Bartgeier Vinzenz: 1.600 Kilometer Reise nach Oldenburg überstanden!

Bartgeier Vinzenz: 1.600 Kilometer Reise nach Oldenburg überstanden!
In der aufregenden Geschichte der Bartgeier-Wiederansiedlung in Bayern gibt es ein neues Kapitel: Vinzenz, ein Bartgeier, hat eine beeindruckende Reise von über 1.600 Kilometern hinter sich. Der Vogel wurde im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert, doch anstatt in den Alpen zu bleiben, begann Vinzenz seine Odyssee über die Oberpfalz, Westdeutschland und schließlich in die Niederlande. Nun hat er wieder Fuß gefasst und landete an einer Landstraße bei Oldenburg, wo er von zwei Greifvogelspezialisten eingefangen wurde. Wie die NWZonline berichtet, wurde bei seiner Untersuchung ein Gewichtsverlust von rund zehn Prozent festgestellt, doch erfreulicherweise ist Vinzenz unversehrt.
Was hat diesen jungen Bartgeier veranlasst, solche Risiken auf sich zu nehmen? Lange Reisen in den Norden sind für jüngere Greifvögel eher untypisch, da sie normalerweise in den Alpenregionen bleiben. Die Gefahren, die auf solch langen Strecken lauern, sind beträchtlich. Von Windkraftanlagen bis hin zu Bleimunition in Jagdwild – die Risiken sind allgegenwärtig. Der Bartgeier, der ehemals als ausgestorben galt, hat dank eines Wiederansiedlungsprojekts eine zweite Chance bekommen, und seit 2021 wurden bereits zehn Bartgeier im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert. Eines dieser Tiere starb durch Steinschlag, was die fragilen Herausforderungen für diese imposanten Greifvögel verdeutlicht.
Bartgeier: eine bedrohte Vogelart
Die Bartgeier mit ihrer majestätischen Flügelspannweite von bis zu 2,90 Metern gehören zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Umso bemerkenswerter ist es, dass der Mensch diese Art vor über 140 Jahren ausgerottet hat. Dank großer Anstrengungen im Rahmen eines europaweiten Wiederansiedlungsprojektes fliegen die Bartgeier nun wieder in den deutschen Alpen. Aktuell wurden im Nationalpark Berchtesgaden die Weibchen „Generl“ und „Luisa“ ausgewildert. Diese flugunfähigen Vögel trainieren nun ihre Muskulatur und sollen in ein paar Wochen mit dem Flugtraining beginnen, wie die Süddeutsche berichtet.
Die Bartgeier leben hauptsächlich von Aas und sind für Mensch und Tier ungefährlich. Es wird sogar erwartet, dass in naher Zukunft das erste Bartgeierküken seit über 140 Jahren in Bayern schlüpfen könnte. Ein ermutigendes Zeichen für die Rückkehr dieser faszinierenden Art!
Engagement für die Zukunft der Bartgeier
Die Zugänglichkeit und das Engagement des LBV (Landesbund für Vogelschutz) sind entscheidend für den Erfolg des Projekts. Jährlich sollen zwei bis drei junge Bartgeier im Nationalpark ausgewildert werden. Der LBV kümmert sich nicht nur um die Auswilderung, sondern führt auch Aufklärungsmaßnahmen durch, um die Jägerschaft für den verantwortungsvollen Umgang mit Munitionsarten zu sensibilisieren. Mit großem Erfolg werden die Bewegungen der Bartgeier sogar per GPS verfolgt, sodass Interessierte die Entwicklung der Vögel Live verfolgen können.
Die Rückkehr des Bartgeiers ist mehr als nur ein Erfolg für den Naturschutz; es ist ein Signal, dass sich langfristiges Engagement auszahlt. Vielleicht kann Vinzenz bald wieder zu seinen Artgenossen in die bayerischen Alpen zurückkehren, wo er das Leben in den Bergen genießen kann. Und während wir diesen majestätischen Vögeln zusehen, werden wir nicht vergessen, wie wichtig der Schutz unserer Natur ist.