Dethlinger Teich: 10.000 Granaten geborgen – Ist der Kampf gewonnen?

Im Heidekreis laufen Bergungsarbeiten von 30.000 Granaten im Dethlinger Teich. Sicherheits- und Umweltaspekte stehen im Fokus.

Im Heidekreis laufen Bergungsarbeiten von 30.000 Granaten im Dethlinger Teich. Sicherheits- und Umweltaspekte stehen im Fokus.
Im Heidekreis laufen Bergungsarbeiten von 30.000 Granaten im Dethlinger Teich. Sicherheits- und Umweltaspekte stehen im Fokus.

Dethlinger Teich: 10.000 Granaten geborgen – Ist der Kampf gewonnen?

Die Bergung von Munitionsresten im Dethlinger Teich im Heidekreis schreitet kräftig voran. Bis Ende Mai 2025 wurden bereits rund 10.000 Kampfmittel, darunter Granaten, Bomben und Minen, sowie 42.000 Zündladungen geborgen. Dieses Projekt, das als das größte seiner Art in Deutschland gilt, stellt eine bedeutende Herausforderung dar, wie auch Carsten Bubke, Umwelttechniker und Koordinator der Arbeiten, beschreibt. Der Teich, mit einer Tiefe von 10 bis 12 Metern, wurde bis jetzt bis in 4,50 Meter Tiefe ausgegraben, und der größte gefundene Schatz ist eine imposante 500-Kilo-Bombe. Das Ziel ist, die Bergungsarbeiten bis 2028 abzuschließen, doch ob dieses Zeitfenster eingehalten werden kann, ist noch ungewiss. Schätzungen zufolge könnten im Dethlinger Teich bis zu 30.000 Granaten verborgen sein, die seit den Weltkriegen dort lagern. Diese Erkenntnisse sind alarmierend, denn viele dieser Kampfmittel sind mit hochgiftigen Substanzen wie Phosgen, Senfgas und Tabun belastet.

Umweltminister Christian Meyer bezeichnete den Dethlinger Teich nicht ohne Grund als das „giftigste Loch der Welt“. Um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten, wird auf dem Gelände kein Stein auf dem anderen gelassen. Im Zeitraum seit 1945 wurden dort in einem mehr als 70-jährigen Verlauf gefährliche Kampfstoffe und Munition abgelagert, vermutlich unter anderem von der britischen Royal Army. Die notwendige Sorgfalt wird von Minister Meyer besonders betont: „Sicherheit und Gründlichkeit haben für uns oberste Priorität, Schnelligkeit hingegen ist nicht unser Ziel“, erklärt er.

Die Dimension des Projekts

Mit einem Gesamtbudget von 72 Millionen Euro, von denen 18,6 Millionen Euro aus Niedersachsen stammen, wird die Dauer und die Tiefe der Bergungsarbeiten die Kosten stark beeinflussen. Experten rechnen mit Ausgaben, die 60 Millionen Euro übersteigen könnten. Die Dimensionen des Dethlinger Teichs sowie die Vielzahl der zu bergenden Objekte machen dieses Vorhaben zunehmend komplex. Bürgerinitiativen ziehen lautstark die Sicherheit in den Fokus und befürchten mögliche Verunreinigungen des Grundwassers, insbesondere nach Nachweisen von Arsen in den 1990er-Jahren. Um diesen Bedenken Rechnung zu tragen, wurden umfangreiche Schutzvorrichtungen eingerichtet, darunter Zelte und Schleusengänge für die Arbeiter.

Zusätzlich ist der Teich seit 1952 für die Öffentlichkeit gesperrt und wird bis heute von Kameras überwacht. Sicherheitsvorkehrungen sind vor allem in der Traghalle entscheidend, da nur zwei Arbeiter gleichzeitig in diesem Bereich agieren dürfen, ausgestattet mit Ganzkörper-Schutzanzügen und Atemschutz. Zukünftige Arbeiten und Wochenpläne sind von wiederkehrenden Sperrungen der Bundesstraße 71 betroffen, um eine größtmögliche Sicherheit gewährleisten zu können. Die Herausforderung der Bergung bleibt nicht nur eine technische, sondern auch eine logistische.

Die Bergung im Dethlinger Teich, mit ihrer geballten Last an Vergangenheit und Gefahren, eröffnet diskrete Einblicke in die Erblast zwei Weltkriege. Die regionale Bevölkerung bleibt gebannt und besorgt zugleich und hofft auf signifikante Fortschritte, um das über Jahrzehnte gewachsene Problem in den Griff zu bekommen. Dieser Prozess ist von großer Bedeutung für die Region und wird sicherlich auch langfristig für Diskussionen sorgen, nennt etwa ndr.de einige dieser relevanten Punkte.

Die Überwachung und präventiven Maßnahmen, die durch Projekte wie das im Dethlinger Teich ergriffen werden, zeigen die Bemühungen, den Herausforderungen aus der Geschichte gerecht zu werden und die Sicherheit der kommenden Generationen zu wahren. Dies ist eine spannende, wenn auch herausfordernde Phase für die Region, wie auch tagesschau.de beschreibt.