Fahrradfahren für Migrantinnen: Selbstvertrauen auf zwei Rädern!

Fahrradfahren für Migrantinnen: Selbstvertrauen auf zwei Rädern!
Radfahren ist nicht nur eine praktische Fortbewegungsmethode, sondern auch eine Quelle neuer Lebensfreude und Unabhängigkeit. Das zeigt der Kurs „Ich lerne Fahrradfahren!“ im Landkreis Verden, der speziell für Migrantinnen ins Leben gerufen wurde. Genau hier setzen die städtischen Gleichstellungsbeauftragten Dr. Katrin Packham und Helga Dunker-Güldenpenning seit drei Jahren an. Ziel ist es, Frauen, die oft aus ihren Herkunftsländern weder das Radfahren gelernt haben noch die Gelegenheit dazu bekamen, die nötigen Fähigkeiten zu vermitteln und ihnen mehr Mobilität im Alltag zu geben. Mehr zu diesem Thema Kreiszeitung berichtet.
Aktuell erfreut sich der Kurs großer Beliebtheit. In diesem Jahr haben zwölf Frauen aus dem gesamten Landkreis an dem Kurs teilgenommen, was einen Anstieg der Teilnehmerzahlen im Vergleich zu den Vorjahren zeigt. So begannen vor drei Jahren nur sechs Frauen, während sich im letzten Jahr bereits acht Interessierte eingeschrieben hatten. Diesmal war das Angebot voll ausgebucht! Der Kurs umfasst circa zehn Übungsstunden, die auf dem Exerzierplatz der Kreisbehörde stattfinden. Angeleitet wird der Kurs unter anderem von Katja Brammer von der Polizeiinspektion Verden/Osterholz, die auch wertvolle Tipps zu Verkehrsregeln gibt. Das Bestreben, den Frauen mehr Selbstsicherheit zu bieten, geht hier Hand in Hand mit einer praxisnahen Verkehrserziehung.
Gemeinsame Erlebnisse und praktische Fähigkeiten
Die Fahrräder für den Kurs stammen aus dem Fundus der Stadt Verden und wurden von den Teilnehmern des ALV-Projekts Fahrradwerkstatt sorgfältig repariert. Jens Traichel und sein Team haben bereits die Grundlagen der Wartung und Pflege der Räder erklärt. So können die Teilnehmerinnen nach Beendigung des Kurses nicht nur ihr eigenes Fahrrad, sondern auch die dazugehörigen Kenntnisse mit nach Hause nehmen.
Ein weiterer Pluspunkt: Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmerinnen nicht nur ihr eigenes Rad, sondern auch einen Helm, einen Rucksack, der mit einem Reparatur-Kit bestückt ist, sowie informative Unterlagen und eine Teilnahmeurkunde. Ein rundum gelungenes Paket, das die Empfängerinnen sicher zu schätzen wissen.
Eine der Teilnehmerinnen, die 19-jährige Nesir, hat bereits erste Schritte beim Radfahren gemacht und betont, dass sie anfangs Ängste hatte, sich aber schließlich über die Freude am Fahren gefreut hat. Solche positiven Berichte zeigen, wie wichtig die Initiative ist und wie sie das Leben der Frauen bereichern kann.
Ein Blick in die Zukunft
Die Nachfrage nach dem Kurs ist ungebrochen und es gibt bereits eine Warteliste für die nächste Runde, die voraussichtlich im Sommer 2026 stattfinden wird. Das zeigt nicht nur den Bedarf, sondern auch das enorme Interesse an wenigermobilen Lösungen im Alltag. In einem Jahr, in dem die Klimadiskussion präsenter ist denn je, lockt das Fahrradfahren mit seinen vielfältigen Vorteilen: Es ist umweltfreundlich, schont den Geldbeutel und sorgt für Fitness und Ausgleich.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Kreissportbund und weiteren Partnern durchgeführt, die alle ihren Teil zur Umsetzung beitragen. Das Engagement der Beteiligten ist nicht zu übersehen und lässt hoffen, dass solche Kurse künftig noch breitere Kreise erreichen können. Mehr zu den Lerninhalten erfahren Sie auch beim Integrationslotsenteam, das umfassende Informationen zum Kurs anbietet.
Insgesamt ist der Kurs „Ich lerne Fahrradfahren“ ein ausgezeichnetes Beispiel, wie Integration und praktische Lebenshilfe Hand in Hand gehen können, während er gleichzeitig Freude und Mobilität vermittelt. Hoffentlich können noch viele weitere Frauen von dieser tollen Initiative profitieren.