Proteinreiche Snacks im Aufwind: Gesundheitswunder oder gefährliche Falle?

Proteinreiche Snacks im Aufwind: Gesundheitswunder oder gefährliche Falle?
In den Supermärkten blüht es derzeit förmlich mit proteinreichen Snacks und Lebensmitteln. Das Angebot reicht von leckeren Crêpes über Pasta bis hin zu Pizza, und das lässt die Herzen vieler Ernährungsbewusster höherschlagen. Laut BBC haben prominente Persönlichkeiten wie Khloe Kardashian und Zac Efron die Werbetrommel für Produkte mit hohem Proteingehalt gerührt, was den Verkaufszahlen einen ordentlichen Schub gegeben hat. So wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 bereits 8,3 % der neuen Lebensmittelprodukte als proteinreich eingestuft – ein klarer Anstieg im Vergleich zu nur 6,1 % im Vorjahr und 4,6 % im Jahr 2023.
Ein kurzer Blick auf die aktuellen Trends zeigt, dass Hersteller zunehmend dazu übergehen, auch bei Lebensmitteln mit natürlichem Proteingehalt die proteinreichen Etiketten anzubringen, was Kiti Soininen von Mintel bestätigt. Aber was bedeutet das für die Verbraucher? Personal Trainer Ethan Smith rät dazu, Proteine vor allem aus ganzen Lebensmitteln zu beziehen, anstatt auf stark verarbeitete Snacks zurückzugreifen. Schließlich müssen Produkte, die sich als „proteinreich“ ausgeben, nachweisen, dass mindestens 12 % ihrer Energie aus Proteinen stammen.
Die Schattenseite der Verarbeiteten Lebensmittel
Doch bei all den neuen Angeboten ist Vorsicht geboten. Der übermäßige Konsum von ultra-verarbeiteten proteinreichen Produkten kann negative Folge haben, wie DGE und ANSES warnen. Über die Jahre hinweg wird ein vermehrter Konsum solcher Lebensmittel mit Gewichtsproblemen sowie chronischen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Insbesondere die Zusammensetzung dieser stark verarbeiteten Lebensmittel, die oft hohe Mengen Zucker, Salz und gesättigte Fette enthalten, ist kritisch zu betrachten.
Eine systematische Untersuchung legt nahe, dass die Verwendung kosmetischer Zusatzstoffe und selten vorkommender Zutaten wie Proteinisolate dazu führen kann, dass diese Produkte zwar appetitlich aussehen, jedoch potenziell gesundheitsschädliche Stoffe enthalten. Das führt dazu, dass der Konsum solcher Lebensmittel oft unbemerkt zunimmt. Die Nova-Klassifikation, eine der gängigsten Methoden zur Klassifizierung von Lebensmitteln nach ihrem Verarbeitungsgrad, zeigt, dass stark verarbeitete Produkte in vielen Haushalten den Großteil der Ernährung bilden.
Empfehlungen für eine gesunde Ernährung
Ein gesundes Gleichgewicht ist entscheidend. Dr. Paul Morgan empfiehlt für den Muskelaufbau einen Proteinbedarf von etwa 1,6 g pro Kilogramm Körpergewicht, während für die allgemeine Gesundheit 1,2 g ausreichend sein sollten. Proteinreiche Produkte können hilfreich sein, wenn man seine Proteinzufuhr erhöhen möchte, sollten jedoch nicht die Basis der täglichen Ernährung darstellen.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Während proteinreiche Lebensmittel im Moment voll im Trend liegen und durchaus Vorteile bieten können, sollte man darauf achten, sie nicht als Hauptnahrungsquelle zu nutzen. Die richtige Balance und die Auswahl an hochwertigen, unverarbeiteten Lebensmitteln bleibt also das A und O der Ernährung.