfen, die Lücken zu schließen, die durch die Schließungen von über 4000 Apotheken seit 2010 entstanden sind. Diese Entwicklungen sind vor dem Hintergrund steigender Betriebskosten, stagnierender Honorare und der Bürokratie zu sehen, die den Apotheken seit Jahren zu schaffen macht. Die politischen Weichenstellungen zielen darauf ab, die Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung stabil zu halten und effizientere Mittelverwendungen zu fördern – ein Schritt, der in der Branche begrüßt wird.
Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, äußert Bedenken bezüglich des Referentenentwurfs für das „Gesetz für eine Apothekenhonorar- und Apothekenstrukturreform“. Ihrer Meinung nach könnte die Erlaubnis, Medikamente ohne Apotheker oder Apothekerin abzugeben, die Arzneimittelversorgung gefährden. Overwiening spricht von einem „schweren Tabubruch“, der die Bedürfnisse der Bevölkerung ignoriert. Sie fordert eine bessere Honorierung der Apotheker und weniger Bürokratie, um die wohnortnahe Arzneimittelversorgung sicherzustellen
Forderungen für die Zukunft
Die Apotheken haben trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung inne. Apotheker leisten wertvolle Arbeit, insbesondere bei Lieferengpässen, und fordern von der Politik, die Rahmenbedingungen für ihre Arbeit zu verbessern. Um die Weichen für eine zukunftsfähige Arzneimittelversorgung zu stellen, ist ein Umdenken notwendig. Die Politik ist gefordert, schnelle und effektive Lösungen zu finden, um die Sorge vor einer weiteren Verschlechterung der Situation abzuwenden. Angesichts der tiefgreifenden Umbrüche im deutschen Gesundheitswesen ist die Bereitschaft zur Honoraranpassung ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die geschätzten Mehrkosten von 650 Millionen Euro jährlich einen beträchtlichen finanziellen Aufwand darstellen.
Die aktuellen Herausforderungen sind also ein klarer Weckruf an die Verantwortlichen. Es gilt, die Apotheken als unverzichtbare Bestandteile des Gesundheitssystems zu schützen und zu fördern. Nur so kann eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung garantiert werden.